Durch die Wetterumstände und den vergleichsweise vielen Regen, konnten sich die Pflanzen gut entwickeln. Besonders die Phacelia (die lila blühende Pflanze im Bild) blüht sehr stark und andauernd und bietet Bienen und Co. damit langfristig Nahrung. Artenglück-Mitgründer Felix Schulze-Varnholt erklärt: „Bei den Pflanzen auf diesen Feldern spielt der Ertrag keine entscheidende Rolle. Es kommt nicht darauf an, ob die Schoten stark gefüllt oder die Samen gut gereift sind – hier kommt es in erster Linie auf die Blüten an.“
Das Gründer-Trio steckt wöchentlich ca. 10-20 Stunden, ehrenamtlich und neben ihren Vollzeitjobs oder dem Studium, in das Projekt Artenglück. „Es wird stets kritisiert, dass die Landwirte nichts für die Natur tun. Mit Hilfe von Artenglück möchten wir diese Kritiker zum Umdenken bewegen.“, sagt Lara Boye. Aus dieser Ursprungsdiskussion zwischen den drei befreundeten Gründern entstand Artenglück. Und der Erfolg gibt ihnen Recht: Bisher haben sie bereits fünfeinhalb Hektar mehrjähriger Blühwiesen angelegt, Tendenz steigend.
„Zukünftig wäre es schon ein Traum, Vollzeit mit Artenglück zu arbeiten. Es macht einfach Spaß!“, sind sich die drei einig. Angefangen mit den Blühflächen, bietet Artenglück mittlerweile auch einen eigenen Shop für Blühmischungen, Insektenhotels und Saatgutbomben an. Und es ist noch einiges mehr geplant, denn ab Herbst soll eine weitere bedrohte Art Schutz durch Artenglück finden: Die Feldlerche. Diese nistet im geschützten Umfeld von Getreide, kann ihre Nester jedoch bei wachsendem Feld irgendwann nicht mehr anfliegen. Deshalb plant Artenglück in Kooperation mit lokalen Landwirten eine Fläche von ungefähr 3x15 Metern in den Feldern als „Landebahn“ freizuhalten, in denen die Feldlerchen nisten können. Der Ernteausfall wird den Landwirten dann in Form einer Entschädigung ersetzt.
Wir bedanken uns noch einmal herzlich bei den Gründern von Artenglück und wünschen ihnen alles Gute und viel Erfolg für all ihre weiteren beispielhaften Projekte!