Wie ist der aktuelle Stand der Energiewende? Brauchen wir eine Strompreisbremse? Welche Standpunkte vertreten die Parteien? Welche Chancen bietet die Energiewende? Auf all diese Fragen wurden Antworten gesucht. Drei Stunden lang war die Energiewende Thema im Haager Bürgersaal. Firmeninhaber Ludwig Schletter jun. und Hans Urban, Stv. Geschäftsführer der Schletter GmbH, unterstützen mit ihrer Basisarbeit im Wahlkreis Altötting/Mühldorf die politische Arbeit der Verbände in Berlin.
Die Energiewende betrifft uns alle
Der zu hohe Strompreis, der Atomausstieg wie auch die Möglichkeiten, die jeder Einzelne hat, um zur Energiewende beizutragen, motivierten hunderte Bürgerinnen und Bürger, die Veranstaltung zu besuchen. Hans Urban, dem die Energiewende zu sehr vor sich hin dümpelt, erläuterte den Anwesenden in seinem lockeren und gleichzeitig informativen Einführungsvortrag die aktuelle Situation. „Eines der Hauptanliegen war es, den Begriff Energiewende zu erklären“, meinte Hans Urban. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist täglich in der Diskussion und betrifft uns alle, Arbeitgeber wie Arbeitnehmer. Gerade Unternehmen brauchen Planungssicherheit. Vor allem die noch relativ junge Solarbranche, die so viele Arbeitsplätze geschaffen hat, reagiert sensibel auf radikale Einschnitte und Ungewissheit. Es ist daher wichtig, dass die deutsche Energiepolitik wieder auf Kurs kommt und an Fahrt aufnimmt.
„Die Wirtschaft braucht von der Politik eine verlässliche Perspektive für die Zukunft. Die gesetzliche Regelung muss sich ohne das bisherige ‚Rauf und Runter‘ einpendeln“, erklärte Ludwig Schletter jun. Umweltminister Huber bekräftigte in seiner Rede, dass es keine abrupten Veränderungen mehr geben werde. Die Energiewende sei ohne Schaden für alle umsetzbar. Allein schon aus Umweltaspekten heraus müsse die Energiewende vorangebracht werden, so der Minister. Die einzige Antwort seien die regenerativen Energien. Hier seien allerdings noch mehr Anstrengungen erforderlich. Ein weiteres Ziel müsse beispielsweise sein, möglichst viel der benötigten Energie vor Ort zu produzieren. Aber Bayern befinde sich auf einem guten Weg, das Klimaziel zu erreichen.
Umweltpolitik beginnt vor Ort
Wenngleich das EEG grundsätzlich Bundesangelegenheit ist, so darf der Einfluss der politischen Entscheidungsträger der Länder nicht unterschätzt werden. Die Veranstaltung zeigte, dass die anwesenden Landtags- und Bundestagsabgeordneten ehrlich bemüht sind, Lösungen zu finden. Sie argumentierten sachlich und enthielten sich jeglicher Wahlwerbung für ihre Parteien. Außer dem bayerischen Umweltminister standen noch Anne Franke (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, MdL), Stefan Mayer (CSU, MdB), Ewald Schurer (SPD, MdB) und Dr. Winfried Weiß (2. Bürgermeister von Haag, CSU) Rede und Antwort.