Die hochgenaue und dynamische Auswertung der motorseitigen Wirklast wird bereits von einigen Kunden genutzt - und kommt sehr gut an: "Wir bekommen oft das Feedback, dass unsere Wirklasterkennung besonders gut funktioniert, da sie sehr fein einstellbar ist", erläutert Torsten Blankenburg, Vorstand Technik der SIEB & MEYER AG. Vor der Inbetriebnahme können die Kunden zwei unabhängige Schwellen des Motorstroms definieren und dabei drei unterschiedliche Methoden der Auswertung wählen:
- der Motorstrom ist größer als die parametrierte Schwelle
- der Motorstrom ist größer als eine parametrierte Schwelle plus eines während des Betriebs "lernbaren" Offsetwerts
- die Änderung des Motorstrom (dI/dt) ist höher als eine parametrierte Schwelle
Damit wird es zum Beispiel möglich, den Antriebsverstärker ohne zusätzliche bzw. externe Hardware zur Erkennung der Werkstückoberfläche zu nutzen. So können Anwender den Bearbeitungsprozess effizienter gestalten und Zeit sparen: Beim Erreichen der Oberfläche - also ab dem Lastsignal - schaltet das Gerät automatisch von einem schnellen Vorschub auf den Bearbeitungsvorschub um. Beim Betrieb von Schleifmaschinen kann zudem eine Kollisionsüberwachung erfolgen, während sich bei Bohrmaschinen eine einfache Bohrerbruch-Erkennung realisieren lässt: Wenn bei einem Bohrhub das Lastsignal ausbleibt, ist ein Problem mit dem Bohrer aufgetreten.
Die Antriebsverstärker-Baureihe SD2S eignet sich für Hochgeschwindigkeits-Applikationen, da sie deren hohe Anforderungen hinsichtlich Motorverlusten und Dynamik erfüllen. Die Verstärker bieten eine dynamische sensorlose Regelung von HS-Asynchron- sowie Synchronmotoren und lassen sich bei Ausgangsfrequenzen bis zu 8.000 Hz (480.000 1/min bei einem zweipoligen Motor) einsetzen.