Der milde Winter in Mitteleuropa Anfang 2014 bescherte Schüco ein erfolgreiches erstes Quartal. Leider konnte sich der erfolgreiche Auftakt im weiteren Verlauf des Jahres aufgrund von internationalen Marktentwicklungen nicht weiter fortsetzen. So blieb der Umsatz in politisch instabilen Ländern wie Russland und der Türkei weit hinter den Erwartungen zurück. Insgesamt gesehen haben sich die beiden Geschäftsbereiche Metallbau und Kunststoff sehr unterschiedlich entwickelt, was dem jeweiligen internationalen Marktgeschehen geschuldet ist.
Die Sparte Metallbau ist weiterhin "das Rückgrat" der Schüco Gruppe: Trotz Marktschwächen in Frankreich, Skandinavien und der Türkei konnte diese Sparte ihren Teil am Gesamtumsatz um 3 % auf 1,165 Milliarden EUR erhöhen. Grund dafür waren Umsatzzuwächse in Großbritannien, Asien, Osteuropa und im Baltikum, die in Folge von länderspezifisch entwickelten Produktinnovationen erzielt werden konnten. Auch die stabilen Umsatzniveaus in Deutschland und Italien trugen zu dem positiven Ergebnis bei.
Die Sparte Kunststoff agiert in einem weltweit hart umkämpften Markt. Mit einem Umsatzanteil von 225 Millionen EUR (4 %iger Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr) konnte die Sparte den Umsatzrückgang in Deutschland nicht durch Geschäfte in internationalen Märkten kompensieren. Um unter diesen Bedingungen die Produktivität und weiteres Entwicklungspotential des Geschäftsbereiches sicherzustellen, wurde die Profilextrusion am zentralen Kunststoff-Standort Weißenfels bei Leipzig konzentriert. Die zweite Betriebsstätte in Haan bei Düsseldorf ist folglich zum Jahresende 2014 geschlossen worden. Da sich der europaweit stagnierende Markt mit seinen stark schwankenden Nachfragestrukturen in absehbarer Zukunft nicht verändern wird, setzt Schüco seinen eingeschlagenen Weg, eine höhere Wettbewerbsfähigkeit zu erreichen, konsequent fort.
Die sensible Trennung von der verlustreichen Sparte Neue Energien war ein weiteres Schwerpunktthema der Schüco Gruppe. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dieser Sparte haben einen neuen Tätigkeitsbereich in der technischen Entwicklung der Sparte Metallbau gefunden. Für rund 20 Personen konnten sozialverträgliche Lösungen gefunden werden. Die Auf- und Übergabe des Solargeschäftes an die Viessmann Photovoltaik GmbH in Allendorf war ein notwendiger und einem schwierigen Marktumfeld geschuldeter Schritt: Der Solarumsatz bei Schüco fiel 2014 um 75 % auf 35 Millionen EUR.
Investitionen für Technologie, Service und Vertrieb
Schüco hat im Geschäftsjahr 2014 insgesamt 30 Millionen EUR investiert. Rund 10 Millionen davon flossen in den Ausbau der Profilextrusion am Kunststoff-Standort Weißenfels. Größtes Investitionsvorhaben am Standort Bielefeld war die Anschaffung einer neuen LKW-Flotte, die wesentlich weniger CO2 ausstößt als bisher.
Ausblick 2015 - Schüco fokussiert seine Kräfte
Menschen in den Industrienationen verbringen immer mehr Zeit in Gebäuden. Für Schüco ist das der Antrieb, sich auf seine Kernkompetenzen zu fokussieren. Damit Gebäude mit Schüco Fenstern, Türen und Fassaden zukünftig so gestaltet werden können, dass sie für alle und überall auf der Welt zu idealen Wohn-, Arbeits- und Lebensräumen werden. Ein herausragendes Beispiel für die Innovationskraft des Unternehmens wurde auf der Weltleitmesse BAU im Januar 2015 in München als serienreif präsentiert: das Schüco Parametric System. Damit sind frei planbare 3D-Fassaden als wirtschaftliche Systemlösung realisierbar. Das Schüco Parametric System basiert auf einer softwaregestützten digitalen 3D-Prozesskette mit optimierten Datenschnittstellen - von der Entwurfsplanung bis zur Detailzeichnung des Verarbeiters mit anschließender exakter Fertigung und sicherer Montage.
Mit den vielen auf der BAU 2015 präsentierten neuen Technologien und Produkten hat Schüco den Grundstein für ein leichtes Wachstum gelegt, das jedoch weiterhin von instabilen politischen Lagen gehemmt werden kann. Die Sparte Kunststoff lag im ersten Quartal 2015 leicht unter dem Umsatz des ersten Quartals 2014, jedoch stimmt der laufende Auftragseingang zuversichtlich.
Die Sparte Metallbau hatte zwar zu Beginn des Jahres mit Marktschwächen in China, Russland und der Türkei zu kämpfen. In einigen europäischen und asiatischen Ländern konnte sie jedoch deutliche Umsatzzuwächse verzeichnen. Deshalb baut das Unternehmen seine internationale Ausrichtung auch weiter aus: Zukünftig können sich Architekten, Fassadenberater, Metallbauer und Investoren auch in New Delhi und New York in neu errichteten Showrooms von der Qualität und der Vielfalt der Schüco Produkte überzeugen.
Andreas Engelhardt, geschäftsführender und persönlich haftender Gesellschafter, fasst zusammen: "Aufgrund der instabilen politischen Lagen in einigen internationalen Märkten steuern wir dieses Jahr mit Augenmaß. Das heißt: absolute Kostendisziplin und wohlüberlegte Investitionen mit klarem Fokus auf Markt und Technik. Dazu suchen wir weiterhin Ingenieurinnen und Ingenieure. Wir werden in allen Bereichen unsere Effizienz nachweislich steigern, damit wir als Premiumanbieter dauerhaft wettbewerbsfähig bleiben."