Der ICANN-Registrar Secura (http://www.domainregistry.de) hat in einer Analyse festgestellt, daß viele oesterreichischen Firmen ihre wichtigen Marken, Namen, Produktbezeichnungen nicht unter co.at und .or.at geschützt haben. Nur ein Beispiel von vielen: Die Oberbank hat selbstverständlich oberbank.at registriert. Die domain oberbank.co.at wurde zwar auch registriert, aber oberbank.or.at ist frei. Jeder könnte oberbank.or.at sichern und z.B. Phishing betreiben. Die Stadt Braunau hat sich selbstverständlich braunau.at gesichert, aber braunau.co.at und braunau.or.at sind frei. Daß es auch anders geht, zeigt die oesterreichische Presseagentur APA: Sie hat sich -wie ein vorsichtiger Kaufmann- apa unter .at, .co.at und .or.at registrieren lassen.
Was kann passieren: Dreiste Mitwettbewerber sichern sich die freien Begriffe unter co.at und or.at Das gleichzeitige Auftauchen von den kennzeichnenden Begriffen bei der Konkurrenz in Suchmaschinen, Pressemitteilungen, Visitenkarten und Veröffentlichungen führt zu einer Verwirrung beim Publikum. Ergebnis: Die Marke, der Name und damit auch das Produkt oder die Dienstleistung sind in ihrer Wertigkeit beschädigt. Um die Lage zu klären, müssen oft gerichtliche Schritte eingeleitet werden, die ein Vielfaches der ursprünglichen Registrierungsgebühr kosten.
Cybersquatter und Domainhaendler registrieren die Marken, Namen und Begriffe der Firmen unter co.at und/oder or.at. Es gibt dann zwei Varianten: Der Cybersquatter bietet anschließend die Domain dem legitimen Besitzer zum Kauf an. Der legitime Besitzer muß ein Vielfaches der Registrierungsgebühr zahlen, um seinen Domainnamen zu kaufen. Die zweite Variante sieht so aus, daß der Cybersquatter die Domain dem allgemeinen Publikum anbietet. Wenn es sich um einen guten Begriff handelt, besteht dabei durchaus eine Verkaufschance. Kaeufer kann auch hier wieder der dreiste Konkurrent sein oder ein anderer Spekulant sein, der die Domain weiterverkaufen moechte.
Hans-Peter Oswald
http://www.domainregistry.de/...