"Als relativ kleiner Anbieter von Zollsoftware hätten wir aufgrund der knappen Frist bei der Umstellung auf ATLAS-Release 6.0 die unvermeidbare Support-Lawine mit unseren Ressourcen kaum bewältigen können", beurteilt Gerhard Jünnemann, bisher Geschäftsführer des Waltroper Software-Anbieters, die Lage. "Im Sinne unserer Kunden haben wir nach einer strategischen Lösung gesucht und konnten den Bestandskunden durch die Kooperation ein faires und durchdachtes Migrationsangebot zu einem hervorragenden ATLAS-System unterbreiten." Voraussichtlich werden auch weitere kleinere Zollsoftware-Unternehmen aufgrund nicht ausreichender Kapazitäten und mangelnder Echtbetriebserfahrung unter enormen Zeitdruck geraten. GLI-MICRAM steht bereits mit weiteren Wettbewerbern in Kooperationsverhandlungen, um auch bei deren Kunden eventuelle Verzögerungen in logistischen und Zollabwicklungs-Prozessen zu vermeiden.
Nach Schätzungen der Bochumer sind mindestens 1.000 importierende Unternehmen aller Branchen von der Frist Ende Januar betroffen. Bisher verfügen lediglich einige wenige Anbieter über eine Zertifizierung für die Abwicklung in vereinfachten Anmeldeverfahren mit der Version 6.0. Diese läuft zum jetzigen Zeitpunkt bereits bei den Zollbehörden und ist bei zahlreichen Anwendern noch nicht im Echtbetrieb, obwohl die bisherige Version 5.2 ab dem 31. Januar nicht mehr unterstützt wird. Unternehmen, die in letzter Sekunde umstellen, können vorübergehend vollwertige Anwendungen im Rechenzentrum von GLI-MICRAM im Outsourcing-Verfahren nutzen. Diese Zollabwicklung auf ASP-Basis kann jederzeit durch eine komfortablere Inhouse-Lösung ersetzt werden. Um den erwarteten Ansturm bewältigen zu können, wurde das Personal im Hotline- und Vertriebsteam mehr als verdoppelt.
1ATLAS = Automatisiertes Tarif- und Lokales Zollabwicklungssystem