Die Schüco Gruppe beschäftigte im Jahresdurchschnitt 2021 insgesamt 6.330 Mitarbeitende. 3.940 Mitarbeitende beschäftigte das Unternehmen in Deutschland, davon wiederum 2.355 in Ostwestfalen-Lippe. Die Investitionssumme lag 2021 mit 87,5 Millionen EUR 62 Prozent über Vorjahr. Mehr als 30 Millionen EUR davon flossen in die 2016 gestarteten umfangreichen Baumaßnahmen zur Standorterweiterung. Das wirtschaftliche Eigenkapital der Schüco Gruppe liegt unverändert bei rund 70 Prozent.
1. Zukäufe, Joint Ventures und Neugründungen
1.1 Alufit International Private Ltd., Bangalore
Zum 1. November 2021 erfolgte der Erwerb der Mehrheitsanteile an der indischen Gesellschaft Alufit International Private Ltd. in Bangalore. Das Unternehmen ist Indiens führender Fassadenhersteller und für die Ausführung komplexer Gewerbebauten bekannt. Die Beteiligung bietet Schüco die Möglichkeit, das Wachstum in Indien auch durch große Fassadenprojekte im gewerblichen und infrastrukturellen Bereich zu steigern. Parallel dazu konzentriert sich die vor zehn Jahren gegründete Schüco India Private Limited weiterhin auf das Systemgeschäft und den Ausbau des bestehenden Geschäftsmodells.
1.2 Schüco Japan K.K., Tokio
Im Rahmen eines neu eingegangenen Joint Ventures beteiligt sich seit August 2021 LIXIL, ein großer lokaler Baustoffkonzern, an der Tochtergesellschaft Schüco Japan K.K. Ziel dieses Zusammenschlusses ist es, weitere Markterschließungen voranzutreiben. Denn die japanische Baubranche bietet große Wachstumschancen – insbesondere Unternehmen und Produkte „Made in Germany“ genießen ein sehr gutes Image.
1.3 Schueco Vietnam Co. Ltd., Ho-Chi-Minh-Stadt
Im Oktober 2021 wurde die Schueco Vietnam Co. Ltd. in Ho‑Chi-Minh-Stadt gegründet. Die Tochtergesellschaft soll die Vertriebsaktivitäten in Vietnam ausbauen, die Schüco Markenbekanntheit stärken und Produktschulungen in einem eigenen Kompetenz- und Trainingszentrum anbieten.
2. Entwicklung Geschäftsbereich Metallbau
2.1 Entwicklung weltweit
Der Geschäftsbereich Metallbau (Aluminium und Stahl) erzielte weltweit mit 1,585 Milliarden EUR trotz großer Unwägbarkeiten in den jeweiligen Beschaffungsmärkten im Vergleich zum Vorjahr (1,395 Milliarden EUR) ein Umsatzplus von 13,6 Prozent.
- Vertriebsregionen außerhalb Europas
2.3 Vertriebsregionen in Europa
Auch innerhalb Europas konnte der Schüco Geschäftsbereich Metallbau im Vergleich zum Vorjahr (1,065 Milliarden EUR) den Umsatz um 11,3 Prozent auf 1,185 Milliarden EUR steigern. Gehemmt wurde auch dieses Wachstum von der weltweit angespannten Lieferproblematik und den stark angestiegenen Rohstoffpreisen. So lagen Dänemark und die baltischen Staaten hinter den Erwartungen zurück, während insbesondere die Märkte Italien, Frankreich, UK, Iberia, Griechenland, Norwegen, Tschechien und die Benelux-Staaten eine positive Entwicklung verzeichnen und ihre Umsätze gegenüber dem Vorjahr steigern konnten.
2.3.1 Vertriebsregion Deutschland
Der Geschäftsbereich Metallbau lag in seinem Heimatmarkt mit einem Umsatz von 558 Millionen 7,3 Prozent über Vorjahresniveau (520 Millionen EUR). Obwohl der Bausektor auch in 2021 als stabilisierender Faktor der deutschen Wirtschaftsleistung gesehen werden kann, wirken Lieferengpässe und Preissteigerungen wachstumshemmend. Mehrumsätze und Vorzieheffekte konnten diese Situation wiederum ausgleichen.
3. Entwicklung Geschäftsbereich Kunststoff
Auch für die in Weißenfels ansässige Tochtergesellschaft Schüco Polymer Technologies KG waren die Pandemie, die Materialkrise, instabile Beschaffungsmärkte, deutlich gestiegene Beschaffungskosten und eine hohe Nachfrage herausfordernde Rahmenbedingungen. Die vorhandenen Produktions- und Logistikkapazitäten konnten teilweise nicht vollständig ausgeschöpft werden, da Materialien für die Produktion fehlten. Trotz dieser Erschwernisse entwickelte sich der Geschäftsbereich in seinen europäischen Absatzmärkten durchweg positiv - allen voran Deutschland, Italien, Benelux, Frankreich und Polen. So konnten im Geschäftsjahr 2021 389 EUR Millionen EUR Umsatz erzielt werden – 38,9 Prozent über Vorjahr (280 Millionen EUR).
Im Kernmarkt Deutschland lag der Umsatz mit 143 Millionen EUR 24,3 Prozent über Vorjahr (115 Millionen EUR). Wachstumsstimulierend wirkten hier auch die günstigen Finanzierungsbedingungen und die unverändert hohe Nachfrage im Wohnbau.
4. Digitale Roadmap
Die Strategie einer nahezu vollständigen Digitalisierung der Prozesse im Bauwesen - mit der Zielsetzung einer Vernetzung von Entwurf und Planung eines Bauvorhabens bis hin zur Fertigung, Montage, Nutzung, Wartung und Recycling - wurde auch 2021 weiter verfolgt. Hierfür konnten neue Produkte und Dienstleistungen entwickelt und vermarktet werden. So ist beispielsweise mit SchüCal MES (Manufacturing Execution System) für die Metallbaukunden eine Fertigungssteuerung entwickelt worden, die vollständige Prozesstransparenz schafft und die Kunden in die Lage versetzt, Fertigungsabläufe zu optimieren und die Qualität zu verbessern.
Das Potenzial der Digitalisierung erkannte Schüco schon frühzeitig. Seit 50 Jahren gestaltet das Unternehmen die digitale Transformation der Bauindustrie und bietet heute mit Abstand das größte digitale Portfolio der Branche aus einer Hand – für eine ganzheitliche Vernetzung und mehr Wirtschaftlichkeit, Sicherheit und Komfort im Arbeitsalltag der Planer und Kunden.
5. Motivation Green
Für Schüco bedeutet nachhaltiges Handeln ein gutes Leben für alle, in Gebäuden und darüber hinaus – über Generationen hinweg. Deswegen orientiert sich das Unternehmen an den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen und trägt mit Kompetenz und Qualitätsverständnis dazu bei, diese Ziele umzusetzen.
Weit über Klima- und Umweltschutz hinaus betrachtet Schüco Nachhaltigkeit als konkrete Aufgabe mit sechs definierten Handlungsfeldern: Umwelt, Produkte, Geschäftsentwicklung, Lieferkette, Mitarbeitende und Gesellschaft. Da nicht alles gleichzeitig umgesetzt werden kann, hat Schüco zu diesen Handlungsfeldern sechs Projekte definiert, die die Nachhaltigkeitsschwerpunkte weiter eingrenzen und auf denen der Fokus liegt. Beispielsweise gehört zum Handlungsfeld Umwelt das Fokusprojekt „Emission Zero“, das sich konkret mit den CO2-Minderungszielen des Unternehmens beschäftigt. So will Schüco seine Gesamtemissionen bis 2025 um 30 Prozent gegenüber dem Referenzjahr 2018 reduzieren und bis 2040 keine klimaschädlichen Emissionen mehr verursachen. Diese Ziele wurden gemeinsam mit dem WWF Deutschland erarbeitet und von der Science Based Targets initiative (SBTi) in ihrer Wirksamkeit bestätigt. Der in 2021 herausgegebene Nachhaltigkeitsbericht von Schüco informiert zu weiteren Themen und ist unter www.schueco.de/nachhaltigkeit einsehbar.
6. Branchenkampagne gegen Fachkräftemangel
Rund 50.000 Fach- und Nachwuchskräfte fehlen im Metallbau. Diese Tatsache hat Folgen. Denn Fenster, Türen, Fassaden, Schiebe- und Sonnenschutzsysteme sind essenzielle Elemente beim Bauen. Deshalb hat das Unternehmen Ende 2021 mit der Agentur YeaHR eine umfassend angelegte Branchen- und Recruiting-Kampagne für Schüco Metallbaupartner entwickelt, mit der potenzielle Fachkräfte angesprochen und dem Nachwuchs der Weg in die Metallbaubranche aufgezeigt wird. Der Erfolg der Kampagne basiert auf der Initiative einer ganzen Branche: Je mehr Metallbauer teilnehmen, desto höher ist die Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. Denn im Vergleich zu einzelnen Aktionen werden mehr Menschen erreicht, informiert und motiviert, sich zu bewerben oder sich für einen metallverarbeitenden Beruf zu entscheiden. Auf der Website www.metallbaut-zukunft.com erfahren Interessenten Wissenswertes über die Metallbau-Branche, die jeweiligen Berufe sowie die freien Stellen der teilnehmenden Betriebe.
8. Produktentwicklungen Metallbau
Auch in 2021 lag im Geschäftsbereich Metallbau ein Schwerpunkt in der Entwicklung gesamthafter Lösungen für die Gebäudehülle. Insbesondere die Verschmelzung von Form und Funktion stand dabei im Fokus. So wurden Konzepte und Produkte zur nahtlosen Integration von Schiebetüren und Fenstern in Fassadenkonstruktionen entwickelt, die auch auf dem Schüco Campus oder im neuen Welcome Forum zu sehen sind. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der intelligenten steuerungstechnischen Vernetzung aller Komponenten der Gebäudehülle.
7.1 Fassadensysteme Metallbau
Im Bereich Fassadensysteme wurde die dynamische Elementfassadenplattform UDC 80 (Unitized Dynamic Construction, 80 mm Profilansichtsbreite) weiter ausgebaut und in den relevanten Märkten eingeführt. Spezielle Anforderungen für individuelle Objektlösungen beantwortete der Bereich durch Sonderkonstruktionen und hybride Entwürfe. So wurde beispielsweise die begrünte Fassade für den innerstädtischen Bereich als Objektlösung in die Plattform integriert. Sie bietet eine hohe Gestaltungsvielfalt mit zahlreichen Pflanzen und Systembauarten.
7.2 Fenstersysteme Metallbau
Der Fokus der Produktentwicklungen im Bereich der Fenstersysteme lässt sich für 2021 unter der Schaffung von „Added Value“ zusammenfassen. Mehrwert bot der Bereich beispielsweise mit einem Beschlag, der Einbruchhemmung in RC 2 bei einem gekippten Aluminiumfenster ermöglicht. Oder mit dem Schüco Akustikfenster AWS 90 AC.SI (Aluminium Window System, 90 mm Bautiefe, Acoustics, Super Insulated), das Schallschutz und natürliche Lüftung in gekipptem Zustand vereint.
7.3 Schiebesysteme Metallbau
Die Markteinführung der Hebe-Schiebe-Plattform ASE 60/80.HI (Aluminium Sliding Element, 60 oder 80 mm Bautiefe, High Insulation) wurde 2021 weitgehend abgeschlossen. Nach einer erfolgreichen Testphase startete in 2021 der reguläre Betrieb der Schüco PreFab Solutions KG in Paderborn. Hier werden Bausätze für Design Schiebeelemente (KIT-Fertigung) gefertigt. Sie bestehen aus vorkonfektionierten Rahmen mit verklebtem Glas. Aus diesen Bausätzen entstehen Schiebeelemente, die bis zu sechs Meter lang und maximal 3,25 Meter hoch sein können. Mit solchen Dimensionen sind kleine Metallbauer oftmals überfordert.
7.4 Türsysteme Metallbau
Der Bereich Türsysteme legte den Schwerpunkt auf die Weiterentwicklung des Schüco Türsystems AD UP, das in puncto Energieeffizienz, Sicherheit, Stabilität, Automation und Design neue Standards für eine moderne zukunftsorientierte Architektur gesetzt hat. Seit 2021 kann auch der Wunsch nach Einbruchhemmung bis RC 3 in Kombination mit Panikfunktion und Barrierefreiheit bedient werden.
7.5 Brandschutzsysteme Metallbau
Der Fokus im Bereich Brandschutzsysteme lag im Jahr 2021 auf der Portfolioerweiterung der neuen Brand- und Rauchschutzplattform FireStop. Das Kernstück der Schüco FireStop Plattform ist die falzoffene Profilgeometrie. Dadurch können im laufenden Betrieb schnell und flexibel je nach Anforderungsänderungen Anpassungen wie die Elektrifizierung der Tür oder der Wechsel von Einfach- zu Mehrfachverriegelung umgesetzt werden – ohne Zulassungsverlust. Erweitert wurde das System Schüco FireStop ADS 90 FR 30 (Fire Resistance 30 Minuten) um Einbruchhemmung bis RC 2.
7.6 Sonnenschutzsysteme Metallbau
Der Bereich Sonnenschutzsysteme legte seinen Schwerpunkt auf die Entwicklung und Bereitstellung von systemintegrierten Lösungen. So lässt sich das Textilrollosystem Schüco AB ZDS (Aluminium Blind Zip Design Screen) nicht nur in die Fenster- und Fassadensysteme integrieren, sondern auch mit den Schiebesystemen des Unternehmens kombinieren. Zudem wurde für das Textilfassadensystem FACID in einer Studie ein neuer Lösungsansatz entwickelt, so dass FACID für kleinere Flächen auch ohne eine Stahlunterkonstruktion ausgeführt werden kann.
7.7 Smart Building und Lüftungssysteme Metallbau
Der Bereich Smart Building unterstützt maßgeblich die Marktstellung von Schüco in diesem Segment durch ein breites Produktportfolio. Dazu gehört beispielsweise die energieautarke Öffnungs- und Verschlussüberwachung Schüco SensTrack wireless, die in vielen Millionen Schüco Fenstern nachrüstbar ist. Im Fokus stand zudem der Aufbau neuer Marktzugänge. So wurde im Jahr 2021 mit dem dreistufigen Elektrovertrieb ein erster Zugang zu neuen Zielgruppen wie Elektro-Installateuren und Systemintegratoren geschaffen.
7.8 Fabrication Metallbau
Im Bereich Fabrication dreht sich alles um rationelle Fertigung und Montage sowie um Prozesssicherheit. Die in 2020 gestarteten Projekte zur Automatisierung von Prozessschritten im Metallbau wurden 2021 fortgeführt und das Projekt zur Entwicklung einer roboterunterstützten Be- und Entladeeinheit von 5-Achs-Bearbeitungszentren konnte mit der Roboterzelle RX LOAD 500 umgesetzt werden. So begegnet Schüco dem demografischen Wandel und Fachkräftemangel in der Metallbaubranche, um langfristig eine effiziente Fertigung und hohe Qualität sicherstellen zu können. Im Bereich CNC-Maschinen wurde das Produktportfolio mit der Markteinführung von zwei neuen 5-Archs-Bearbeitungsmaschinen für unterschiedliche Kundengrößen und -ansprüche ergänzt.
8. Produktentwicklungen Kunststoff
Bei der Schüco Polymer Technologies KG in Weißenfels stand die Produktentwicklung und die Erweiterung des Serviceportfolios für den Einsatz im Wohnungsbau im Vordergrund mit dem Ziel, in Zukunft noch stärker als leistungsfähiger Anbieter in diesem Bereich wahrgenommen zu werden. Dazu definierte das Unternehmen vier Fokusbereiche.
8.1 Fokusthema Design bei Kunststoff
Das Unternehmen hat 2021 an einem komplett neuen Designfenstersystem mit breiter Profilpalette gearbeitet. Dieses System mit dem Namen Schüco Symbiotic vereint mit einer Aluminium-Außenseite und einer Kunststoff-Innenseite das Beste aus zwei Werkstoffen und wird für Neubauten sowie Modernisierungen geeignet sein. Mit der Flügelkontur „Viva“ wurde darüber hinaus eine neue Designvariante des Systems Schüco LivIng entwickelt.
8.2 Fokusthemen Sicherheit und Komfort bei Kunststoff
Einen Schwerpunkt legte der Kunststoff-Bereich auf die weitere Entwicklung seines Fensterbeschlagsystems, das in 2022 in aufliegender und verdeckt liegender Variante vorgestellt wird. Mit dem neuen Beschlag Schüco VarioTec Advanced können in Zukunft Fenster bis zu einem maximalen Flügelgewicht von 150 kg in einbruchhemmender Widerstandsklasse RC 2 rationell aus Systembauteilen gefertigt werden. Die aufliegende Variante in PAD-Ausführung ermöglicht sogar auch bei Spaltlüftung
RC 2.
8.3. Fokusthema Panorama bei Kunststoff
Das Unternehmen hat 2021 das Produktportfolio des Hebeschiebe-Systems Schüco LivIngSlide weiter ausgebaut: Ab sofort ist ein in das Profil integrierter elektrischer Antrieb verfügbar, der über einen Schalter oder Smart-Home-Systeme steuerbar ist. Weiterhin werden für dieses Profilsystem optional Schwellenkits mit passgenau zugeschnittenen Komponenten für eine vereinfachte Bestellung und Montage angeboten. Für internationale Märkte wie beispielsweise Italien, Spanien und Frankreich wurde das neue Schiebesystem Schüco SoftSlide gelauncht.
8.4 Fokusthema Smart Home bei Kunststoff
Mit IoF ID (Internet of Façades) hat Schüco 2021 eine Lösung entwickelt, die gleichermaßen für Fenster und Türen aus Aluminium und Kunststoff genutzt werden kann und Gebäudebetreibern sowie Bewohnern smarte Mehrwerte bietet. Es geht um eine kleine Plakette, die einfach in Fenster und Türen eingeklebt wird und Auskunft über verbaute Teile, Garantien oder die Wartungshistorie gibt und auch für die schnelle und digitale Übermittlung von Serviceanfragen genutzt werde kann. Mit Schüco IoF ID wird die Grundlage zur Digitalisierung aller Informationen, Dokumente und Prozesse über den gesamten Lebenszyklus jedes Schüco Elements gelegt.
9. Kurzbetrachtung 2022
9.1 Standort- und Referenzausbau
Die größten Baumaßnahmen für den Bielefelder Standortausbau, für den insgesamt über fünf Jahre 95 Millionen EUR bereitgestellt wurden, sind nahezu abgeschlossen: Das Schüco Corporate Services Gebäude an der Ecke Herforder Straße/Karolinenstraße wurde 2021 fertiggestellt. Die Mitarbeitenden des Finanz- und IT-Bereiches sind bereits eingezogen.
Das Welcome Forum öffnete im Mai 2022 seine Tore. Es bietet seinen Gästen einen umfassenden Einblick in die Welt von Schüco: Ein zentrales Foyer verbindet die fünf Bereiche Showroom Products, Showroom Fabrication, Café, Newsroom sowie Besprechungs- und Workshopräume miteinander und bietet den Besuchern einen Rundumblick auf die ausgestellten und auf dem Campus verbauten Schüco Systeme.
Auch im Schüco One Neubau sind die Baumaßnahmen abgeschlossen. Was das Gebäude weltweit außergewöhnlich macht, sind gleich drei Gebäudezertifizierungen: DGNB, LEED und BREEAM. Diese Zertifizierungen haben international hohe Bedeutung und den Anspruch, den Nachhaltigkeitsnutzen einer Immobilie messbar zu machen. Andreas Engelhardt, persönlich haftender Gesellschafter der Schüco International KG, erklärt: „Laut der Europäischen Kommission sind Gebäude mit rund 40 Prozent die größten Energieverbraucher und mit 36 Prozent für einen Großteil der CO2-Emissionen verantwortlich. Mit diesem Leuchtturmprojekt zeigen wir, dass die Bauwirtschaft Verantwortung übernimmt und bereits viele geeignete Lösungen hat, wenn es darum geht, das europäische Klimaschutzziel zu erreichen.“
9.2 Wirtschaftliche Entwicklung
Schüco ist gut in das Jahr 2022 gestartet. Seit Jahresbeginn konnte das Unternehmen hinreichend Auftragseingänge verzeichnen. Aktuell liegt das Unternehmen ca. 20 Prozent über Vorjahr. Zukünftiges Wachstumspotenzial sieht das Unternehmen nicht nur im Bereich klimaneutraler Neubauten. Vielmehr nehmen energetische Verbesserungen von Bestandsgebäuden einen signifikanten Stellenwert ein, denn diese sollen in Deutschland bis spätestens 2050 klimaneutral werden. Gebäudesanierungen müssen für Eigentümer attraktiv gemacht und mit hoher Priorität angegangen werden. Entwicklungshemmend sind jedoch weiterhin Versorgungsengpässe, instabile Lieferketten und steigende Rohstoffpreise. Doch nicht nur deshalb ist eine Prognose über den Verlauf des zweiten Halbjahres schwierig. Je länger der Krieg in der Ukraine dauert, umso mehr sind weitere Beeinträchtigungen des wirtschaftlichen Lebens zu erwarten. Zudem ist unklar, wie sich die Corona-Lage weltweit entwickeln wird. Insofern kann keine solide Prognose formuliert werden - weder zur mittelfristigen noch zur kurzfristigen Geschäftsentwicklung. Fakt ist, dass Schüco alles daran setzt, diese Situation für seine Partnerbetriebe, seine Mitarbeitenden und auch für seine weitere positive Geschäftsentwicklung zu meistern. Deshalb steuert Andreas Engelhardt zunächst mit Augenmaß. Das bedeutet: absolute Kostendisziplin und wohlüberlegte Investitionen mit klarem Fokus auf die Bedürfnisse der Kunden und des Marktes.