Frauen und IT: Vor vielen Jahren noch eine kleine Seltenheit. Doch die Situation hat sich in Deutschland über die Jahre gewandelt. „Es gibt zunehmend mehr Gleichberechtigung und mehr Frauen, die sich für die IT-Branche interessieren“, so Tanja Büchsenschütz, Director HR Germany bei SD Worx. Tatsächlich ist die Anzahl der Informatik-Studentinnen seit 1993 deutlich gestiegen: von 12 Prozent auf 22,5 Prozent im Jahr 2018. Doch es besteht weiterhin Entwicklungspotenzial. Frauen zu fördern ist unter anderem deshalb ratsam, da sonst die weibliche Perspektive in der IT-Branche fehlt. Diese ist gerade bei der Entwicklung künstlicher Intelligenz bedeutend, damit diese im Einsatz den Bedürfnissen der gesamten Gesellschaft dient, wie das Weltwirtschaftsforum in einer seiner letzten Studien zur weltweiten Gleichberechtigung schreibt.
Maßnahmen für mehr Frauen in der IT-Branche
„Damit mehr Frauen in der IT-Branche Fuß fassen und zudem in höhere Positionen aufsteigen, müssen sie sich untereinander vernetzen. Der persönliche Kontakt und Austausch sind entscheidend“, sagt Tanja Büchsenschütz. Hilfreich sind außerdem Soft Skills. „Als Personalerin achte ich auf eine neugierige und engagierte Arbeitseinstellung. Das gilt aber nicht nur bei Frauen, sondern natürlich auch bei Männern.“ Arbeitgebern stehen ebenfalls verschiedene Maßnahmen zur Frauenförderung zur Verfügung. Beispielsweise können sie im eigenen Unternehmen Flexibilität ermöglichen. Viele Frauen legen Wert darauf, zugleich dem Beruf, der Familie und damit oft den eigenen Kindern gerecht zu werden. Flexible Arbeitszeiten und die Option auf Home Office sind da zwei der passenden Lösungen.
Veränderungen beim Human Resource Management
Doch nicht nur in klassischen IT-Abteilungen ist technische Affinität gefragt – auch auf der HR-Seite spielt ein gutes Verständnis für entsprechende Lösungen eine immer größere Rolle, da Prozesse vermehrt digitalisiert und dann automatisiert werden. Laut dem HR-Software-Report 2019 stufen 74 Prozent der befragten Personalverantwortlichen Software für die eigene Arbeit als sehr wichtig ein. „Ich schätze es sehr und treibe es schon länger voran, dass in unserer Branche die zur Verfügung stehenden Tools vermehrt zum Einsatz kommen – angefangen von der Suche nach Bewerberinnen und Bewerbern über die Abwicklung von Arbeitsverträgen und das Anlegen einer digitalen Personalakte, bis hin zu E-Learning. Entsprechende Veränderungen führen zu Transformationen und es ist wichtig, dass in der Branche keine reine Personalverwaltung herrscht, sondern eine Personalgestaltung“, betont Tanja Büchsenschütz. In dieser Hinsicht können moderne Tools einen positiven Einfluss auf die Situation der Frauen in der IT-Branche haben. Eine Personalgestaltung mit dem Ziel der Frauenförderung ist mit ihnen nämlich weitaus effizienter.