„Ein Pakt muss her. Ein Pakt zwischen Hochschulen, Unternehmen, Familien und Politik.“ Das fordert Andreas Dauer, Leiter der Unternehmensentwicklung bei SEMIKRON. Das Unternehmen ist Weltmarkt-führer bei der Herstellung von Dioden/Thyristoren Leistungshalbleitern in Modulbauform. Gerade in der Entwicklung dieser komplexen Technik fehlen dem Unternehmen wertvolle Fachkräfte. „Es wird immer schwieriger, unseren steigenden Bedarf an qualifizierten Talenten zu decken“, so Dauer.
Dabei bietet das Familienunternehmen sehr viel, um sein Personal optimal zu fördern. Das firmeninterne Aktionsteam, das über alle Hierarchieebenen hinweg, auch mit der Familie, gemeinsame Unternehmungen organisiert, wird von SEMIKRON unterstützt und gesponsert. Über eine betriebsnahe Kindertagesstätte sorgt das Unternehmen für Kinderbetreuung während der Arbeitszeit oder erlaubt das Arbeiten von zu Hause. Azubis, die ein Studium beginnen möchten, haben die Möglichkeit während der Uni nebenbei flexibel weiterzuarbeiten, bekommen ein festes Gehalt und absolvieren alle Pflichtpraktika und Abschluss-arbeiten im Haus. Für alle, die es nicht an die Hochschule zieht, gibt es eine firmeninterne Weiterbildung. So kann ein Mitarbeiter einen IHK-Abschluss als Maschinen- und Anlagenführer machen. 1.000 Unter-richtsstunden dauert das. Er arbeitet normal weiter und wird für den Unterricht freigestellt. Das alleine reiche aber nicht, um das Problem langfristig anzugehen. „Die Gesellschaft und jedes einzelne Unterneh-men müssen sich gemeinsam anstrengen, um sich dem Fachkräftemangel entgegenzustemmen“, meint Dauer. Eine dauerhafte Lösung für nachhaltige Entwicklung – das sei es, was das Land brauche. Denn: „Es darf einfach kein Talent mehr unentdeckt bleiben.“
Prof. Dr. Heike Bruch und ihr Team vom Institut für Führung und Personalmanagement der Universität St. Gallen untersuchten die Arbeit von 169 Personalabteilungen mittelständischer deutscher Firmen aller Branchen. Sie analysierten alle wichtigen Personalinstrumente und führten eine Mitarbeiterbefragung durch, zu der mindestens 80% der Belegschaft eingeladen wird. Die 72 besten, darunter SEMIKRON International, tragen das Gütesiegel „Top Job“ nun für ein Jahr.
„Die Auszeichnung basiert auf der Meinung unserer Talente, das macht uns schon stolz“, sagt Dauer. „Außerdem wissen wir nun, was die Belegschaft über unser Arbeitsklima denkt. Das war uns wichtig, denn nur so können wir uns als guter Arbeitgeber langfristig weiterentwickeln und die richtigen Maßnahmen einleiten.“
Im Schnitt arbeiten 493 Mitarbeiter bei den 72 besten Arbeitgebern im Mittelstand. Jedes der „Top Job“-Unternehmen plante 2010 durchschnittlich 74 Neueinstellungen. Mehr als jede zweite der 72 „Top Job“-Firmen 2011 ist ein Familienunternehmen. Die Tatsache, dass darunter auch 11 Weltmarktführer und 21 nationale Marktführer sind, beweist, dass gute Arbeitgeber auch wirtschaftlich erfolgreich sind. Mehr als die Hälfte der Firmen zahlt ihren Mitarbeitern folgerichtig eine übertarifliche Entlohnung.
Weitere Informationen zu SEMIKRON International, zu den anderen 71 ausgezeichneten Preisträgern und zum Projekt „Top Job“ gibt es unter www.topjob.de.