Der Lehrstuhl für Automatisierung und Informationssysteme konzentriert sich auf die in der Automatisierung von Maschinen und Anlagen eingesetzten Methoden, aber auch Hardware und Software sowie die Vermittlung einer strukturierten Entwicklung für intelligente mechatronische Systeme in der Automatisierungstechnik. Im Mittelpunkt stehen die Zuverlässigkeit und Benutzerfreundlichkeit, sowie die Mensch-Maschine-Interaktion im Engineering und im Anlagenbetrieb. Für die Studierenden bedeutet dies einen Mix aus Theorie und Praxis in der Lehre.
Um die Automatisierung hydraulischer Antriebsysteme besser zu verstehen und zu erlernen, verfügt der Lehrstuhl seit kurzem über zwei Hydraulikteststände mit insgesamt vier Arbeitsplätzen, die das Hydraulik- und Steuerungssystem einer Lageregelung eines Hydraulikaufzugs in Modellgröße simulieren. Lehrstuhlleiterin Prof. Dr.-Ing. Birgit Vogel-Heuser erläutert: „Die Teststände kommen in der Bachelor- und Masterausbildung in Automatisierungstechnik zum Einsatz. Sie ermöglichen den Studierenden, die Auswirkungen ihrer Software unmittelbar am sehr dynamischen, physischen System zu erproben. Darüber hinaus dient der Teststand dazu, den Studierenden zu verdeutlichen, dass die Auslegung des Hardware-Systems und die Automatisierung via Programmierung in stetiger Wechselwirkung stehen.“
Zur Verfügung gestellt wurden die Teststände von der HAWE Hydraulik SE mit Sitz in München. „Als lokales Unternehmen unterstützen wir die TU München und insbesondere den Lehrstuhl für Automatisierung und Informationssysteme. Schön, dass die Hydraulikausbildung hier einen essenziellen Teil der Grundlagenvermittlung darstellt“, freut sich Axel Schwerdtfeger, CTO bei HAWE.
Bei den insgesamt vier Steuerungen der Teststände handelt es sich um ESX.3cs-Controller von STW aus Kaufbeuren. STW und HAWE verbindet seit einigen Jahren eine enge Partnerschaft. „HAWE bietet die Kraft, wir die Intelligenz für die Maschinen unserer Kunden. So kann jeder Kooperationspartner auf das spezialisierte Know-how des anderen zugreifen und die Hersteller von beispielsweise Land- und Baumaschinen profitieren von perfekt aufeinander abgestimmten, ganzheitlichen Systemen aus einer Hand“, erklärt Steffen Dieterle, CEO bei STW, die Vorteile der Zusammenarbeit.
So ist es nur logisch, dass auch bei diesem Projekt STW-Steuerungstechnik an Bord ist. Die ESX.3cs ist eine kompakte, robuste und leistungsfähige Steuerung. Die Steuergeräte sind unter anderem für sicherheitsgerichtete Anwendungen bis Performance Level PL d bzw. Safety Integrity Level SIL 2 geeignet. Die Applikationssoftware für die ESX.3cs kann variabel in C oder auch gemäß IEC 61131-3 programmiert werden. Für die Programmierung von Steuerungsapplikation nach der letztgenannten Norm steht neben CODESYS auch logi.CAD 3 bereit. Mit logi.CAD 3 lassen sich – gemeinsam mit dem Laufzeitsystem Micro-Runtime-System µRTS 3– kostengünstige und leistungsfähige Lösungen umsetzen. Zu den größten Vorteilen von logi.CAD 3 gehören der leistungsstarke ST-Editor (Strukturierter Text), den auch die Studierenden der TU München nutzen werden (aktuell sind die Vor-Ort-Praktika aufgrund der Infektionslage rund um COVID-19 ausgesetzt, Stand April 2021).
STW-Kunden profitieren von logi.CAD 3 umso mehr, da es in das STW-Lifecycle-Tool openSYDE integriert ist. Es kann direkt aus dem Tool heraus gestartet werden und übernimmt automatisch – durch die in openSYDE integrierte Codegenerierung – die Konfiguration für die Steuerungsprogrammierung. Die offenen Ansätze von openSYDE und logi.CAD 3 ergänzen sich perfekt. In Verbindung mit den hardwareseitigen Vorzügen der ESX.3cs erhalten Kunden – und in diesem Fall Studierende – ein leistungsfähiges, flexibles und anwenderfreundliches Steuerungspaket.