Agile Softwareentwicklung ist heute nichts exotisches mehr, sondern vielfach erprobter Standard. Das klassische Projektmanagement ist mit sich selbst-organisierenden, eigenverantwortlichen und selbstplanenden Teams konfrontiert. Agilität und Lean Management sind heute so erfolgreich, dass sich auch das Projektmanagement entsprechend nachziehen muss.
„Kurze Planungszyklen (Sprints), Transparenz in den aktuellen Tasks sowie Visualisierung des Fortschrittes sind für etablierte Projektmethoden neu. Kurzfristige Änderungen und Anpassungen der Ziele und Projektinhalte stehen scheinbar im Widerspruch zur klassischen Planung.“
Wo genau warten also die Herausforderungen von agilem Projektmanagement, kurz AgilePM©? Hansjörg Münster hat dafür 10 praxisnahe Expertentipps parat:
Tipp 1: Wählen Sie den Zeitpunkt der Einführung von AgilePM mit Bedacht!
Tipp 2: Kümmern Sie sich um die notwendigen Voraussetzungen für ein erstes agiles Projekt!
Kernfrage: Sind wir als Unternehmen bereit für agiles Projektmanagement? Das Agile Business Konsortium stellt einen Fragebogen zur Ermittlung des Reifegrades zur Verfügung: Project Approach Questionnaire.
Tipp 3: Bevorzugen Sie bei der Projektmitgliederauswahl Personen mit sozialer Kompetenz und mit Commitment & unterstützen Sie Teambuilding aktiv!
- Einbeziehung des Managements und dessen Commitments
- Die Teammitglieder müssen nicht nur die notwendige fachlich / technische sondern auch die soziale Kompetenz haben
- Die Mitglieder des Projektes müssen rasch zu einem Team zusammenwachsen: Teambuilding bewusst unterstützen
- externen erfahrenen Coach / Projektleiter einsetzen
- Konzentrieren Sie sich auf das Geschäftsbedürfnis
- Liefern Sie pünktlich
- Arbeiten Sie zusammen
- Dulden Sie keine Abstriche in Sachen Qualität
- Bauen Sie schrittweise auf soliden Grundlagen auf
- Entwickeln Sie iterativ
- Kommunizieren Sie kontinuierlich und deutlich
- Demonstrieren Sie Steuerung
Zeit, Kosten & Qualität sind fix, Umfang ist variabel
Tipp 6: Liefern Sie pünktlich nach MoSCoW!
- Must: Anforderungen, die essentiell und nicht verhandelbar sind. Ein „Nicht-Erreichen“ würde das Scheitern des Projektes/Inkrementes/Timebox bedeuten (Minumum Usable SubseT)
- Should: Anforderungen, die eine hohe Relevanz haben, die wichtig aber nicht erfolgskritisch sind
- Could: Anforderungen, die als „Wünsche“ klassifiziert werden, die „Nice to have‘s“. Auswirkungen bei Nicht-Erbringung sind deutlich niedriger
- Won‘ts: Was dann noch übrig bleibt, wird nicht umgesetzt
Dulden Sie keine Abstriche bei der Qualität!
Tipp 8: Stellen Sie sicher, dass Erkenntnisse zur Verbesserung des Prozesses gewonnen UND in späteren Projekten berücksichtigt werden!
- AgilePM ist ein Prozess-Rahmen, der den eigenen Bedürfnissen angepasst werden soll
- Im AgilePM-Prozess sind regelmäßige Quality-Reviews vorgesehen
- Diese „Retrospektiven“ dienen der kontinuierlichen Verbesserung des gelebten Prozesses
- So beinhaltet z.B.: der „Project Review Report“ am Ende Projektes ein Protokoll des Erreichten, Erkenntnisse für spätere Inkremente / Projekte und das Ergebnis der Retrospektive.
- Unzureichende Kommunikation wird oft als Ursache für fehlgeschlagene Projekte genannt
- AgilePM stellt eine Reihe von Praktiken zur Kommunikationsverbesserung zur Verfügung: Neben den bekannten Daily Standups sind dies z.B.: „facilitated Workshops“
- Wichtig ist Transparenz und Ehrlichkeit in der Kommunikation um alle Beteiligten am Laufenden zu halten
- Halten Sie Dokumentation aktuell und schlank, um sicher zu stellen, dass diese auch gelesen wird
- Aufgabe des Projektleiters ist es insbesondere, die Stakeholder einzubeziehen und diese über den Projektverlauf zu informieren.
Details zu den einzlnen Tipps finden Sie in unserem Event Downloadbereich auf www.SEQIS.com.
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Hinweis im Sinne des Gleichbehandlungsgesetzes:
Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wir in diesem Text die geschlechtsspezifische Differenzierung nicht durchgehend berücksichtigt. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung für beide Geschlechter.