„Ich fand es heute sehr spannend. Es viel Spaß gemacht, die verschiedenen Aufgaben kennenzulernen, die man braucht, um ein Produkt herzustellen. Ein toller Einblick ins Arbeitsleben.“ „Kreativ und anspruchsvoll. Mir hat die Simulation eines realen Arbeitslebens viel Spaß gemacht.“ So lauteten die Kommentare von Schülern im Alter zwischen 15 und 16 Jahren nach den ersten Lab-Tagen am SKZ in Peine.
Das SKZ-Lab – um was geht es?
Das SKZ-Lab simuliert einen Arbeitstag in einem Unternehmen – geführt von einer Schulklasse. Dazu teilen sich die Schüler selbstständig in sechs Teams bzw. Abteilungen ein: Team Finanzen, Team Design, Team Forschung, Team Produktion, Team Kommunikation und Team Nachhaltigkeit. Der Arbeitsauftrag: Die Schüler/-innen sollen in Zusammenarbeit eine Firma leiten und ein Produkt selbst herstellen. Anschließen gilt es, dieses auch zu bewerben. „In unserem Fall ist das Produkt ein Radiergummi, gefertigt mit einem Werkzeug der Firma Pelikan,“ so SKZ-Standortleiterin Annette von Hörsten. „Ein Produkt für Schüler von Schülern unterstützt von einem Peiner Unternehmen – das ist gelebte Zusammenarbeit.“
Projekt als Orientierungshilfe für Jugendliche
Das Projekt soll Jugendlichen in der Berufsfindungsphase eine Orientierungshilfe, nicht nur in Bezug auf Berufe und Studiengänge in der Kunststoffbranche, geben, sondern auch den Alltag in typischen Büroberufen, wie beispielsweise Einkauf, Vertrieb, Werbung, Marketing und Design, erlebbar machen. Firmen aus der Region haben an den einzelnen Lab-Tagen die Gelegenheit, ihr Unternehmen bzw. ihre Ausbildungsberufe vorzustellen. Bereits im Februar 2020 erhielt die Aus- und Weiterbildungsstätte des SKZ in Peine die offizielle Genehmigung der N-Bank für den Aufbau eines Schülerlabors in ihren Räumlichkeiten. Das SKZ-Lab soll für Schülerinnen und Schüler aus der Region als Berufsorientierungshilfe speziell für MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) dienen. Die ersten Durchgänge waren bereits für Ende Mai 2020 geplant – doch die Corona-Pandemie hat das Projekt für etwa eineinhalb Jahre Jahr komplett auf Eis gelegt. Schüler waren im Homeschooling oder Hybrid-Unterricht, außerschulische Veranstaltungen gemäß Niedersächsischer Verordnung nicht erlaubt. Zeit zum Durchschnaufen gab es trotzdem nicht: „Wir haben die Zeit genutzt, um mit unseren Mitarbeitern die Vorbereitung des Schülerlabors voranzutreiben. Damit haben wir eine gute Grundlage geschaffen, um nach der Krise mit voller Kraft durchzustarten“, so Annette von Hörsten.
Differenzierter Blick auf Kunststoffe
„Wir sehen das SKZ-Lab als ideale Möglichkeit, jungen Menschen einen differenzierten Blick auf Kunststoffe zu ermöglichen. Kunststoffe sind nicht nur Verpackungsmüll, sondern im Medizinbereich sinnvoll und unersetzlich. Gerade in der Corona-Krise wird uns das bewusst: Sterile Spritzen, Kanülen, Testpipetten und Transfusionsbeutel aus Kunststoff, um einige Beispiele zu nennen, sind mehr denn je lebensnotwendig. Es gibt keinen alternativen Werkstoff mit den erforderlichen Eigenschaften“, so von Hörsten. „Wir freuen uns auf die Arbeit mit vielen jungen Menschen und sind zuversichtlich, dass das Projekt eine Strahlkraft über die Grenzen Peines und der Region hinaus haben wird.“
Das SKZ-Lab gibt es am Hauptstandort des SKZ in Würzburg bereits seit zehn Jahren. „Von Politik und Wirtschaft wird es als Leuchtturmprojekt hervorgehoben und bietet eine hervorragende Möglichkeit dem Fachkräftemangel speziell in MINT-Berufen entgegenzuwirken. Wir sind stolz, dieses Erfolgsmodell jetzt auch in Niedersachsen anbieten zu können“, sagt von Hörsten abschließend.
Das SKZ ist Mitglied der Zuse-Gemeinschaft. Diese ist ein Verbund unabhängiger, industrienaher Forschungseinrichtungen, die das Ziel verfolgen, die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Industrie, insbesondere des Mittelstandes, durch Innovation und Vernetzung zu verbessern.