"Wir sind absolut überzeugt vom Verschlussstopfen-System von Schwalm", betont Jörg Behrendt, Sachgebietsleiter Kanalnetz I Entwässerungsbetrieb Stadt Erfurt. "Denn die Idee, die Tüftler Willi Schwalm bereits vor fast einem Jahrzehnt im gemeinsamen Gespräch auf der IFAT 2004 dazu entwickelt hat, ist einfach genial und hat auch heute noch Vorreitercharakter. Schon damals hat der Entwässerungsbetrieb der Stadt Erfurt den Test mit dem Verschlussstopfen-Piloten von Schwalm zuversichtlich begleitet. Andere technische Verfahren, die bis zu diesem Zeitpunkt zur Verfügung standen, erschienen nicht als dauerhafte Lösung geeignet.
Schon das Ergebnis aus der Pilotphase war überzeugend, weil sich offene Anschlüsse schnell wirksam und absolut sicher absperren lassen. Dafür wird der Verschlussstopfen mithilfe der Schwalm Sanierungsroboter Talpa FSR 1330 und Talpa FSR 2060 vom Operator ferngesteuert zum Anschlussrohr transportiert, dort eingesetzt und verspannt. Bei Bedarf kann der Stopfen für eine spätere Nutzung des Anschlusses wieder demontiert und von dort zurückgeholt werden. Zur Montage oder Demontage wird der Arbeitsarm des Roboters mit einem Druckluft-Schlagschrauber bestückt. In begehbaren Kanälen erfolgt die Montage von Hand."
Bestandsaufnahme und Zustandserfassung
Wie in vielen anderen Städten auch existieren im Kanalsystem von Erfurt aus der Vergangenheit heraus noch eine Vielzahl an offenen Fehl- bzw. Blindanschlüssen. Eine aktuelle aus der Kanalzustandserfassung resultierende Auswertung ergab, dass mehrere hundert noch offene bzw. nicht ordnungsgemäß verschlossene Anschlüsse zu sanieren sind. Veranschaulicht werden diese über die roten Punkte auf dem abgebildeten Plan (Ausschnitt) des Erfurter Kanalnetzes.
Aufgrund der gemachten guten Erfahrungen arbeitet der Entwässerungsbetrieb der Stadt Erfurt mit der Firma Schwalm Kanalsanierung aus Bad Hersfeld zusammen. Nach umfangreichen Vorbereitungen und der mit 72 Stunden Vorlauf zu organisierenden Verkehrsplanung mit notwendigen Absperrregelungen in der Erfurter Innenstadt ging es im August 2013 los der erste 4-wöchige Einsatz der Schwalm Mitarbeiter Andreas Breul und Ronny Weißbrich startete in der Landeshauptstadt Thüringens. Über 170 offene Blindanschlüsse wurden in dieser Zeitspanne fachmännisch im Untergrund verschlossen. Im Oktober 2013 setzte sich der Einsatz mit dem Setzen einer Vielzahl an Verschlussstopfen für vier Wochen fort. "Weiter geht es zu Beginn des Jahres 2014", erklären Schwalm Bauleiter Michael Draband und Jörg Behrendt. "Der bisherige Baustellenverlauf inklusive der Verkehrseinschränkungen in Erfurt hat bestens geklappt, das Schwalm-Verschlussstopfen-System funktioniert hervorragend. Gemeinsam gehen wir daher mit Zuversicht ins kommende Jahr und werden in einer nächsten Etappe, der in den nächsten Monaten und Jahren noch weitere folgen werden, die Sanierung der Fehl- bzw. Blindanschlüsse fortsetzen."
Die Technik entwickelt sich immer mehr vom Primitiven über das Komplizierte zum Einfachen. (Antoine de Saint-Exupéry, französischer Flieger und Schriftsteller [1900 - 1944])
Gemeinsam haben die Fachkräfte der Schwalm Kanalsanierung und der Stadt Erfurt viel Kraft und Energie in die Weiterentwicklung des Schwalm-Verschlussstopfen-Systems gesteckt. Und es hat sich mehr als gelohnt. Das System ist ausgereift, die Anwendung komfortabel, sämtliche gesetzlichen Auflagen werden erfüllt. "Eine sehr wichtige Aufgabenstellung im Erfurter Untergrund wird hier sicher und fachmännisch ausgeführt," so Michael Draband und Jörg Behrendt unisono.