In einem aktuell laufenden Projekt, gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, werden konventionelle ZfP-Methoden speziell hinsichtlich der Bedürfnisse der C. Cramer GmbH & Co. KG weiterentwickelt. Da sich dabei auch die Gelegenheit ergibt, bisher nur in der Forschung eingesetzte Signalverarbeitungsalgorithmen auf industrielle Anforderungen zu übertragen, bietet das Projekt einen ganz besonderen Reiz für das Entwicklerteam: „Zu sehen, wie im Labor entwickelte Methoden Einzug in die Praxis finden, ist immer wieder einer der Höhepunkte unserer Arbeit“, so Pierre Pfeffer, Senior Scientist und fachlicher Leiter des Kooperationsprojektes am SKZ.
Das Projekt der ZfP-Experten des SKZ und den Spezialisten für Hightech-Kunststoffe und technische Gewebe der C. Cramer GmbH & Co. KG ist ein aktuelles Erfolgsbeispiel für die Symbiose zwischen Produktions- und Prüftechnik. Das traditionsreiche Familienunternehmen C. Cramer gehört zu einer der ältesten deutschen Webereien für Industriegewebe, arbeitet aber mit Blick in die Zukunft immer an einer Optimierung der Prozessabläufe und weiß daher den Wert innovativer Messtechniken zu schätzen: „Aufgrund der hohen Materialpreise der von uns verarbeiteten Werkstoffe bieten ZfP-Verfahren hier einen besonderen Vorteil und wir sind froh, hier auf die Expertise des SKZ zurückgreifen zu können“, äußert sich Dr. Christopher Lenz, Projektleiter bei C. Cramer, zum gemeinsamen Projekt.
Die Nutzung von Prüf- und Messtechnik ist eines der erfolgreichsten Hilfsmittel bei der Verbesserung von Herstellungsprozessen. Vielfältige Methoden stehen dabei zur Verfügung und erlauben vertiefte Einblicke in die Prozessabläufe. Die Überwachung von Zustandsparametern, die Sicherstellung von Toleranzen und die Kontrolle der Produktqualität sind weit verbreitete Einsatzgebiete moderner Messtechnik. Besonders gefragt sind bei vorausschauenden Unternehmen zerstörungsfreie Prüfmethoden (ZfP). Diese ermöglichen beispielsweise die Messung von Schichtdicken und die Überprüfung von Dichtigkeiten. Das Hauptanwendungsgebiet ist allerdings die kontaktlose Detektion von Material- und Produktfehlern. Dank Verfahren wie der Thermografie oder der Mikrowellentechnik lassen sich dabei Fehler erkennen, die mit herkömmlicher Kameratechnik oder auch mit rein visueller Beurteilung unentdeckt blieben.
SKZ ist Mitglied der Zuse-Gemeinschaft. Diese ist ein Verbund unabhängiger, industrienaher Forschungseinrichtungen, die das Ziel verfolgen, die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Industrie, insbesondere des Mittelstandes, durch Innovation und Vernetzung zu verbessern.