„Im globalen Wettbewerb müssen wir mit höchster Qualität, vor allem aber auch mit Schnelligkeit und Zuverlässigkeit überzeugen“, betont Werner Barz. Er ist Leiter der Produktion und Produktionsplanung des seit 67 Jahren bestehenden Unternehmens, das in Deutschland 330 Mitarbeiter beschäftigt. Seine Sicherungen werden vom Fertigwaren- und Einzelteillager in Lünen über zwölf internationale Vertriebsniederlassungen in die ganze Welt distribuiert.
Zehntausende Sicherungen sind heute „just in time“ lieferbar, ein unverzichtbarer Service für die Kunden: Sobald die Sicherung in einer Anlage oder Maschine schaltet, ist rascher Ersatz gefragt, damit z.B. der Produktionsfluss nicht gestört wird. „Die richtigen Produkte müssen in ausreichender Stückzahl ab Lager verfügbar sein“, lautet die Zielsetzung.
Den Lagerbestand optimiert jetzt eine Software der Simmeth System GmbH, der sogenannte „Inventory-Manager“. Seit der Einführung findet im Lager eine Umverteilung statt: Neue Bestände werden aufgebaut, Überbestände erkannt und abverkauft. Das System errechnet automatisch, für welche Produkte eher kurz- oder langfristige Bedarfe zu erwarten sind.
„Wir wollen langfristig wettbewerbsfähig sein“
„Wo kurzfristig Bedarf besteht, müssen wir mehr und zum Teil auch hochpreisige Produkte lagern. Sicherungen, die hingegen nicht sofort benötigt werden, gehören nicht mehr in den Lagerbestand und werden erst auf Bestellung produziert“, erläutert Werner Barz. „Bloße Einsparungen waren nicht unser Ziel. Die Bestandsoptimierung ist ausgerichtet auf Nachhaltigkeit. Wir wollen langfristig wettbewerbsfähig sein.“
Jede Nacht greift das System auf die rechnergesteuerte Lagerverwaltung zu und liefert die Auswertung tagesaktuell. „So kann SIBA Trends frühzeitig erkennen und auf Marktschwankungen reagieren“, erläutert Andreas Schwarz, Projektleiter beim Software-Entwickler Simmeth. Für diese Lösung haben die Experten das Produktspektrum nach Verfügbarkeits- und Bestandsrisiko segmentiert; die Software berechnet die optimalen Verfügbarkeiten und Sicherheitsbestände. Das Zwischenfazit nach Umstellung der ersten Fertigungsbereiche in der SIBA GmbH: „Wir erleben eine Bestandsverschiebung; die Bestände passen viel besser“, so Werner Barz.
Während die Bestandsoptimierung vorwiegend im Hintergrund läuft, wirkt eine zweite von Simmeth entwickelte Lösung umso prominenter: Wer in Lünen durch die Produktionshallen schreitet, entdeckt kaum einen Computer-Bildschirm ohne den „KPI-Monitor“. Mit leuchtenden Ampeln – grün, gelb, rot – weist dieser auf einen Blick die Kapazität und Auslastung in der Fertigung aus.
Die Planer und Meister vor Ort sehen mit wenigen Klicks, wie sich die Fertigung in den nächsten Wochen entwickelt, somit Kapazitäten frühzeitig einplanen und Personal dort einsetzen, wo Bedarfe entstehen. Die zu Grunde liegenden Kennzahlen bezieht der Monitor jeweils aktuell aus dem Datensystem des Hauses. „Diese Funktion ist intuitiv bedienbar und bietet eine hervorragende Übersicht. Wir wollten keinen Zahlen-Wald, den jeder anders interpretiert!“, so der Produktionsleiter. Dank der neuen Software-Lösungen könne man heute flexibel reagieren – auf die kurzfristigen Anforderungen der Kunden ebenso wie auf die langfristige Entwicklung des Marktes: „Das ist ein enormer Wettbewerbsfaktor!“