In der Kunststoffbranche verbreitet sich das 3D-Druck-Fieber. Längst geht es hierbei nicht mehr nur um Spielereien aus der Bastelecke. In zahlreichen Firmen hat die Additive Fertigung bereits Einzug gehalten, vereinzelt wurden sogar ganze Fachabteilungen aufgebaut. Die Frage, ob in naher Zukunft neben den etablierten Verarbeitungsmaschinen in der Produktion auch 3D-Drucker stehen werden, stellt sich nicht mehr. Dennoch birgt die neue Technologie Risiken für die Unternehmen – zu diesem Ergebnis kommt auch der „Global 3D printing Report 2016“ der Ernst & Young GmbH. Das größte Risiko sehen die Firmen demnach mit rund 40 % bei den relativ hohen Einführungskosten. An zweiter Stelle führt der Report die geringe Expertise und das fehlende Fachpersonal mit ungefähr 30 % an. Betrachtet man die Weiterbildungslandschaft in Deutschland, so ist es erstaunlich, dass es für den Bereich der Additiven Fertigung kaum qualifizierende Aus- bzw. Weiterbildungsberufe gibt. Speziell im Hinblick auf den deutschen Qualifizierungsrahmen (DQR) fehlen bundesweit die Angebote. Durch die Einführung des „Geprüften Industrietechnikers für die Additive Fertigung“ setzen das SKZ und die IHK Würzburg-Schweinfurt hier den ersten Meilenstein.
Theorie und Praxis in nur neun Monaten
Das Lehrgangskonzept deckt die komplette Verarbeitungskette von der Bauteilauslegung und Konstruktion über die Fertigung bis zur Qualitätssicherung ab. In den neun Monaten Vollzeitunterricht erfolgt ein Rundumblick über Kunststoffe, Metalle, Glas, Verbundwerkstoffe, aber auch Keramiken sowie deren Verarbeitung. Ergänzt wird dies durch weitere Lehrinhalte wie Betriebsorganisation und Produktionsmanagement, insbesondere im Hinblick auf Industrie 4.0. Vor allem der hohe praktische Anteil der Weiterbildung in den hochmodern ausgestatteten Technika des SKZ gewährleistet eine direkte Umsetzung der theoretisch vermittelten Inhalte in die Praxis.
Vielfältiges Aufgabenspektrum
Industrietechniker entwickeln und koordinieren Lösungen für komplexe Fertigungsaufgaben, die erweiterte technische Kenntnisse und praktische Fertigkeiten in Produktion und Automatisierung verlangen. Zum Aufgabenspektrum gehört außerdem das Planen, Durchführen und Optimieren technischer Prozesse wie Konstruktion, Fertigung, Inbetriebnahme und Service. Dabei müssen wirtschaftliche, rechtliche, energetische, umweltbezogene sowie sicherheitsrelevante Kriterien beachtet werden. Ebenso umfasst der Tätigkeitsbereich des Technikers Fachrichtung Additive Fertigung das Planen und Durchführen qualitätssichernder Maßnahmen.
Weitere Informationen unter: https://www.skz.de/7622