Honorar, Zeitaufwand und Diagnosesicherheit im Vergleich
Wie sich die Einführung der 3-D-Schnittbildgebung als Ersatz für geeignete 2-D-Röntgenuntersuchungen auswirken kann, zeigt das Beispiel einer fiktiven Praxis für Orthopädie und Unfallchirurgie, die 40 private 2-D-Röntgenfälle im Monat (zwei pro Tag) durch die 3-D-Schnittbildgebung ersetzt. Das zu erschließende Optimierungspotenzial hinsichtlich Honorar, Zeitaufwand und Diagnosesicherheit ist in Tabelle 1 dargestellt.
Das Beispiel zeigt, dass der Wechsel auf die DVT bei nur 40 Untersuchungen pro Monat ein zusätzl. Honorarpotenzial von über 10.000 € birgt. Gleichzeitig ist eine Einsparung in der Personalarbeitszeit um 50% zu verzeichnen, die sich positiv auf die Prozesskosten der eigenen Röntgendiagnostik auswirkt. Außerdem wächst die Diagnosesicherheit pro Fall im Durchschnitt um 28% [1]. Da diese Praxis, aufgrund der neuen Möglichkeit zur eigenen 3-D-Bildgebung, zukünftig nur noch wenige bis keine Fälle an die Radiologie überweisen wird, fällt die Honorarsteigerung i.d.R. sogar noch größer aus.
Vorteile der 3-D-Bildgebung mit der DVT
Das SCS DVT bietet gegenüber der 2-D-Bildgebung interessante Vorteile: Der signifikant höhere Informationsgehalt der 3-D-Schnittbildaufnahmen und die extrem hohe Bildauflösung von bis zu 0,2 mm ergeben eine sehr hohe diagnostische Sicherheit zur Frakturfindung, welche im Vergleich zu 2-D um bis zu 52% höher liegt [1]. Die Möglichkeit zur Anfertigung einer 3-D-Aufnahme unter natürlicher Belastung bringt gerade an der unteren Extremität ein deutliches Plus an Information bei der OP-Planung in der Fuß- und Kniegelenkschirurgie.
Bemerkenswert ist auch die besonders hohe Strahlenhygiene der DVT, denn die Strahlendosis kann ohne Verlust an diagnostischer Aussagekraft unterhalb oder im Bereich des 2-D-Projektionsröntgens eingestellt werden [1]. Damit sind das ALARA-Prinzip sowie § 8 des neuen Strahlenschutzgesetzes eingehalten, welche eine Diagnostik mit der geringstmöglichen Strahlenbelastung und dem höchsten Nutzen für den Patienten fordern.
Der Patientennutzen ergibt sich außerdem ganz unmittelbar aus der Zeiteinsparung, da die Terminvereinbarung beim Radiologen sowie die erneute Vorstellung beim Orthopäden und Unfallchirurgen entfällt.
Abrechnung der 3-D-Bildgebung
Während die 2-D-Diagnostik i.d.R. über die GOÄ-Ziffern 5010, 5020, 5030 und 5100 abgerechnet wird (Tab. 3), erfolgt die Abrechnung der 3-D-Bildgebung – analog zur Computertomographie (CT), infolge der zum CT mind. gleichwertigen Aussagekraft – mit den Ziffern 5373, 5376 und 5377 (Tab. 2).
Da eine DVT-Diagnostik immer mit einer computergesteuerten Analyse mit nachfolgender 3-D-Rekonstruktion einhergeht, werden die beiden Ziffern 5373 und 5377 stets gemeinsam abgerechnet. Bei einer zusätzlichen Serie am gleichen Tag wird ergänzend die Ziffer 5376 angesetzt, wodurch sich ein Abrechnungsbetrag von 298,43 € (1,8-fach) ergibt. Im Ergebnis ermöglicht die 3-D-Bildgebung mit der DVT bei PKV-Abrechnungen ein Honorarplus von 254,82 €.
Ein ähnlich hohes Honorarpotenzial besteht bei BG-Fällen (UV-GOÄ-Ziffern 5373 und 5377 analog) sowie bei der Abrechnung der 3-D-Bildgebung bei GKV-versicherten Patienten (Abrechnung als iGeL oder auf Einzelantrag direkt mit der GKV).
Eigenes Honorarpotenzial ermitteln
Abbildung 1 visualisiert das o.g. Beispiel in einer Rechenpyramide. Sie können das ungefähre Honorarpotenzial Ihrer eigenen Praxis ermitteln, indem Sie die Anzahl Ihrer geeigneten Röntgenfälle (eines Monats, Quartals, oder Jahres) in die Spitze der Rechenpyramide eintragen und anschließend mit dem Honorar für die 2-D- sowie 3-D-Bildgebung multiplizieren. Die Produkte tragen Sie in der untersten Ebene ein. Zum Schluss ermitteln Sie die Differenz beider Beträge und erhalten so abschließend Ihr Honorarpotenzial.
Tipp: Beziehen Sie die Anzahl der privatversicherten Röntgenfälle (Extremitätendiagnostik), die Sie typischerweise an die Radiologie zur Anfertigung eines CT übergeben, in die Berechnung mit ein, da Sie diese zukünftig ebenfalls eigenständig behandeln und abrechnen würden.
Empfehlung zur 3-D-Schnittbildgebung durch den BVOU
Der BVOU kennt die Möglichkeiten und Vorteile der 3-D-Schnittbildgebung für Arzt und Patient und engagiert sich deshalb als Förderer der DVT-Fachkunde. Dabei verweist er auf das ganzheitliche Beratungsangebot von SCS zur planungssicheren Implementierung der 3-D-Schnittbildgebung in der O&U-Praxis.
Dazu äußert sich Dr. Jörg Ansorg, Geschäftsführer des BVOU wie folgt:
„Die Zukunft der radiologischen Bildgebung in der O&U liegt zweifellos in der 3-D-Bildgebung mit der digitalen Volumentomographie. Um frühestmöglich sicherzustellen, dass die 3-D-Teilgebietsradiologie unserem Fach erhalten bleibt, fördert der Berufsverband die DVT-Fachkunde und bietet zudem – in Kooperation mit SCS als Unternehmenspartner für die 3-D-Bildgebung – ein attraktives Gesamtpaket an. Das Angebot besteht aus der DVT-Fachkundeausbildung und einem 3-D-Bildgebungssystem für die Extremitätendiagnostik zu exklusiven Sonderkonditionen für BVOU-Mitglieder. Um sich umfassend über die 3-D-Bildgebung zu informieren, empfehlen wir allen interessierten Kollegen, das mit dem Berufsverband abgestimmte Beratungsangebot der SCS in Anspruch zu nehmen.“
Kostenfreies Beratungsangebot für BVOU-Mitglieder
Das für BVOU-Mitglieder kostenfreie Beratungsangebot zur 3-D-Bildgebung geht – neben ausführlichen Informationen zum technischen und medizinischen Hintergrund – auf die diagnostischen Vorteile der DVT ein. Darüber hinaus wird eine betriebswirtschaftliche Potenzialanalyse sowie eine Amortisations- und Ertragsberechnung in Form einer Diagnostik-BWA erstellt und gemeinsam erörtert.
Auf Basis eines Anamnesebogens wird ein umfassendes Beratungsdokument erstellt, das alle betriebswirtschaftlichen Fragen protokolliert beantwortet und einen individuellen Fahrplan für den sorgfältig geplanten und strategischen Einstieg in die 3-D-Schnittbildgebung sicherstellt.
Weiterführende Informationen und Literatur
[1] Neubauer, J., Benndorf, M., Reidelbach, C., Krauß, T., Lampert, F., Zajonc, H., Kotter, E., Langer, M., Fiebich, M., Goerke, S. M. (2016). Comparison of diagnostic accuracy of radiation dose-equivalent radiography, multidetector computed tomography and cone beam computed tomography for fractures of adult cadaveric wrists. PloS one, 11(10), e0164859.
Einen umfassenden Artikel zur Wirtschaftlichkeit der 3-D-Bildgebung im Vergleich. der 2-D-Diagnostik (mit allen Details zur Abrechnung nach GOÄ und zahlreicher weiterer Informationen) finden Sie unter www.myscs.com/beratungsangebot
Autoren
Dr. h.c. Markus Hoppe, Dennis Deckenbach (M.B.A.)