Der IP-TV-Markt hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt. Auch die Prognosen für die Zukunft sind vielversprechend. So soll laut einer IDC-Studie das Marktvolumen für Internet-Fernsehen in Westeuropa innerhalb der nächsten fünf Jahre von geschätzten 262 Millionen in 2005 auf 2,5 Milliarden Dollar ansteigen. Diese Entwicklung schafft neue Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt und erfordert die Ausbildung von Fachkräften. Deshalb hat die ArtVoice-Gruppe 1999 in Grünwald die ArtVoice-Akademie für IP-TV-Berufe gegründet, die im Jahr 2003 gemeinsam mit der Fachhochschule Ansbach zur Bavarian Broadcast Academy (BBA) aufgestockt wurde.
Seit einem halben Jahr ist die BBA nun Mitglied im MedienCampus Bayern. Die Mitgliedschaft wird nur an geprüfte Institute vergeben und verleiht der Akademie weiteren Aufschwung. Derzeit studieren knapp über 30 junge Leute an der praxisnahen Ausbildungsstätte. Dabei kann jeder Student einen eigenen TV-Sender aufbauen. Sämtliche Bereiche des IP-TV sowohl vor als auch hinter der Kamera gehören in den Rahmen der Ausbildung.
Die Studieninhalte umfassen grundlegende politische Bildung, Formung des journalistischen Denkens, Rhetorik und Vorkamerasituationen rund um Interview und Gesprächsrunde. Im technischen Bereich lernen die Studenten die Aufschaltung von Satellitensendern, die Anbindung und Kontrolle neuer TV-Stationen und natürlich den Kernbereich, die Programmgestaltung. Ein Schwerpunkt der Ausbildung liegt auf dem Erwerb praktischer Fertigkeiten. „Nur wer einen Sender betreibt, wird mit realen Problemen im Umgang mit Kunden, Moderatoren und Studiotechnik in Berührung kommen. Hier üben unsere Studenten quasi auf ungefährlichem Terrain“, beschreibt Ingo Wolf, Präsident des Institutes, die Herausforderungen.
Die Ausbildung zum IP Broadcast System Engineer ist eine Vollzeitausbildung und dauert ab April 2006 drei Jahre. Der Abschluss wird durch die Fachhochschule Ansbach vergeben. Der Unterricht findet vor allem in den Räumen der BBA in Grünwald am Bavariafilmplatz statt. Im Augenblick stehen für die 20 Studienplätze ab April 2006 bereits fünf Industriestipendien für die 16.000 Euro teure Ausbildung zur Verfügung. Es lohnt sich also auch ohne reiche Eltern, sich um einen der begehrten Plätze zu bewerben. Die Akademieleitung legt nach eigenen Angaben nicht nur Anspruch auf ein besonders gutes Zeugnis. Auch Studienabbrecher oder junge Leuten mit Fähigkeiten in außergewöhnlichen Feldern haben gute Chancen auf ein Stipendium. Je vielfältiger die Hobbys und Fertigkeiten der Studenten sind, desto bunter wird später einmal die Senderlandschaft im IP-TV.
Anfragen nach fertig ausgebildeten Absolventen des Institutes nehmen in der rasant wachsenden Industrie schnell zu. Vor allem die Träger der Akademie, die Corporate-TV Association, die Bavaria-Film und die ArtVoice-Gruppe werden einen Teil der Studenten während der Ausbildung kennenlernen und in den Betrieb übernehmen.
In den nächsten Jahren plant die BBA, auch im Ausland Schwesterinstitute zu gründen. Bereits ab dem neuen Semester im April 2006 könnte somit schon durch ein Länderhopping der Studenten auch ein kultureller Austausch möglich werden.
Über ArtVoice:
Die ArtVoice-Gruppe ist Patentinhaber zur Abwicklung laufender Programme über IP-basierte Medien. Sie ist spezialisiert auf Entwicklung, Herstellung, Vermietung und Verkauf sowie den Betrieb IP-basierter TV-Sender. Unter IP-TV versteht man die Verbreitung von Fernsehinhalten über den weltweiten Standard des Internet-Protokolls (IP). Über IP-TV ausgestrahlte Sendungen können an jedem Ort der Welt und über verschiedene Geräte empfangen werden, egal ob über den herkömmlichen Fernseher, PC oder Laptop, Handy, PDA oder andere digitale Geräte. Mit der IP-TV-Technologie können Unternehmen, Verlage, Radiosender, Verbände, Parteien oder Privatpersonen eigene TV-Sender kostengünstig aufbauen und ihre Inhalte und Botschaften zielgruppengenau verbreiten. Das Angebot der ArtVoice-Gruppe bietet ein breites Leistungsspektrum: vom 24/7-Einzelsender über die Multichannel-Station und das Multichannel-Portal bis hin zu POS-TV für Walk-by-Stationen. Aktuell gibt es in Deutschland bereits 220 IP-TV-Sender, darunter Unternehmenssender wie BMW-TV, Bayer-TV und SEAT-TV, Branchensender wie Filmguide-TV.com, Medizin-TV.com und Travelguide-TV.com, Spartensender wie Game-TV.com, Clip-TV.net, Fashionguide-TV.com und Musical-TV.com, Schulungssender wie Musikschul-TV.com und Tanzschul-TV.com sowie weitere Messe-, Sport- und Infotainment-Sender.