Industrie 4.0 ist auf dem Vormarsch. Maschinen, Roboter, Fahrzeuge, ja ganze Fabriken sind im Internet der Dinge vernetzt. In dieser Ära der Smart Factories spielen Technologien wie Big Data, Machine Learning und künstliche Intelligenz (KI) eine immer größere Rolle. Bedeutend sind in diesem Zusammenhang auch Manufacturing-Execution-Systeme (MES), hoch spezialisierte Softwarelösungen, die den Herstellungsprozess von Waren überwachen, verfolgen, dokumentieren und steuern – vom Rohmaterial bis zum fertigen Produkt.
Einer der führenden Spezialisten auf dem Gebiet der MES für die Industrie ist die PROXIA Software AG aus Ebersberg in Oberbayern, ein international tätiges Softwareunternehmen, das mittlerweile über 11.000 Anlagen und Arbeitsplätze in über 180 MES-Projekten vernetzt hat. Die Lösungen haben dem Unternehmen 2021 und 2022 unter anderem das Siegel TOP 100 eingebracht, eine Auszeichnung für den innovativsten Mittelständler Deutschlands, begleitet vom Wissenschaftsjournalisten Ranga Yogeshwar. „Industrieunternehmen können mit unseren MES-Software-Lösungen ihre Produktion durchgängig vernetzen und somit den Ausbau ihrer Fertigungs-IT zur Smart Factory vorantreiben“, sagt Eduard Weissmüller, Chief Operating Officer bei der PROXIA Software AG.
MES von PROXIA verspricht höhere Produktivität bei weniger organisatorischer Arbeit
Eine der Besonderheiten der MES-Lösung aus Ebersberg: Sie ist modular aufgebaut und entsprechend flexibel. Industriebetriebe kombinieren einzelne Module nach Belieben – etwa für das Planen, Erfassen, Monitoren und Analysieren ihrer Produktionsschritte. Sie bauen so Schritt für Schritt eine Gesamtlösung für technische und betriebswirtschaftliche Abläufe aus und schaffen Datendurchgängigkeit von der Management- bis zur Shop-Floor-Ebene. „Unsere MES-Software unterstützt Betriebe beispielsweise dabei, Personal-, Material- und Geräteressourcen aufeinander abzustimmen und realistische Produktionspläne zu generieren“, erklärt Weissmüller. Künstliche Intelligenz und Machine Learning machten das Zusammenspiel immer effizienter. „Durch dieses neue Level an Digitalisierung steigern Industrieunternehmen nicht nur ihre Produktivität. Sie reduzieren auch ihre organisatorische Arbeit und können auf Papier verzichten.“ Entsprechend schnell sei bei nahezu allen Kunden der Return-on-Invest erreicht.
Die Herausforderung: MES-Lösung von On-Premises auf Software-as-a-Service umstellen
Die PROXIA Software AG führte ihre modulare MES-Lösung ursprünglich als klassisches On-Premises-Modell ein. Kunden erwerben eine Lizenz und betreiben das System auf eigenen Servern. Ein Geschäftsmodell, das 2023 allerdings an seine Grenzen stößt. Warum? Weil Software-as-a-Service (SaaS) zunehmend beliebter wird. Viele Kunden wollen sich nicht länger mit der Wartung von Hardware und Software beschäftigen, sondern nur noch Funktionen des MES nutzen, von überall auf der Welt, im Homeoffice oder unterwegs mit Smartphone und Tablet. „Immer mehr Industrieunternehmen ziehen mit ihrer gesamten IT in die Cloud“, bestätigt Weissmüller. „Das erhöht auf uns den Druck, mit unserem MES nachzuziehen und die Lösung zukünftig auch als Software-as-a-Service anzubieten.“
Doch die Migration komplexer Softwaresystem in die Cloud ist kein Kinderspiel. PROXIA machte sich deshalb auf die Suche nach einem Partner, der die Transformation begleitet. Doch auch das war alles andere als leicht. „Wir haben lange gesucht, auch in Polen und in der Ukraine. Den Freelancer-Markt haben wir dabei nicht ausgelassen. Doch fast alle Anbieter, die sich mit SaaS und Webtechnologie auskennen, hatten keine Erfahrung mit der Entwicklung technischer Anwendungen und Systeme“, erinnert sich Weissmüller. Das war dem Unternehmen ein Dorn im Auge. Schließlich sollen Partner mitdenken, Ideen hinterfragen und eigene einbringen. Umso größer war die Erleichterung, als Weissmüller auf SEKAS stieß – das 1988 gegründete Softwareunternehmen aus München ist ein etablierter Systempartner der Industrie. „Schon in den ersten Besprechungen wurde klar: Die Experten von SEKAS bringen die nötige Branchenerfahrung und Fachkompetenz mit – gerade für neueste Webtechnologien.“ So konnte die Mission beginnen: die Migration der MES-Lösung in die Cloud.
Kooperation mit SEKAS – „Die Experten arbeiten nicht strikt nach Vorgabe, sondern haben den Mut, Pläne zu hinterfragen und eigene Ideen einzubringen“
In Kooperation mit einer UX-Designerin haben PROXIA und SEKAS gemeinsam ein cloudfähiges Terminal für Maschinenbediener und Dashboard entwickelt. Das Ziel war dabei eine intuitive und barrierefreie Bedienbarkeit, die ähnlich simpel sein sollte wie bei einem Smartphone. Denn in der Industrie breitet sich der Fachkräftemangel aus. „Entsprechend wichtig ist es, dass auch Leiharbeiter nach kurzer Einarbeitungszeit das MES-System bedienen können“, sagt Weissmüller. Alle Abläufe müssten einfach gestaltet sein, sodass Mitarbeiter schnell produktiv sein können.
Parallel zur Entwicklung des neuen Dashboards haben PROXIA und SEKAS dann eine erste Komponente aus der On-Premises-Architektur ausgekoppelt und als SaaS verfügbar gemacht: das Modul Betriebsdatenerfassung (BDE), mit dem Werker den aktuellen Stand in Fertigung und Montage erfassen. „Hier konnten wir sehen, dass das UX-Design erfolgreich ist.“ Als Nächstes wollen PROXIA und SEKAS deshalb alle zwölf Module des MES in die Cloud migrieren. „Im MES-System stecken viele Jahre Entwicklung. Das ist nichts, was wir über Nacht umstellen könnten“, betont Weissmüller. „Wir sind aber sicher, mit SEKAS einen Partner gefunden zu haben, mit dem wir die gesamte Umstellung auf SaaS so zügig wie möglich bewerkstelligen können. Die Experten arbeiten nicht strikt nach Vorgabe, sondern haben den Mut, Pläne zu hinterfragen und eigene Ideen einzubringen. Genau so haben wir uns eine Kooperation gewünscht.“