Als Gründungsmitglied und Förderer der Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung (ASEW) hat das Thema Energieeffizienz bei den Stadtwerken Unna schon lange hohe Priorität. Bei dem jetzt ausgezeichneten Projekt "Energiesparberatung für Hilfeempfänger" richtete sich der Versorger an die knapp 20.000 Bedarfsgemeinschaften im Versorgungsgebiet, die laut aktuellen Angaben des Jobcenters Unna Arbeitslosengeld II beziehen. Um die Lebensumstände der Hilfeempfänger langfristig zu verbessern, wurde ein spezielles Programm zur Energieersparnis entwickelt, das den Teilnehmern die Möglichkeit bietet, aktiv und selbstständig ihre verfügbaren finanziellen Mittel zu erhöhen.
Vom Arbeitssuchenden zum Energieeinsparberater
Für das Projekt wurden zwei ehemals Arbeitssuchende von den Stadtwerken durch gezielte Aus- und Weiterbildungen zu Energieeinsparberatern ausgebildet, die in einem ersten Schritt den Besuchern des städtischen Sozialkaufhauses und in den Jobcentern des Kreises kostenlose Erstberatungen anbieten. In diesen Erstgesprächen werden kostenlose Hausbesuche angeboten, bei denen vor Ort mit Messgeräten gezielt nach "Energiefressern" im Haushalt gesucht wird. Auf Basis des Checks der letzten Energierechnung erfolgt dann eine individuelle Beratung zum sinnvollen Einsatz der im Einsatz befindlichen Verbrauchsgeräte.
Eine auf der Anwendertagung der Schleupen AG präsentierte Beispielrechnung ergab für eine vierköpfige Familie ein Einsparpotential von knapp 800 kWh jährlich, was neben der finanziellen Einsparung von rund 160 € zusätzlich auch einer CO2-Einsparung von 400 kg entspricht. Um die Kampagne in der Zielgruppe bekannt zu machen, wurden Werbeflyer mit Energiespartipps in deutscher, türkischer und russischer Sprache entwickelt. Dank großer Medienresonanz in den lokalen Medien wurden inzwischen bereits rund tausend Beratungen durchgeführt.
Um die Energieeinsparung weiter zu optimieren, müssten die Haushalte der Hilfeempfänger mit energieeffizienteren Haushaltsgeräten wie etwa A+++-Kühlschränken ausgestattet werden. Da solche Anschaffungen im Regelsatz des ALG II nicht vorgesehen sind, lassen sich solche Maßnahmen aber kaum finanzieren. "Deshalb überlegen wir zurzeit, ob wir das Preisgeld der Schleupen AG in Höhe von 5.000 € nutzen, um die Bedarfsfamilien aus dem Projekt bei der Anschaffung besonders energieeffizienter Haushaltsgeräte zu unterstützen", so Thomas Weigel, Abteilungsleiter Produktentwicklung und Marketing bei den Stadtwerken Unna. Durch den zweckgebundenen Zuschuss erhoffen sich die Stadtwerke einen längerfristigen Effekt und vielleicht sogar Nachahmer oder Unterstützer, die sich an der Aktion beteiligen.