Erfolgreiche Entwicklungsarbeit ist Teamwork. Deshalb sollten in dem neuen WIKA Entwicklungszentrum Produktion, Forschung und Entwicklung zusammengeführt und der Neubaukomplex in das eng bebaute WIKA-Areal integriert werden. Den Architekten gelang dies mit einem kammförmigen Gebäude, das alle am Innovationsprozess beteiligten Abteilungen vereint.
Kurze Wege zur Marktreife
Auf insgesamt 24.100 Quadratmetern sind die Nutzungsbereiche für das Innovationszentrum in einem Basisgeschoss und vier Gebäuderiegeln zusammengefasst. Die große Produktions-/Laborbereich befindet sich im Erdgeschoss, in den Etagen darüber liegen flexibel nutzbare Arbeitsplätze und Labore für die Entwicklungsabteilung. Das Eingangsgebäude nimmt Büroflächen für die Verwaltung sowie Tagungs- und Schulungsbereiche auf. Eine Halle zwischen diesem Gebäudeteil und dem Produktionsbereich wird für Veranstaltungen, Firmenfeiern, für Ausstellungen und als Lounge genutzt.
Innovation durch Kommunikation
Die Haupterschließung verbindet alle vier Büroriegel und öffnet sich zu kommunikativen Nischen und Aufenthaltsbereichen. Die offenen Verbindungswege fördern den Austausch zwischen den Abteilungen und erlauben das flexible Zusammenschalten von Teamflächen sowie gemeinsame Nutzungen von Begegnungsräumen. Die Kammstruktur erlaubt eine optimale Belichtung und natürliche Belüftung der Arbeitsplätze. Interne Sichtachsen begünstigen die informelle Kommunikation, Blickbeziehungen durch die innenliegenden Höfe hindurch nach draußen und auf die gegenüberliegenden Gebäuderiegel unterstützen den Gemeinschaftssinn, Dachgärten bieten Raum für kreative Pausen und Erholung.
Hightech und technische Präzision
In den Fassaden spiegelt sich die Dynamik und das Innovationspotential des Unternehmens wider. Die komplett verglasten Hauptfassaden zeigen maximale Transparenz; die technische Präzision der Ausführung kann als Abbild der Hightech-Orientierung bei der Entwicklungsarbeit hinter den Fassaden gelesen werden. Die nüchterne Materialwahl von Glas und Aluminium verspricht Langlebigkeit und minimalen Pflegeaufwand.
Die Hauptfassade des Eingangsgebäudes mit ihren großformatigen Kastenfenstern gibt Einblicke in den Empfang und den Konferenz- und Tagungsbereich.
An den Schmalseiten von einer filigranen Metallstruktur überdeckt, wenden sich die Gebäuderiegel einander mit allergrößter Offenheit zu. Lediglich an den Geschossdecken und Attiken unterbrechen schmale, dunkelgrau pulverbeschichtete Aluminiumpaneele die Pfosten-Riegel-Fassaden. Außenliegende Raffstoren und innenliegende Textilscreens ergänzen die effiziente Dreifachverglasung und garantieren Blendfreiheit und Hitzeschutz.
Herausforderung Übergröße
Feststehende Fensterelemente im Großformat wechseln sich in den Büroetagen ab mit Brüstungselementen und schmalen Öffnungsflügeln, die im Abstand von 2,70 Metern eingelassen sind und manuelles Lüften ermöglichen. Eine besondere Herausforderung für die Baustellenlogistik vor Ort stellten die zum Teil übergroßen Fensterformate mit Abmessungen von bis zu 2,676 Metern Länge und 5,174 Metern Höhe dar. Für die Montage dieser bis zu einer Tonne schweren Isolierglaselemente musste hier mit hoher Präzision vorgegangen werden. Mithilfe eines Mobilkrans und Saughebern wurden diese mit absoluter Akkuratesse zwischen den Bauteilen bewegt und sicher an ihren Bestimmungsort manövriert.
Multifunktionales Sonnenschutzglas
Um die hohen Anforderungen hinsichtlich Lichtdurchlässigkeit und Wärmeschutz zu erfüllen, wurden die Isolierglaselemente für das WIKA Entwicklungszentrum aus hochwertigen Multifunktionsgläsern von Schollglas zusammengestellt. Die dreifach verglasten Isolierglaselemente GEWE therm® sun/safe in den Pfosten-Riegel-Fassaden gewähren mit zum Teil vorgespanntem Verbundsicherheitsglas Sicherheit vor Verletzungen und Absturz und wurden je nach Position im Gebäude mit Sonnen- oder Wärmeschutzverglasungen ausgestattet. Auch die Sheddächer wurden mit dreifachverglasten GEWE therm® sun/safe-Elementen bestückt. Bei den Kastenfenstern an der Hauptfassade kamen neun Quadratmeter große Prallscheiben aus Verbundsicherheitsglas zum Einsatz.
Baudaten
Objekt WIKA Entwicklungszentrum, Klingenberg
Ort: Alexander-Wiegand-Straße, 63911 Klingenberg am Main
Bauherr WIKA Alexander Wiegand SE & Co.KG, Klingenberg
Architektur: KSP Engel, Frankfurt a.M.
Fassadenbauer: Lamprecht GmbH, Datteln
Glaslieferant: Schollglas Sachsen GmbH, Nossen
Fertigstellung: 10/2018 – 02/2022
Glas: 7.122 m² 3fach-Isolierglas GEWE therm® sun/safe in unterschiedlichen Zusammensetzungen aus VSG/ESG/TVG, Float klar und VSG mit Sonnenschutzbeschichtung 572 m² Verbundsicherheitsglas aus Float/ESG-H