- Anpassung an die Abhängigkeiten der Steuergeräte mit Plug-Ins, VBA und eigener Programmierung erhöht Entwicklerproduktivität
- Leichtere Integration in verwendete Tool-Chain der Anwenderunternehmen
- Neue CAN-Interfaces von Peak, MHS, National Instruments, RM Michaelides, Softing sowie Sorcus
Die neue Version 3.2 des Simulations- und Analysewerkzeugs CanEasy ermöglicht es, das Applikationsverhalten von Steuergeräten sehr schnell und realitätsnah nachzubilden. Das System wird in vier Stufen angepasst: weitgehend automatische Generierung einer lauffähigen Umgebung, die Konfiguration von Abweichungen und funktionalen Abhängigkeiten in Standard-Plug-Ins sowie für spezielle Anforderungen die Erweiterung um VBA-Makros oder die Programmierung komplexen Applikationsverhaltens in Standardsprachen. CanEasy ist nun leichter mit anderen Werkzeugen integrierbar: Beispiele sind die Testmanagementsoftware TestStand sowie die Programmiersprachen LabView und LabWindows von National Instruments.
Das System unterstützt zudem das Lesen und das Schreiben von XCP-Diagnosedaten (Universal Measurement and Calibration Protocol). Außerdem ermöglicht CanEasy nun die Nutzung weiterer CAN-Hardware von Peak, MHS, National Instruments, RM Michaelides, Softing und Sorcus. Die neue Bus-Statistik informiert über die Anzahl gesendeter und empfangener Botschaften sowie die Funktionsfähigkeit der CAN-Hardware (Chip-State). Der Signal-Monitor zeigt die Werte ausgewählter Signale für Tests in sehr großer Schrift an.
"Eine lauffähige Simulationsumgebung konnte man schon in der Vorläuferversion von CanEasy innerhalb weniger Minuten generieren. Jetzt gehen wir einen Schritt weiter, um die Produktivität der Entwickler weiter zu steigern", so Hans-Joachim Schleißheimer, Geschäftsführer der Schleißheimer GmbH. "Jetzt kann man auch sehr schnell mit Hilfe von mitgelieferten Standard-Plug-Ins, VBA-Makros und in Standardsprachen programmierten Plug-Ins das komplexe Verhalten der Applikationen nachbilden. Aufgrund des hohen Automationsgrades und des Funktionsumfangs sinkt der Aufwand deutlich."
Anpassung der Simulation an die Realität
Informationen über die reaktiven Abhängigkeiten, d. h. wie die Steuergeräte Signalinhalte auswerten sollen, können nicht der K-Matrix entnommen werden. Die Simulations- und Analyseumgebung erhält für spezielle Anforderungen mit Hilfe von Plug-Ins zusätzliche Funktionen, Regeln oder Ansichten. Die Schleißheimer GmbH bietet standardisierte Plug-Ins, mit denen der Entwickler abweichende Signalverläufe und funktionale Abhängigkeiten zwischen den Steuergeräten konfiguriert. Im Standard bietet die Simulations- und Analyseumgebung folgende Erweiterungen:
- Modulator-Plug-In Das Modulator-Plug-In erlaubt realitätsnahe Simulationen, indem es ideale Signalwerte durch aufmodulierte Signale verfälscht. Steuergeräte und Anwendungen können somit auf ihre Robustheit und Fehlertoleranz übergeprüft werden. Neben vordefinierten Signalformen wie Rechteck, Dreieck und Sinus sind eigene Signalformen möglich. Um realitätsgetreue Einflüsse simulieren zu können, ist ein Rauschgenerator in Amplitude und Grenzfrequenz konfigurierbar. Einfache Alive-Zähler sind mit einer Dreieck-Modulation simulierbar.
- Formel-Plug-In Das Formel-Plug-In setzt Signalwerte und Botschaftsdaten gemäß arithmetischer/logischer Ausdrücke. Die umfassende Unterstützung bitweiser und boolescher Operatoren erlaubt die Berechnung und Überprüfung gängiger Checksummen. Neben den mathematischen Grundrechenarten beherrscht das Formel-Plug-In auch trigonometrische Funktionen und Logarithmen. Variablen ermöglichen auf einfache Weise die Realisierung von Alive-Zählern oder verlustfreie Ganzzahlarithmetik durch Verwendung von Überträgen. Fehler setzen sich aufgrund einer internen Fließkommadarstellung nur geringfügig fort. Da alle Ausdrücke vorkompiliert sind, ist die Berechnung sehr schnell.
- Alarm-Plug-In Das Alarm-Plug-In ermöglicht es, Signalwerte und Botschaften durch Prüfung benutzerdefinierter Bedingungen zu überwachen. Die Vielfalt der verfügbaren Alarmreaktionen machen dieses Plug-In zu einem mächtigen Werkzeug für unbeobachtete und automatisierte Tests. Gesetzte Marker in der Aufzeichnung dienen dem Auffinden des Alarmzeitpunkts und ermöglichen die Untersuchung der Situation. Komplexe Auswertungen oder Reaktionen können in Form von VBA-Makros realisiert und beim Auftreten von Alarmen ausgelöst werden.
Mit der integrierten VBA-Entwicklungsumgebung sind eigene Makros schnell und komfortabel erstellbar. Plug-Ins lassen sich in den Entwicklungsumgebungen Microsoft Visual Studio 6.0 und Visual Studio 2005 auch selbst programmieren. Für beide Softwarewerkzeuge bietet CanEasy eigene Wizards. Standardmäßig stehen eine ANSI-C-API sowie ein COM-Interface zur Verfügung. Über die COM-Schnittstelle kann CanEasy auch aus der Programmierumgebung VSTA (Visual Studio Tools für Anwendungen) anprogrammiert werden.
CanEasy-Hintergrund
Anwender erstellen mit CanEasy vollständige CAN-Bus-Umgebungen, in denen reale und simulierte Steuergeräte (Restbussimulation) sehr schnell entsprechend des applikativen Verhaltens realitätsnah miteinander kommunizieren. Das System generiert und konfiguriert sich weitgehend automatisch, ist direkt einsetzbar, einfach bedienbar und erweiterbar. CanEasy besitzt eine Import-Funktion für Kommunikationsmatrizen (DBC-Dateien), die automatisch vollständige Fahrzeugumgebungen mit einer nahezu beliebig großen Zahl paralleler Busse generiert. Dadurch ist die Kommunikation auch busübergreifend verknüpfbar. Signale können erzeugt, aufgezeichnet und analysiert werden. Diagnosedaten lassen sich über das XCP-Protokoll aus einem Steuergerät auslesen und schreiben. CanEasy interpretiert und generiert Standard-, Extended- und Multiplex-Botschaften. CanEasy kommt in der Steuergeräteentwicklung bei Automobilunternehmen und -zulieferern zum Einsatz. Größter Anwender ist bislang die Continental AG, für welche die Schleißheimer GmbH auch als Entwicklungspartner tätig ist. Der Lizenzpreis beträgt 3900 Euro. Bei einer Kurzzeitmiete von sechs Monaten zahlt der Kunde inkl. Wartung 990 Euro, bei 12 Monaten Laufzeit 1950 Euro. Die notwendige Hardware kann mitgemietet werden.