Um den Technologievorsprung und damit den wirtschaftlichen Erfolg zu erhalten, müssen die weltweit erfolgreichen Baden-Württembergischen Unternehmen ihr Know-how wirksam schützen. Weil viele sensible Informationen inzwischen auf mobilen Systemen wie Laptops elektronisch gespeichert und per E-Mail übertragen werden, genügen dafür klassische Zugangskontrollen schon lange nicht mehr. Auch der technische Schutz der informationstechnischen Systeme durch Firewalls und Virenscanner stößt an Grenzen, will man sensible Daten vor dem unerwünschten Zugriff Dritter bewahren, denn Nachlässigkeit, mangelnde Aktualität und Fehlkonfigurationen der Systeme öffnen häufig Angreifern eine Hintertür. Ohne eine ausreichende Sensibilität der Mitarbeiter für den Wert und die Wichtigkeit des Schutzes sensibler Daten und Informationen haben Wirtschaftsspione daher leichtes Spiel.
Zur Motivation insbesondere kleiner und mittelständischer Unternehmen zum wirksamen Schutz ihrer kritischen Daten zeichnete das Sicherheitsforum Baden-Württemberg unter der Schirmherrschaft des Innen- und des Wirtschaftsministeriums in diesem Jahr erstmals mustergültige Projekte zur praxisgerechten Konzeption, Realisierung und Kontrolle unternehmensinterner Sicherheitsmaßnahmen aus. Auf der Messe SafeKon in Karlsruhe verlieh Innenminister Heribert Rech am 14.09.2007 an vier vorbildliche Projekte den "Sicherheitspreis Baden- Württemberg". Zu den aus-gezeichneten Lösungen zählt die von den Karlsruher Sicherheitsexperten der Secorvo Security Consulting GmbH entwickelte Sensibilisierungskampagne für Informationssicherheit, die in den Jahren 2005 und 2006 bei der T-Systems Enterprise Services GmbH durchgeführt wurde. Unterstützt wurde die Umsetzung von der Agentur Südpol aus Niedereschach.
Kernelement dieser Kampagne war der (virtuelle) Mitarbeiter "James Bit", der in einem Newsletter und einem Blog regelmäßig über Sicherheitsereignisse berichtete, Tipps und Hinweise gab und mit seinem Credo "Mir ist es nicht egal!" vor allem selbst mit gutem Beispiel voran ging. Mehr als 1.000 Exemplare seines Schattenrisses in Lebensgröße wurden im Unternehmen aufgestellt; über eine persönliche E-Mail-Adresse war er für alle Mitarbeiter mit kritischen Anmerkungen, eigenen Erlebnisberichten und Verbesserungsvorschlägen erreichbar. In einem kurzen Action-Film, den die Führungskräfte des Unternehmens allen Mitarbeitern vorführten, zeigte er plakativ die Risiken bei der Nutzung von mobilen Geräten wie Laptops auf. Er motivierte hunderte Mitarbeiter zur Einreichung von Verbesserungsvorschlägen; der beste Vorschlag wurde von der Geschäftsführung mit einem "Security Award" honoriert.
Eine abschließende Evaluierung der Kampagne, die vom Steinbeis- Beratungszentrum in Karlsruhe durchgeführt wurde, belegte deren Wirksamkeit: Die Sensibilität der Mitarbeiter für die Risiken und Belange des Informationsschutzes im Unternehmen war deutlich gestiegen. Es ist zu wünschen, dass dieses Beispiel Schule macht - in vielen Unternehmen hat der Schutz des eigenen Know-hows noch immer keinen angemessenen Stellenwert.
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Hintergrundtext zum Kampagnenkonzept:
http://www.secorvo.de/...
Bildmaterial (ab 14.09.2007, 14 Uhr):
http://www.secorvo.de/...