Die Transformation zu einer ressourcen- und umweltschonenden Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe stellt eine unumgängliche Notwendigkeit dar und wird vor allem durch zunehmende regulatorische Anforderungen wie den „EU Green Deal“ und den EU-Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft immer dringlicher. Unternehmen der Kunststoff-Wertschöpfungsketten sind daher gefordert, diese Transformationsprozesse aktiv mitzugestalten. Die neuen Anforderungen erfordern insbesondere auch neue Konzepte für Arbeitsabläufe und -umgebungen, die von den Beschäftigten mitgestaltet werden müssen. Mit KARE soll die Transformation zur Kreislaufwirtschaft als Chance genutzt werden, um Arbeitsprozesse in Unternehmen im Sinne sinngebender und gesunder Arbeit neu zu gestalten. Um diese Ziele für die Gesellschaft und die Wirtschaft zu erreichen, müssen nachhaltige Lösungen gefunden werden, die Mensch, Umwelt und Technologie in Form einer partizipativen Arbeitsgestaltung in den Mittelpunkt stellen.
Podiumsdiskussion und Workshops
Um das Projekt KARE vorzustellen, findet am Donnerstag, 5. Dezember 2024, ein Informations- und Vernetzungsevent am Kunststoff-Zentrum SKZ in Würzburg statt. Durch vielseitige Vorträge werden Unternehmen und Interessierte über die Rolle einer zukunftsorientierten Arbeitsgestaltung bei der Transformation zur Kreislaufwirtschaft informiert und die Potenziale, die KARE in diesem Bereich bietet, aufgezeigt. Im Rahmen des Events erhalten die Teilnehmenden Einblicke in das Projekt und erfahren, wie Unternehmen der Kunststoffindustrie von KARE zukünftig profitieren können. In einer Podiumsdiskussion werden die aktuellen Herausforderungen zu den Themen Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit und Fachkräftemangel im Zentrum stehen. Im Anschluss können die Teilnehmenden in drei parallelen Workshops aktiv Lösungsansätze für eine zukunftsfähige Arbeitsgestaltung erarbeiten.
Grundstein für engere Vernetzung in der Region
„Die Workshops fokussieren sich zu einem auf die Kreislaufwirtschaft in der Kunststoffindustrie mit den damit verbundenen Herausforderungen und zum anderen auf die Fachkräftesicherung in der lokalen Kunststoffbranche. Der dritte Workshop setzt sich mit der Nachhaltigkeitsberichtserstattungspflicht von Unternehmen auseinander“, erklärt der Verbundkoordinator am SKZ, Dr. Hermann Achenbach, Bereichsleiter Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft. Jonathan Lambers, Gruppenleiter Transformation der Kunststoffindustrie am SKZ, fügt an: „Das Event bietet eine hervorragende Gelegenheit für den Austausch zwischen Unternehmen, Politik und Wissenschaft und soll den Grundstein für eine engere Vernetzung in der Region legen, um gemeinsam Lösungen für die Transformation zur Kreislaufwirtschaft zu entwickeln.“
Die Teilnahme am Event ist kostenfrei und die Anmeldung ab sofort möglich.
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Über KARE
Im Projekt KARE arbeitet ein interdisziplinäres Team aus Bildung, Forschung und Wirtschaft an dem Aufbau eines Kompetenzzentrums der Arbeitsforschung für die Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen. Im Verbund werden neue Konzepte für Arbeitsprozesse und -umgebungen entwickelt, die von den Beschäftigten mitgestaltet und gelebt werden können. KARE wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Programm „Zukunft der Wertschöpfung – Forschung zu Produktion, Dienstleistung und Arbeit“ (Förderkennzeichen: 02L22C200) von Oktober 2023 bis September 2028 mit insgesamt rund 10 Mio. Euro gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut. Ziel ist es, das regionale Kompetenzzentrum über die Projektlaufzeit hinaus zu verstetigen. KARE setzt sich aus fünf Forschungsinstituten, zehn Anwendungsunternehmen, einem Verband sowie neun assoziierten Partnern (Unternehmen, Sozial- und Netzwerkpartnern) zusammen. Die zentrale Verbundkoordination erfolgt durch das Kunststoff-Zentrum SKZ.
Best-Practice-Lösungen für KMU
In sechs Leuchtturmprojekten erprobt der Verbund konkrete Lösungen bzw. Anwendungsszenarien der Kreislaufwirtschaft für wichtige Problemstellungen der Unternehmen. Dabei werden die Bereiche Design for Sustainability, digitale Monitoringlösungen für Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft, Abfallmanagement, Vermeidung von Granulatverlusten sowie innerbetriebliches Recycling und Einsatz von Rezyklaten gleichermaßen berücksichtigt. Hierzu werden technisch-wirtschaftliche Analysen durchgeführt und neue Ansätze für ressourcen- und umweltschonende Arbeitswelten, auch mit Unterstützung digitaler Werkzeuge, erarbeitet. Die Erkenntnisse werden als Transformationskonzepte und Qualifizierungsangebote sowohl für Unternehmen als auch für Fachhochschulen und Universitäten bereitgestellt und stehen auch für den überregionalen Transfer in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik zur Verfügung.