Dieses Leuchtturmprojekt ist am 6. November als „Gestalter im Team Energiewende Bayern“ von Bayerns Energieminister Hubert Aiwanger in Gilching ausgezeichnet worden.
„Die vertikale Floating-PV auf dem Baggersee des Kieswerks Jais kann eine Leuchtturm-Wirkung über die Grenzen des Freistaats hinaus haben. Deshalb freut es mich sehr, dass wir heute gemeinsam diese Technologie als Gestalter im Team Energiewende Bayern auszeichnen“, so Aiwanger in seiner Laudatio.
Entgegen genommen wurde die Auszeichnung von dem Technologie- und Generalunternehmen SINN Power aus Gauting, vertreten durch Geschäftsführer Philipp Sinn, und den Projektpartnern Kies- und Quetschwerk Jais GmbH & Co. KG, vertreten durch Geschäftsführer Gottfried Jais sowie der Regionalagentur gwt Starnberg GmbH, vertreten durch Geschäftsführer Christoph Winkelkötter.
Die ersten 50 schwimmenden Photovoltaik-Module der patentierten SKipp-Technologie sind bereits auf dem Baggersee in Gilching installiert. Insgesamt werden in den kommenden Wochen in 25 Reihen auf dem künstlichen See weitere 2500 PV-Module zu Wasser gelassen. Mit einer Gesamtleistung von geplanten 1,8 Megawatt und einer erwarteten Jahresstromproduktion von knapp 2000 Megawattstunden leistet die Anlage einen bedeutenden Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung der Jais GmbH und Co. KG. Diese Menge an erneuerbarem Strom entspricht dem Verbrauch von durchschnittlich 725 deutschen Haushalten. Für das Kieswerk Gilching bedeutet diese Produktion einen Autarkiegrad von voraussichtlich 65 % in der Stromversorgung, was die Betriebskosten spürbar senken wird und zusätzlich zu einer Reduktion von CO2-Emissionen um 600 Tonnen pro Jahr führt.
Die PV-Module der Skip-Float-Technologie werden vertikal auf schwimmenden Kunststoff-Hohlkörpern mit einem unter Wasser liegenden Beton-Gegengewicht befestigt. Dieses Gegengewicht stellt sicher, dass die PV-Module bei der Einwirkung von Wind wieder in die Ausgangsposition zurückkippen. Die bifazialen Module, die beidseitig Strom produzieren, sind in Ost-West-Ausrichtung platziert. Dadurch erzeugt das System vor allem zu den Morgen- und Abendstunden besonders viel Strom.
Gleichzeitig revolutioniert die vertikale Aufstellung dieser Module die Nutzung von künstlichen Binnengewässern für die Solarenergiegewinnung und definiert die gesetzliche 15 %-Regelung neu. Dadurch können mehr Module als bisher auf den Seen platziert werden, so dass nun auch kleinere Gewässer für die Installation von Solaranlagen geeignet sind.
Diese wegweisende und nun ausgezeichnete Initiative unterstreicht das gemeinsame Engagement der gwt Starnberg GmbH, des Kies- und Quetschwerk Jais, der politischen und behördlichen Akteure und der SINN Power GmbH für eine saubere Energiezukunft von Morgen und läutet eine neue Ära der Solartechnologie auf künstlichen Gewässern ein.