Der Lastindikator basiert nicht auf akustischen Sensoren – ausgewertet wird der tatsächliche Wirkstrom des Motors. Laständerungen des Motors werden so mit großer Genauigkeit festgestellt. „Daraus lassen sich wiederum Rückschlüsse auf den Zustand der jeweiligen Maschine ziehen“, erläutert Rolf Gerhardt, Leiter Vertrieb Antriebselektronik bei der SIEB & MEYER AG. „Tritt zum Beispiel eine beim Bearbeitungsvorgang zu erwartende Stromveränderung nicht ein, ist ein Werkzeugbruch wahrscheinlich.“ Der Anwender kann dann die Maschine sofort stoppen und somit weitere Schäden verhindern. Dank des Lastindikators lässt sich aber auch ein Verschleiß der Werkzeuge erkennen, denn im abgenutzten Zustand nehmen sie mehr Leistung auf. Ist eine vorab eingelesene Belastungsschwelle erreicht, erfolgt eine Mitteilung und das betreffende Werkzeug kann kurzfristig ausgetauscht werden – so lässt sich eine kontinuierliche Bearbeitungsqualität gewährleisten.
Bei den Frequenzumrichtern und Servoverstärkern der Serie SD2x kann der Lastindikator aber auch das Berühren von Werkzeug mit Werkstück („Anfunken“) erkennen – ein Prozess, der zum Beispiel beim Schleifvorgang notwendig ist und meist durch teure Körperschallsensoren abgedeckt wird. Nicht zuletzt lassen sich mithilfe des Ausgangssignals des Lastindikators Bearbeitungsvorschübe flexibel anpassen. Das ist immer dann hilfreich, wenn Werkstücke mit unterschiedlichen Materialdichten (z. Bsp. Holz) bearbeitet werden sollen.
Der Lastindikator verfügt über verschiedene Modi mit einstellbaren Parametern. Anwender profitieren zudem von einer einfach zu bedienenden Oszilloskop-Funktion, die auch auf übergeordneten Steuerungen installiert werden kann. Zur Auswertung innerhalb der Steuerungsabläufe unterstützt der Lastindikator verschiedene Signale auf I/O-Klemmen und auf seriellen Datenverbindungen.