„Wer denkt schon daran, mehr einzusetzen, um weniger zu erreichen?“, gibt ein nachdenklicher Dirk Seiler zu bedenken. Dass der Geschäftsführer der SEDOTEC GmbH & Co. KG diesen Weg bei Entwicklung, Konstruktion und Herstellung eines neuen Produkts anstößt, zeigt, wie manchmal um die Ecke gedacht werden muss, um eine wegweisende Richtung einzuschlagen. Ergebnis ist ein neues modulares Kit-System für Niederspannungsschaltanlagen von 630 bis 1250 Ampere, das im Umfeld der Hauptsammelschiene 23 Prozent weniger CO2 verursacht als vergleichbare Anlagen.
13 to CO2 einzusparen lässt sich nicht wegargumentieren
Zahlreiche richtungsweisende Innovationen machen bei näherer Betrachtung deutlich, wie Ernst es dem Unternehmen aus Ladenburg mit den Megathemen Klimaschutz, Nachhaltigkeit und CO2-Einsparung ist. Denn Vamocon 1250 überzeugt durch eine konsequent nachhaltige und Ressourcen schonende Auslegung. Zugleich markiert die Neuentwicklung den Einzug dieser Themen in den Bereich Energieverteilung, die nun nicht mehr wegzudenken sind. Schließlich ist die Einsparung von rund 13 Tonnen CO2-Ausstoß über die Lebensdauer ein Argument, das sich nicht wegargumentieren lässt. Erreicht hat der inhabergeführte Mittelständler diesen Wert über zahlreiche innovative Denk- und Fertigungsleistungen. Dafür müssen wir nun genauer hinschauen.
Da ist zunächst einmal das „Mehr“: Denn bei Vamocon 1250 besteht die Hauptsammelschiene aus mehr Kupfer, weil sie mit 80 x 10 mm größer dimensioniert ist, als die herkömlichen 60 x 10 mm. Die voluminösere Auslegung des Querschnitts ist jedoch sinnvoll. Denn so erwärmt sich das System weniger und die Verlustleistung sinkt. Das gesamte System ist im Dauerbetrieb deutlich weniger „gestresst“ und hält insgesamt länger. Die Verlustenergie sinkt dabei für eine durchschnittlich vier Meter lange Schaltanlage um rund 1200 kWh pro Jahr. Das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch eines Einpersonen-Haushalts. Da kommen über die Lebenszeit schon Mal mehrere Tausend Euro Einsparpotenzial zusammen. Die einmalige Mehrausgabe für das Kupfer von knapp 300 Euro amortisiert sich jedenfalls schon im ersten Jahr. Und wer die Strompreisentwicklung der letzten Zeit verfolgt, ist kein Prophet, wenn er weitere drastische Teuerungen voraussagt. So zahlt jede eingesparte kWh an Verlustleistung direkt aufs Guthabenkonto ein.
Anwender müssen nicht mehr in Verlustleistung investieren
Das war’s dann aber schon mit dem „Mehr“. Ab jetzt kommt nur noch „weniger“: Vamocon 1250 deckt mit Stromstärken von 630 bis 1250 A den Energiebedarf von 400 bis 800 kVA ab. Dies erlaubt genau auf den Bedarf und Anwendungsfall zugeschnittene Anlagen. Leichtere Einbauten und geringere Kräfte im Kurzschlussfall erlauben mit 1,5 mm Blechstärke deutlich weniger Material. Das spart Rohstoffe und nochmal CO2 von der Produktion bis zum Transport der Anlage an den Einsatzort. Dennoch überzeugt die Anlage durch qualitativ hochwertige Ausführung und solide Technik „made in Germany“. „Da wackelt und klappert nichts“, versichert Seiler.
Weil der Hersteller auf marktübliche feldhohe Abdeckungen aus Plastik weitestgehend verzichtet, kommt deutlich weniger Kunststoff zum Einsatz. Die Anlagen sind recyclingfreundlich aus Blech- und Kupfer aufgebaut. Plastik wird nur dort verwendet, wo es zur Isolierung unbedingt notwendig ist oder wo stromführende Kupferschienen gehalten werden. Das war’s.
Weniger Plastik, kein Schweißen, keine Lacke
Dennoch schützt Vamocon 1250 Personen und Anlagen. Dies gelingt durch die strikte Trennung des inneren Funktionsbereichs Hauptsammelschiene zu Geräten und Kabelanschlüssen (innere Unterteilung Form 2b). So sind unter Spannung stehende Bereiche sicher gegen direktes Berühren und Eindringen von Fremdkörpern abgedeckt. Marktüblich ist eine Ausführung ohne innere Unterteilung (Form 1), alles offen, feldhohes Plastik davor. Das sieht optisch vielleicht gut aus, ist aber nicht so sicher und schon gar nicht nachhaltig.
Die Anlagen bietet SEDOTEC in Schutzart IP30 und IP54, geschützt gegen Staub und Spritzwasser, wie es in Produktionsumgebungen benötigt wird. „Nichts Besonderes“ werden Sie denken. Aber auch hier hat der Hersteller im Sinne von Nachhaltigkeit und CO2-Einsparung nachgedacht. So wird IP54 durch Abdichtung von innen mittels eigens entwickelter innovativer Eckverbinder erreicht. Aber was bedeutet das? Die Gerüste müssen nicht geschweißt werden. Und weil keine Schweißnähte überdeckt werden müssen, muss die Anlage auch nicht lackiert oder pulverbeschichtet sein. Beides spart Material, Wärme und schon wieder CO2. Die von SEDOTEC verwendeten Stahlbleche sind aus verzinktem Material und somit korrosionsbeständig.
Teilausgebaute Felder verringern den Verpackungs-Müllberg
Und weiter geht’s: Vamocon-Felder werden grundsätzlich teilausgebaut mit eingebauten Kupferschienen an den Schaltanlagenbauer geliefert. Der kann sofort die Schaltgeräte einbauen, die Verdrahtung vornehmen und die Anlage schnellstmöglich ausliefern. Im Vergleich zu herkömmlichen, als Flatpack gelieferten Systemen, fällt deutlich weniger Verpackungsmüll an. Anstatt Einzelteile aufwändig in Pappe einzupacken, mit Folie einzuschweißen und mit Styropor zu schützen, platziert SEDOTEC diese gleich an der richtigen Stelle im teilausgebauten Feld. Willkommener Nebeneffekt: Für den üblichen Feldaufbau und den Einbau der Kupferschienen in der Werkstatt entfallen beim Schaltanlagenbauer je Feld bis zu acht Stunden Arbeitszeit.
Und obwohl aufgrund der voluminöseren Hauptsammelschiene zunächst mehr Kupfer benötigt wird – Sie erinnern sich?, wird insgesamt weniger Kupfer eingesetzt. Denn bei Vamocon-Anlagen ist die Hauptsammelschiene immer mittig angeordnet. Diese Position sorgt für kurze Anbindungswege der Schaltgeräte. So werden bei Vamocon 1250 alle Schaltgeräte entweder direkt auf die Hauptsammelschiene aufgebaut oder mit kurzen Kupferschienen verbunden. Dies spart 30 % Kupfer im Vergleich zu konventionellen Anlagen mit oben oder unten liegenden Hauptsammelschienen. Das „Mehr“ vom Anfang ist somit längst vergessen, und es schont überdies schon wieder das Budget des Einkäufers.
An die Umwelt denken lohnt sich für Anwender:
Sie sparen über 13.000 Euro
A propos Geld: Bei einer durchschnittlich vier Meter langen Schaltanlage spart der Anwender über die durchschnittliche Lebenszeit betrachtet mehr als 13.000 Euro. Dass die Anlage aufgrund der Auslegung jedoch viel länger als durchschnittlich laufen wird, erhöht das Sparpotenzial weiter.
Ausrichtung an Megathemen wird in jedem Detail deutlich
Unter den Aspekten Klimaschutz, Energieeinsparung, Nachhaltigkeit und CO2-Vermeidung betrachtet, macht Vamocon 1250 einen rundherum durchdachten und überzeugenden Eindruck. In jedem Detail ist erkennbar, dass der Hersteller bei der Entwicklung „jeden Stein umgedreht“und etwas völlig Neues auf die Beine gestellt hat: Die erste Niederspannungsschaltanlage, die konsequent auf die Megathemen der Zukunft ausgerichtet ist.
„Zu den rechnerisch direkt ermittelbaren 13 Tonnen weniger CO2, kommen noch etliche indirekte Einsparungen hinzu“, wie Dirk Seiler uns versichert, und wie oben erwähnt. Denn hinzuzurechnen sind noch die Einsparungen durch weniger Verpackung, weniger Transport, kein Schweißen und kein Lackieren. Und schließlich verlängert sich die Lebensdauer aller Komponenten, weil sie nicht immer am Limit arbeiten.
CO2-Einsparung geht weit über das Berechenbare hinaus
Dass die Neuentwicklung dabei die Vorteile der letzten zehn Jahre beibehalten hat, macht den Einsatz umso attraktiver. So ist Vamocon 1250 – wie alle Produkte des Herstellers - konzipiert für den Einbau von Schaltgeräten von ABB, Schneider Electric, Siemens, Efen, Jean Müller und Wöhner. Für einen zuverlässigen Anlagenbetrieb sorgen umfangreiche Prüfungen zum Bauartnachweis nach DIN EN 61439-1/-2. Dass die neuen Eckverbinder mit Dichtfunktion dem Deutschen Patent- und Markenamt eine Eintragung als Gebrauchsmuster wert sind, zeigt darüberhinaus die Innovationskraft von SEDOTEC.