Am 18. April fand auf der ITeG eine Live-Diskussion zum Thema Archivierung im Krankenhausmarkt statt, an der KIS-Hersteller wie Agfa Healthcare, Siemens Medical und DMS-Anbieter wie SER teilnahmen. In der kontrovers geführten Diskussion nahm das Schnittstellen-Thema einen breiten Raum ein. Manfred Zerwas, Geschäftsführer der SER HealthCare Solutions, warb dafür, allen Kunden die Möglichkeit zu geben, selbst zu entscheiden, welche Produkte für ihn am besten sind. Voraussetzung dafür sei jedoch, dass die KIS-Hersteller ihre Schnittstellen offen legen. Winfried Post, Geschäftsführer der Agfa Healthcare betonte: „Schnittstellen kann man weder verhindern, noch sollte man sie verhindern. Das tun wir auch nicht.“ Den Kunden des Orbis-KIS-Systems eröffnete er neue Perspektiven: „Ganz klares Statement. Wir bieten den Kunden Schnittstellen zu Systemen wie SER an und verhindern keinerlei Hereinkommen. Wir sind gegen Abschottung.“ Der Berater Dr. Carl Dujat, promedtheus Informationssysteme für die Medizin AG, plädierte dafür, wenn Schnittstellen offen gelegt würden, dann auch die Preise dafür zu veröffentlichen, ähnlich wie es bei SAP mit ArchiveLink ja schon der Fall sei.
SER begrüßt die Ankündigung von Agfa, dass nun auch Orbis-Anwender die Möglichkeit haben, die bewährten Archiv-/DMS-Systeme von SER integriert in Orbis einzusetzen. Voraussetzung dafür ist die konsequente Nutzung von Standards (z.B. COM, Java, HL7 und DICOM) innerhalb der DOXiS-Frameware für die Kommunikation mit Fremdsystemen. Darüber hinaus ermöglicht die komponentenbasierte Architektur des DOXiS Clients, funktionale Komponenten des Clients einzeln zur Verfügung zu stellen und somit eine einfache Integration in jegliche Fremdsysteme zu realisieren. Dies ermöglicht den Orbis-Kunden die Archiv-Funktionalität innerhalb der gewohnten Orbis-Arbeitsumgebung zu nutzen.
Investitionssicherheit auch bei kleineren Anbietern gewährleistet
Auf die Frage, ob kleinere oder größere Unternehmen innovativer seien und wer mehr Investitionssicherheit biete, antwortete Dr. Dujat: „Innovative Lösungen werden am Markt nur dann erfolgreich sein, wenn die Nutzer diese Systeme auch kaufen, ansonsten werden sie vom Markt wieder verschwinden. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein großes Unternehmen einen nicht lukrativen Bereich abstößt, ist genauso hoch wie das Verschwinden eines kleinen Anbieters vom Markt.“ SER ist dagegen seit 1984 mit einem aktuellem Umsatz von 38 Mio. EUR eine stabile und marktführende Größe im deutschsprachigen Markt, zumal elektronische Archivierung kein Randthema, sondern das Kerngeschäft des Unternehmens darstellt. Zum Abschluss der Diskussion gab Dr. Dujat einen positiven Ausblick für die Branche und ermunterte die Krankenhäuser, nun tätig zu werden: „Die EPA kommt. Und wir werden auch die Funktionalitäten bekommen, mit denen wir das abbilden können. Ein Blick zurück auf die Entwicklung der Installationszahlen zeigt, dass sich in den letzten fünf Jahren viel getan hat. Der Markt ist reif für die Lösungen. Die Krankenhäuser brauchen solche Lösungen, deswegen werden sie auch kommen. Nur Mut, ans Werk und versuchen Sie, die digitale Archivierung in Ihren Häusern einzuführen“.