Die steigende Komplexität in der dafür nötigen Applikationssoftware erhöht den Entwicklungssaufwand, da sichergestellt werden muss, dass die Softwarekomponenten der Komfortfunktionen die Sicherheitsfunktionen nicht beeinträchtigen. Die IEC61508-3 beschreibt Möglichkeiten, solche negativen Auswirkungen auf die Sicherheitsfunktionen zu beherrschen und dadurch den Zertifizierungsaufwand für die nicht sicherheitsgerichteten Softwareteile zu minimieren.
Das frei programmierbare elektronische Steuergerät ESX®-3XL von Sensor-Technik Wiedemann GmbH bietet nun eine "C"- Applikationsschnittstelle, mit der man nicht sicherheitsgerichtete und sicherheitsgerichtete Softwarekomponenten in einem SIL2/PL-d System gemeinsam auf Applikationsebene verwenden kann. Gelungen ist diese fortschrittliche Lösung durch eine eigene Implementierung von Speicherschutzmechanismen, die zur räumlichen Trennung von Standardfunktionen und sicherheitsgerichteten Funktionen genutzt werden.
Die Vorteile für die Applikationsentwicklung sind vielfältig, so kann:
- durch den vorgelagerten Applikationsentwurf eindeutig geklärt werden, welche Module nach den Qualitätsansprüchen der IEC-61508 bzw. EN13849 entwickelt werden müssen.
- die Aufwendung durch eine stringente Trennung in nicht sicherheitsgerichtete und sicherheitsgerichtete SWModule reduziert werden.
Durch diese Schnittstelle ist es zusätzlich gelungen, alle sicherheitsgerichteten Anforderungen zu erfüllen, um das CODESYS V3 SIL2 Laufzeitsystem zu implementieren. Somit ist STW der erste Anbieter, der sicherheitsgerichtete Anforderungen eines CODESYS Designs nach IEC61131-3 bzw. IEC61131-6 erfüllen kann. Der Vorteil bei CODESYS SIL2 ist die Werkzeugunterstützung bei der Identifikation des Flusses sicherheitsgerichteter und nicht sicherheitsgerichteter Daten.
STW kann somit den Kunden nicht nur die Möglichkeit einer einfacheren Zertifizierung für "C"-Programmierer, sondern auch die vereinfachte Zertifizierung nach EN13849 bzw. EN62061 für CODESYS-Applikationen bereitstellen.