„Grund für den Folgeauftrag war vor allem die Flexibilität der intermodalen Transporte in den vergangenen Monaten“, sagt Alexander Kanovsky, technischer Direktor der Kliplev Motorway Group (KMG). Selbst bei raschen Wetteränderungen habe die Anlieferung von Kalk und Zement kurzfristig umdisponiert werden können. Zudem sei es möglich gewesen, an den unterschiedlichsten Stellen der Baustelle die speziellen Silocontainer der i4T als Zwischenlager zu nutzen. Als verantwortliche Betreibergesellschaft hatte die KMG das Tochterunternehmen der sht im vergangenen Jahr mit der kompletten Baustofflogistik für das Autobahnprojekt beauftragt. Gegenstand war die Anlieferung von rund 50.000 Tonnen Zement und 60.000 Tonnen Kalk aus dem Harz, dem Rheinland sowie aus Thüringen.
Der Vergabe des Erstauftrages ging eine genaue Prüfung der Angebote verschiedener Transport- und Logistikdienstleister voraus. Neben den wirtschaftlichen und fachlichen Voraussetzungen war insbesondere die CO2-Bilanz der jeweiligen Transportlösung von zentraler Bedeutung. „Bereits in der Planungsphase haben wir uns darauf konzentriert, die Belastungen für die Umwelt auf ein Minimum zu reduzieren“, sagt Kanovsky. Es sei daher klar gewesen, dass intermodale Transportlösungen den Vorzug vor reinen Straßentransporten bekommen sollten. Die Wahl fiel deswegen nicht zufällig auf die sht: „Das Unternehmen hatte uns ein schlüssiges Logistikkonzept, eine überzeugende CO2-Bilanz sowie eine eindrucksvolle Projekthistorie präsentiert“, urteilt Kanovsky.
Für sht-Geschäftsführer Manfred Himmelbach war die Aufgabenstellung nicht neu: „Viele Verlader würden gerne intermodale Transporte durchführen, scheuen aber die Organisation des Vor- und Nachlaufs sowie die Suche nach geeigneten Containerterminals für die Be- und Entladung.“ Genau aus diesem Grund habe die sht, welche schon die Zementanlieferung für den Ausbau der neuen Start- und Landebahn am Frankfurter Flughafen sowie das Vorfeld der Ramstein Air Base verantwortete, grenzüberschreitende Door-to-Door-Lösungen speziell für die verladende Industrie entwickelt. Beim Autobahnprojekt in Dänemark wurden somit laut Himmelbach rund vier Millionen Lkw-Kilometer (820 Tonnen CO2) eingespart.
Kern der intermodalen Logistiklösung ist eine Transportkette in Eigenregie, welche auf einen kurzen Vor- und Nachlauf per Lkw sowie auf einen langen Hauptlauf per Zug setzt. Um die Verladezeiten möglichst kurz zu halten, wird der überwiegende Teil der Rohstoffe in speziellen Silocontainern transportiert. Diese können binnen weniger Minuten sowohl auf Waggons als auch auf Lkw-Trailern abgesetzt und zudem vor Ort als Lagerstätte genutzt werden. Die Vorteile für die Verlader liegen nach Ansicht von Himmelbach vor allem in den Bereichen Effizienz und Sicherheit: „Im Verbund mit der Logistiksparte der Sievert Baustoffgruppe können wir nicht nur einen äußerst wirtschaftlichen Vor- und Nachlauf organisieren, sondern auch kurzfristig einen Zusatzverkehr auf der Straße einrichten, wenn es zu Engpässen auf der Schiene kommt.“
Initiiert wurde der Autobahnbau von der Kommunalregierung, welche den Verkehr auf den Landstraßen und mithin die Umweltbelastung vor Ort verringern will. Hierfür wird derzeit nördlich der Flensburger Förde eine Autobahntrasse gebaut, welche die E45 bei Kliplev und die Alssundbrücke bei Sønderborg verbindet. Neben der vierspurigen Fahrbahn werden zudem sieben Anschlussstellen errichtet, der Verlauf von 18 Kommunalstraßen geändert sowie zehn Kommunalstraßen über- oder unterführt.