Ziel des Forschungsprojekts war die tomografische, quasi-3D Darstellung der aufgenommenen Messdaten. Hierfür wurden die Methoden der Pulskompression eingesetzt, durch die zeitlich hochaufgelöste Daten mit großem Signal-zu-Rausch-Verhältnis erlangt werden konnten. Durch den Einsatz eines für die Thermografie neuartigen LED-Strahler-Systems im Wellenlängenbereich des blauen Lichts konnte eine hohe Flexibilität bezüglich der notwendigen thermischen Anregung sowie eine hohe Praxistauglichkeit sichergestellt werden. Im Vergleich zu den herkömmlich verwendeten Halogenstrahlern oder Blitzlampen sind LED-Strahler besonders energieeffizient und tragen somit zusätzlich zum Ressourcen-Einsparpotenzial einer hochwertigen Qualitätskontrolle zu einer nachhaltigeren Produktion bei.
"Wir freuen uns sehr, dass wir mit diesem Forschungsprojekt einen weiteren Beitrag zur Weiterentwicklung industriell wegweisender Prüftechniken leisten konnten", sagt Pierre Pfeffer, Leiter des Forschungsprojekts am SKZ. "Wir sind zuversichtlich, dass die Ergebnisse unseres Forschungsprojekts in Zukunft Einzug in die praktisch angewandte industrielle Qualitätssicherung halten werden." Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unter dem Programm der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) gefördert und von einem Ausschuss interessierter Unternehmen begleitet.
Die aktive Thermografie ist eine zerstörungsfreie Prüftechnik, die in der industriellen Qualitätssicherung eingesetzt wird, um Fehler oder Defekte in Materialien oder Bauteilen zu erkennen. Hierbei wird die aktiv erzeugte Wärmeabstrahlung von Materialien gemessen, um Rückschlüsse auf die innere Struktur des Probekörpers ziehen zu können. Die Thermografie hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen, da sie nicht nur eine zerstörungsfreie, sondern auch eine schnelle, flächige und direkt bildgebende Prüfung von Bauteilen ermöglicht.