2017 – Zahlen und Fakten der Schüco Gruppe
Für die Schüco Gruppe arbeiteten im Jahresdurchschnitt 2017 insgesamt 4.900 Mitarbeiter – 150 mehr als im Vorjahr. 3.350 Mitarbeiter beschäftigte das Unternehmen in Deutschland, davon wiederum 2.200 in Ostwestfalen-Lippe.
Die Schüco Gruppe erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2017 einen Umsatz von 1,575 Milliarden EUR. Im Vergleich zu 2016 (1,460 Milliarden EUR) ist damit eine deutliche Umsatzsteigerung von rund 8 Prozent zu vermelden.
2017 – Metallbau
Auf den Geschäftsbereich Metallbau entfällt ein Umsatzanteil von 1,320 Milliarden EUR, so dass dieser Bereich ein Umsatzplus von 6,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (1,235 Milliarden EUR) verzeichnen kann. Zweistellig ist dabei der Bereich in den Niederlanden, in Italien und Skandinavien, dem Baltikum, in Tschechien, Polen und Russland gewachsen. China liegt bei diesem Ranking mit einer Umsatzsteigerung von 45 Prozent an der Spitze. Für Deutschland liegt der Umsatzanteil mit 490 Millionen EUR 5,1 Prozent über Vorjahr.
Der Geschäftsbereich Metallbau hat bei der Entwicklung und dem Vertrieb seiner Fenster-, Tür- und Fassadensysteme stets die Designwünsche der Architekten sowie eine schnelle Verarbeitung bei leichter Montage im Blick. Smarte Fenster und Türen sind heute hoch automatisiert, werden intelligent vernetzt und sorgen für maximalen Komfort. Temperatur, Raumluftqualität, Sonnen- und Blendschutz, Tageslichtversorgung, Straßenlärm und andere Außengeräusche sowie Sicherheit sind weitere Faktoren, die eine konsequent gesundheitsorientierte Bauweise und damit auch die Schüco Produktentwicklung beeinflussen. Mit seinen designorientierten neuen Fassaden-, Fenster- und Schiebekonstruktionen in schmalsten Profilansichtsbreiten sowie mit seinen Smart Building Lösungen ist der Bereich für die baulichen Herausforderungen der Zukunft gut aufgestellt.
2017 – Kunststoff
Auch der Geschäftsbereich Kunststoff verzeichnet ein erfolgreiches Jahr 2017: Mit einem Umsatz von 260 Millionen EUR meldet das Tochterunternehmen Schüco Polymer Technologies KG aus Weißenfels im Vergleich zum Vorjahr (229,5 Millionen EUR) ein Umsatzplus von 13,3 Prozent. Wachstumstreiber für das Kunststoffgeschäft waren neben Deutschland mit 8,5 Prozent insbesondere auch die BeNeLux-Staaten sowie Frankreich, Italien, Polen und Russland.
Die Schüco Polymer Technologies KG entwickelt und vertreibt hauptsächlich Fenster-, Tür- und Schiebesysteme aus Kunststoff. Bereits vor Jahren hat der Geschäftsbereich mit verschiedensten Lüftungslösungen ein wichtiges Komfort-Thema aufgegriffen. Um den Trend nach bodentiefen Fenstern zu bedienen gehören seit zwei Jahren auch Absturzsicherungen für die Kunststoff-Fenster- und Türsysteme zum Programm. Neueste und für den Verarbeiter zeitsparende Entwicklungen des Tochterunternehmens sind Fenster-, Tür- und Hebeschiebetür-Systeme mit innovativer schweißbarer EPDM-Dichtung. Mit ihrem energieeffizienten und aufeinander abgestimmten Produktportfolio sowie ihren Serviceleistungen wird sich die Schüco Polymer Technologies KG auch weiterhin in einem hart umkämpften Markt gut behaupten.
2017 – Digitale Roadmap
Schüco unterstützt schon seit langem Architekten, Planer, Fassadenbauer und Handwerker mit digitalem Support bei detaillierten Entwurfs-, Planungs-, Kalkulations-, Fertigungs- und Montageprozessen. Mit den in 2017 neu aufgestellten Bereichen Schüco Digital und Schüco Fabrication sowie der zum 1. Januar 2017 als Start-Up gegründeten Plan.One ccs GmbH hat Schüco die weitere Digitalisierung der Wertschöpfungskette im Bauwesen im Fokus. Das Ziel dabei: alle Prozesse vom Entwurf und der Planung eines Bauvorhabens über die Fertigung, Montage, Nutzung und Wartung bis hin zum Recycling zu vernetzen. Plan.One agiert hierbei als intelligente, herstellerunabhängige Produktsuche für Architekten und Planer. Ausgestattet mit einer standardisierten Datenbank unterstützt das Tool die Nutzer so dabei, die ihren Anforderungen entsprechenden Produkte aus dem breiten Angebot des Marktes herauszufiltern und übersichtlich zu vergleichen.
2018 – Wachstum durch Zukäufe
Mit der Beteiligung an der Sälzer GmbH aus Marburg und dem Erwerb der Soreg AG aus Wädenswil in der Schweiz hat Schüco im Mai 2018 sein Produktportfolio erweitert. Während Schüco und die Sälzer GmbH den deutlichen Ausbau des Geschäftsfeldes im Bereich Hochsicherheit anstreben konzentrieren sich Schüco und die Soreg AG auf den Vertrieb und die Vermarktung von High-End-Schiebesystemen. Die neuen Produkte werden auch in München auf der BAU 2019, der wichtigsten Messe der Baubranche, vorgestellt. Die Messevorbereitungen mit einem neuen Standkonzept sind bereits in vollem Gange.
2018 – Digitale Roadmap
Damit auch die Mitarbeiter aus Metallbaufachbetrieben die Herausforderungen der Digitalisierung meistern können hat Schüco gemeinsam mit „Digital in NRW“ und der IHK-Akademie Ostwestfalen den ersten IHK-Zertifikatslehrgang zur Digitalisierung im Metallbau initiiert. Der erste Kurs ist im April 2018 gestartet. Neben der bundesweiten Etablierung von Weiterbildungsangeboten arbeitet Schüco zusätzlich daran, das Berufsbild des „Digitalen Metallbauers“ auch in die Ausbildung zu integrieren, damit sich künftig mehr Jugendliche für diesen zukunftsorientierten Beruf entscheiden.
2018 – Standort- und Referenzausbau
Das größte Schüco eigene Neubau- und Sanierungsprojekt ist der Bielefelder Standortausbau, für den insgesamt die Investitionssumme von 95 Millionen EUR bereitgestellt wird. Bereits fertiggestellt ist der Erweiterungsneubau Zubehör- und Beschlagslogistik, dessen Bauarbeiten mit dem symbolischen Spatenstich im September 2016 eingeleitet wurden. Mit dem neuen Logistikzentrum stärkt das Unternehmen seine logistische Nutzenführerschaft: Bei vollständiger Kapazitätsauslastung können täglich 20.000 Päckchen das Logistikgebäude verlassen.
Ein weiterer Schritt in der Bielefelder Standortentwicklung ist mit den Gestaltungsarbeiten des Gebäudes an der Ecke Kammerratsheide/Schücostraße geschafft: Mit dem Slogan „Go Digital“ zeigt die bedruckte vorgehängte Textilfassade FACID der EPS Systems GmbH (seit 2016 eine Mehrheitsbeteiligung von Schüco) jedem Besucher, dass die Unternehmensbereiche Schüco Digital zusammen mit Digital Products und Digital Support in diesem Umfeld angesiedelt werden. Im Zusammenspiel mit dem zurzeit im Umbau befindlichen gegenüberliegenden Gebäude, das u. a. von Plan.One bezogen wird, entsteht so an der Kammerratsheide ein neuer Hotspot der digitalen Aktivitäten bei Schüco.
Auch die Weichen für ein neues „Welcome Forum“ als Zentrum auf dem Schüco Campus sind gestellt. Das Architekturbüro one fine day aus Düsseldorf gestaltet das „Herz von Schüco“ für Mitarbeiter und Gäste als eine Erlebniswelt, in der System-Showroom, die digitale Welt des Bauens, der Schüco Maschinenpark, Besprechungsräume sowie ein Café und ein Shop attraktiv kombiniert werden.
Die Arbeiten für das neue Parkhaus in der Schüco Straße gehen stetig voran – und auch eine Teilbaugenehmigung für den Erweiterungsbau der Unternehmenszentrale wurde bereits erteilt, so dass noch im Sommer 2018 mit dem Neubau nach Entwürfen des Kopenhagener Architekturbüros 3XN begonnen werden kann. Dafür wurden zwischenzeitlich zwei alte und nicht mehr zeitgemäße Bürogebäude, die sich auf dem Erweiterungsgelände an der Ecke Karolinenstraße/Herforder Straße befanden, abgerissen.
2018 – Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit ist bei Schüco Bestandteil des Geschäftsmodells. Das Unternehmen unterstützt Investoren, Architekten und Partnerbetriebe bei der Verwirklichung von nachhaltigen Gebäudehüllen – von der Planung über die Umsetzung bis hin zum Recycling. Schonender Umgang mit Ressourcen und kontrollierte Kreisläufe sind Bestandteile des 360 Grad Nachhaltigkeitskonzeptes, das den gesamten Lebenszyklus eines Bauprojektes abdeckt.
Gerade im Bausektor ist es wichtig, die eingesetzten Ressourcen in gelenkten Stoffkreisläufen zu führen, die unbedenklich für Mensch und Natur sind. Cradle to Cradle (von der Wiege zur Wiege) ist das Konzept dahinter. Schüco hat bereits einen Großteil seiner Aluminium-Systeme nach diesem Standard zertifizieren lassen. Das erste Gebäude in Deutschland, das „C2C-inspired“ errichtet wurde, ist das RAG-Gebäude auf Zeche Zollverein in Essen – ausgestattet mit Schüco Fenstersystemen in C2C-Silber.
Verantwortung in der Lieferkette zu übernehmen ist ein weiterer Aspekt der Schüco Nachhaltigkeitsstrategie. In der Metallbau-Sparte engagiert sich Schüco als Gründungsmitglied der ASI (Aluminium Stewardship Initiative) für eine nachhaltige Aluminiumwirtschaft sowie für die Gestaltung von nachhaltigen Standards und nimmt als Glied der Lieferkette seine Verantwortung darin auch selber wahr.
Die Schüco Polymer Technologies KG (Kunststoff-Sparte) wurde ihrerseits Anfang 2018 mit dem VinylPlus Label zertifiziert und ist damit eines der ersten Unternehmen in der Branche, das für seinen aktiven Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung von PVC-Anwendungen ausgezeichnet wurde.
Nachhaltig handeln heißt für Schüco aber auch, Verantwortung für gesellschaftliche Belange zu übernehmen. Der Klimaschutz ist deshalb seit vielen Jahren ein wichtiges Thema. Als Gründungsmitglied der Stiftung 2° engagiert sich das Unternehmen dafür, das auf dem Weltklimagipfel in Paris verabschiedete Klimaziel innerhalb der Wirtschaft zu adressieren und praxisorientierte Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Doch Schüco setzt auch auf vielen internen Ebenen an, um den Energieverbrauch und damit auch den sogenannten CO2-Fußabdruck oder Carbon Footprint zu reduzieren.
2018 – Ausblick 2. Halbjahr
Schüco sieht in Deutschland für 2018 weiterhin ein positives Marktumfeld und damit Wachstum im Metallbau- und Kunststoffbereich. Das anhaltende niedrige Zinsniveau und der boomende Wohnungsneubau in Deutschland werden voraussichtlich die Investments in Immobilien weiterhin attraktiv halten. Allerdings führt der Fachkräftemangel im Baubereich zu einigen Verschiebungen bei Großprojekten. Die Aus- und Weiterbildung von jungen Menschen in einer zukunftsorientierten und interessanten Berufswelt ist somit eine der Kernaufgaben dieser Branche.
Die Entwicklung der internationalen Märkte lässt sich nicht ohne weiteres einschätzen. Die Folgen des Brexits sind immer noch offen und auch die Entwicklungen in Russland, der Türkei sowie der USA lassen weiterhin noch keine sichere Prognose zu.