Zusammenfassung:
André Haspel und Urs Boehme haben eine innovative Schaltungstopologie für einen quasi-isolierten Umrichter entwickelt, die es ermöglicht, zwei HV-Systeme mit unterschiedlichen Luft- und Kriechstrecken zu kombinieren und gleichzeitig die symmetrische Verteilung der Hochspannungspotenziale in beiden HV-Systemen sicherstellt. Bei einem Isolationsfehler in einem Subsystem wird im anderen System ein sicherer Zustand ohne übermäßige Belastung erreicht. Der vorgestellte quasi-isolierte Umrichter funktioniert ähnlich wie ein Umrichter mit galvanischer Trennung, zeichnet sich aber durch eine höhere Leistungsdichte bei weniger elektronischen Bauteilen aus. Diese Innovation ist für den Einsatz in Automobilanwendungen wie beispielsweise Hochspannungsladern konzipiert.
Johan Le Leslé und Rémy Caillaud entwickelten einen hochintegrierten, modularen 3,3 kW-AC/DC-Umrichter für On-Board-Batterieladegeräte. Der hocheffiziente Umrichter mit hoher Leistungsdichte basiert auf einer innovativen Fertigungstechnologie, bei der alle Komponenten einschließlich SiC-Bare-Dies, SMT-Komponenten für die Gate-Treiber und der Magnetkern für den Induktor in Leiterplatten eingebettet sind. Diese Innovation zeigt erfolgreich, wie aktive und passive Komponenten im kW-Bereich in Leiterplatten eingebettet werden können.
Der SEMIKRON Young Engineer Award 2019 geht an Andreas Bendicks
von der Technischen Universität Dortmund für seine Arbeit mit dem Titel „Aktive Unterdrückung der elektromagnetischen Störungen von leistungselektronischen Systemen durch Injektion synthetisierter und synchronisierter Löschsignale" unter der Leitung von Prof. Stephan Frei.
Zusammenfassung:
Die aktive Rauschunterdrückung ist ein vielversprechender Ansatz zur Unterdrückung elektromagnetischer Störungen (EMV). Vorhandene aktive EMV-Filter haben jedoch den Nachteil von unvermeidlichen Verzögerungszeiten, da sie ein Löschsignal einspeisen, das aus einem Messsignal stammt. Diese Verzögerungszeiten beschränken den unterdrückbaren Frequenzbereich und die erreichbare Störungsunterdrückung. Um dieses Problem zu lösen, nutzt Bendicks in seiner Lösung synthetisierte Löschsignale. Da es sich um künstlich erzeugte Signale handelt, gibt es keine systembedingte Verzögerung. Gleichzeitig können nachteilige Effekte wie Phasenverschiebungen oder Größenveränderungen kompensiert werden. Einzige Voraussetzung ist, dass das Löschsignal mit der Leistungselektronik synchronisiert werden kann, um eine destruktive Interferenz aufrechtzuerhalten. Dies kann in den meisten digital gesteuerten Systemen erreicht werden.