Zusätzlich verlangen VoIP-Anbieter meist keine Grundgebühr und bieten
Festnetz- und Mobilfunkgespräche schon ab 1 Ct/Min. Telefoniert wird entweder direkt am PC mit einem Headset oder besser PC-unabhängig über das vorhandene Festnetztelefon, das z.B. mit der FRITZ!Box von AVM zum VoIP-Telefon wird. Damit der Einstieg in die Internettelefonie erfolgreich verläuft, gilt es folgende Dinge zu beachten.
1. Welcher Internetanschluss ist VoIP-fähig?
Voraussetzung für Voice-over-IP ist ein DSL-Anschluss oder alternativ ein Internetzugang eines Kabelnetz-Betreibers. ISDN reicht aufgrund seiner geringen Bandbreite zum Voipen nicht aus. Wer komplett auf Internettelefonie umsteigen möchte, sollte außerdem auf eine Daten-Flatrate zurückgreifen. Der Grund: Die bei VoIP übertragenen Sprachdaten benötigten ein entsprechendes Datenvolumen. So verbraucht ein 10 minütiges Gespräch rund 12 MB. Zudem ist für eine uneingeschränkte Erreichbarkeit eine permanente Internetverbindung die Voraussetzung.
Tipp: Werden mehrere Gespräche parallel geführt oder wird gleichzeitig im Internet gesurft, sind mindestens ein 2 Mbit-Internetanschluss und
256 Kbit/s Upstream notwendig.
2. Muss bei VoIP der PC eingeschaltet sein?
Nein, Internettelefonie funktioniert auch ohne oder bei ausgeschaltetem PC. Dafür wird das vorhandene Festnetztelefon an einen VoIP-fähigen Router oder Adapter wie beispielsweise die FRITZ!Box Fon angeschlossen.
Die auf der CeBIT vorgestellten neuen Dual-Mode-Handys vereinen jetzt Mobilfunk und VoIP in einem Gerät. Steht ein WLAN-Netz zur Verfügung, loggt sich das Handy automatisch dort ein und stellt so eine Verbindung zum Internet her. Nutzer sind damit nicht auf ihrer Mobilfunknummer, sondern ebenfalls über VoIP unter ihrer Ortsrufnummer erreichbar.
Wollen Nutzer dennoch über den PC telefonieren, ermöglicht dies ein sogenanntes Softphone, eine Telefonsoftware. Gespräche werden dann über ein Headset oder USB-Telefon geführt. sipgate bietet für Einsteiger ein VoIP-Startet-Kit mit Profi-Hardware und Freiminuten ins deutsche Festnetz für 4,90 Euro.
3. Was kostet der Internettelefon-Anschluss tatsächlich?
Der reine Internettelefon-Anschluss ist je nach Anbieter kostenlos wie z.B. sipgate. Der für VoIP notwendige DSL-Zugang kostet monatlich ab circa 17 Euro. Hinzu kommt zwangsweise der Telefonanschluss der T-Com mit rund 16 Euro. Eine Flatrate schlägt je nach Provider mit 5 bis 10 Euro zu Buche. Bei Kabelnetz-Betreibern kann dagegen ein reiner Internet-Anschluss inklusive Flatrate schon ab 19,90 Euro geordert werden – ohne Telefonanschluss. Internettelefonie lohnt sich damit nur, wenn ein Internetanschluss bereits im Haus oder in Planung ist.
4. Sind Gespräche über VoIP wirklich günstiger?
Gegenüber den Festnetz-Anbietern wie T-Com, Arcor und Co. bietet Internettelefonie einen Kostenvorteil von bis zu 90 Prozent. Telefonate ins deutsche Festnetz kosten im Schnitt 1 Ct/Min – rund um die Uhr. Für Mobilfunk-Gespräche bietet sipgate mit konstanten 16,90 Ct/Min den derzeit günstigsten Tarif an. Kostenlos sind Telefonate grundsätzlich zwischen den Kunden des VoIP-Anbieter sowie zu verbundenen Partnernetzen.
5. Läuft Internettelefonie zuverlässig?
VoIP läuft so zuverlässig wie die Internetverbindung selbst. Generell besteht damit kein Unterschied zur Festnetzanschluss. Auch können – wie gewohnt – Gespräche in die Fest- und Mobilfunknetz geführt und entgegengenommen werden. Dazu erhalten Nutzer beim VoIP-Provider sipgate kostenlos ihre Ortsrufnummer, der auch die Notrufe 110 und 112 bereitstellt. Sonstige Service-Rufnummern sind meist eingeschränkt erreichbar, können jedoch mittels Hardware-Einstellung – z.B. bei der FRITZ!Box Fon – alternativ über den Festnetz-Anschluss angewählt werden.
6. Wie gut ist die Sprachqualität bei VoIP?
Der beim handelsüblichen DSL-Anschluss vorhandene Upload von rund 128 Kbit/s ist Voraussetzung für einen exzellenten Sprachklang, dessen Qualität zusätzlich durch Sprachcodecs geregelt werden kann. So bietet der Sprachcodec G.711, der einen Upload von circa 80 Kbit/s beansprucht, eine Sprachqualität auf ISDN-Niveau. Andere verfügbare Sprachcodecs wie
G.729 oder GSM benötigen weniger Upload und bieten eine Sprachqualität auf DECT- bzw. Mobilfunk-Niveau. Neueste VoIP-Hardware priorisiert darüber hinaus die Sprachübertragung und sorgt damit auch bei gleichzeitigem Surfen für eine konstant gute Übertragungsqualität.
7. Besteht bei Internettelefonie ein Sicherheitsrisiko?
Nein. Das Abhören von Gesprächen ist nur innerhalb von lokalen Netzwerkstrukturen wie z.B. Studentenheime und Firmennetzwerken möglich.
Mit wenigen Handgriffen kann zudem die eingesetzte VoIP-Hardware absichert werden. So sollte die Konfigurationsoberfläche durch ein persönliches Passwort geschützt werden. Gleiches gilt übrigens für WLAN-Netze.