Jeder fünfte von ihnen hat sein Passwort vergessen. Dauerte es bisher rund 30 Minuten, bis der Administrator ein neues Passwort zur Verfügung stellte, ist ein Rechner mit der Siemens-Lösung zur Stimmerkennung in drei Minuten wieder einsatzbereit, denn: Der Nutzer schaltet sein Passwort durch den einzigartigen Klang und die Modulation seiner Stimme selbst frei. Siemens IT Solutions and Services setzt die Lösung seit kurzem im eigenen Unternehmen ein und bietet sie jetzt auch externen Kunden an. Sie verbessert die Produktivität in Unternehmen und Institutionen nachhaltig.
Das Zauberwort heißt biometrische Sprechererkennung: Um sich zu registrieren, erhält der PC-Nutzer vom Help Desk eine verschlüsselte E-Mail, die unter anderem eine Pin und einen kurzen Text enthält. Zunächst liest er am Telefon einmal die Zahlenkombination der Pin vor oder gibt diese per Tastatur ein. Anschließend spricht er den vorgegebenen Text in den Hörer. Das System ermittelt aus dem vorgelesenen Text die charakteristischen Merkmale der Stimme und hinterlegt sie als persönliches Nutzerprofil. Vergisst der PC-Anwender sein Passwort, ruft er künftig den Help Desk an. Dort bittet ihn eine Computerstimme, eine mehrstellige, zufällig gewählte Zahlenkombination mehrmals zu wiederholen. Das System vergleicht während des Telefonats die gesprochene Zahl mit der hinterlegten Stimme. Passen die biometrischen Merkmale zusammen, erhält der Anwender ein neues Passwort am Telefon, mit dem er sich sofort für Windows anmelden kann. Dieser Service steht den PC-Nutzern rund um die Uhr zur Verfügung.
Die Lösung wurde vom Partner Excelsis entwickelt und um Software-Komponenten für die Spracherkennung und Stimmbiometrie von Siemens Corporate Technology ergänzt. Siemens IT Solutions and Services setzt die biometrische Sprechererkennung in Deutschland seit Dezember 2007 selbst ein. Das Resultat: Neun von zehn Mitarbeitern des IT-Dienstleisters sind mit dem biometrischen Verfahren sehr zufrieden. Siemens bietet die Lösung nun auch Kunden an.
Der Markt für biometrische Lösungen wächst jährlich im Durchschnitt um 30 Prozent und soll nach Einschätzung der International Biometrics Group bis 2010 ein Volumen über 5,7 Milliarden US Dollar erreichen. Die Stimmerkennung hat heute einen Anteil von rund fünf Prozent, Tendenz steigend. "Mit dem Rücksetzen des Passworts per Stimme lassen sich die Kosten der Help-Desk-Funktion signifikant senken", sagte Gerd Hribernig, Leiter des Biometrie-Centers bei Siemens IT Solutions and Services.
"Gleichzeitig wird eine hohe IT-Sicherheit gewährleistet. Denn die Daten liegen auf einem separaten Server und nur wenige Berechtigte können darauf zugreifen. Zudem werden die Informationen, um das biometrische Passwort freizuschalten, den PC-Anwendern verschlüsselt zugestellt."