Ein Kernpunkt des technologischen Wandels in der Automobilindustrie ist die Ablösung des Verbrennungsmotors durch den Elektromotor. Für die Akzeptanz der Elektromobilität ist die Reichweite der Fahrzeuge pro Ladezyklus ein entscheidender Faktor. Durch die Verwendung neuer Wide-Bandgap-Leistungshalbleiter in den Fahrzeugen entstehen enorme Möglichkeiten, aber sie stellen die Branche auch vor neue Herausforderungen, denn die Zuverlässigkeit dieser Materialien ist noch nicht vollständig erforscht. Immer wieder traten unerwünschte Fehler auf, die bei bestehenden Tests nicht erkannt werden konnten, weil die dafür erforderlichen Testverfahren noch nicht entwickelt wurden. Das hat die SET GmbH mit ihrer neuen Testplattform nun geändert.
Ein zuvor unbekannter Fehler bei neuen Wide-Bandgap-Leistungshalbleitern in Umrichtern von Elektrofahrzeugen hätte nach nur wenigen Jahren unerwartet zu einer verringerten Reichweite der Fahrzeuge geführt. Für die Hersteller von Elektrofahrzeugen und ihre Kunden wäre das ein Problem mit erheblichen Auswirkungen gewesen. Die SET konnte mit ihrer Testplattform diesen zuvor nur vermuteten Effekt nun auch faktisch bestätigen und damit dazu beitragen, die Fahrzeuge zuverlässiger zu machen. „Das ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur nachhaltigen Elektromobilität“, betonte Landrat Harald Sievers bei der Verleihung des Innovationspreises am Montag. „Ich freue mich, dass ein Unternehmen aus dem Kreis Ravensburg international eine so wichtige Rolle spielt bei der Zukunft neuer Mobilitätsformen.“
Mit ihrer völlig neuartigen Testplattform liefert die SET ein entscheidendes Puzzleteil für diesen Markt im Umbruch. Der modulare Aufbau der Plattform erlaubt eine einfache Kombination von bereits vorhandener und neu entwickelter Testsystemtechnik, um den neu entstehenden Testanforderungen schnell folgen zu können – das ist in dieser Konsequenz am Markt bisher einzigartig. So können Kunden ihre neuen Produkte genau analysieren, Fehler zeitnah identifizieren und die Produkte trotz immer kürzerer Entwicklungszyklen schneller zur Marktreife bringen.
SET CEO Frank Heidemann freut sich sehr über die Auszeichnung und betont auch die Relevanz dieser Innovation für die Nachhaltigkeit der Elektromobilität: „Mit der Testplattform tragen wir dazu bei, die CO2-Bilanz von Elektrofahrzeugen weiter zu reduzieren. Dank unserer Testsysteme können Autohersteller durch geeignete Bauteilwahl bereits heute erhebliche Mengen CO2 jährlich einsparen.“
Mit ihrer Forschungs- und Entwicklungsabteilung am Hauptsitz in Wangen im Allgäu begleitet und treibt die SET die Adaption neuer Testverfahren durch die internationale Industrie an vorderster Front und trägt mit ihrer innovativen Testplattform dazu dabei, elektrische Produkte und Fahrzeuge der Zukunft sicherer und zuverlässiger zu machen.