In dem ca. 650 m² großen Gebäude können zukünftig alle wesentlichen Entwicklungsarbeiten auf dem Gebiet "Herstellung und Charakterisierung von Dispersionen (Mischungen)" und auch entsprechende Dienstleistungen für die Industrie angeboten werden. Typische Anwendungsgebiete von Dispersionen sind beispielsweise Kunststoffbauteile, Lacke/Beschichtungen, Druckfarben, Nanokomposite, Keramik/Porzellan, Lebensmittel, Papier und Kosmetika.
Eine gezielte Verbesserung von Dispersionstechnologien wird mit dem EZD in Oberfranken nun Wirklichkeit. Dieser ganz spezielle Arbeitsschwerpunkt resultiert aus Diskussionen der initiierenden oberfränkischen Unternehmen mit dem Cluster Nanotechnologie und dem SKZ. Die enorme Vielfalt an Fragestellungen zur optimalen Dispergierung bei Werkstoffen aus den unterschiedlichsten Bereichen ist also enorm hoch und wird eine der Herausforderungen für Dr.-Ing. Felipe Wolff-Fabris sein, der diese Aktivitäten des SKZ leitet. "Eine industrienahe Anlaufstelle, an die sich besonders kleine und mittelständische Unternehmen ohne eigene Entwicklungskapazität wenden können, in der dann neue Ideen getestet, Mitarbeiter geschult und firmeninterne Abläufe optimiert werden, existierte bislang zu dieser immer wichtiger werdenden Thematik noch nicht", erläutert Wolff-Fabris.
Das Bayerische Wirtschaftsministerium unterstützt das EZD mit Fördermitteln in Höhe von 5,2 Millionen Euro.
"Das EZD bringt als erstklassiges Forschungs- und Technologietransferzentrum technischen Fortschritt rund um das Thema Dispergieren in unseren bayerischen Mittelstand. Damit unterstützt es die Innovationsfähigkeit unserer Betriebe und ist ein weiterer Eckpfeiler für Oberfrankens Zukunft", betont Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil.
Den Betrieb des EZD übernimmt in Abstimmung zwischen dem Bayerischen Wirtschaftsministerium und der ortsansässigen Industrie das SKZ als in der Praxis bewährte Technologietransfer-Einrichtung für den Mittelstand. "Für das SKZ eine logische Ergänzung der bisherigen Tätigkeit in den Bereichen FuE, Analytik, Weiterbildung von Fachkräften und auch der Zertifizierung von Unternehmen", so Prof. Bastian (Institutsdirektor des SKZ). "Mit dem EZD soll nun also eine interdisziplinäre Institution etabliert werden, die das Ziel hat, kleinen und mittelständischen Unternehmen bei der Bewältigung der vielfältigen Herausforderungen zur Seite zu stehen und in der Folge die Wettbewerbsfähigkeit dieser Unternehmen nachhaltig zu sichern" ergänzt Prof. Bastian. "In kooperativer Zusammenarbeit mit den Kollegen der anderen SKZ-Standorte, mit wissenschaftlichen Einrichtungen, z. B. den Universitäten in Bayreuth, Erlangen und Würzburg sowie mit Technologietransferzentren, z. B. Cluster Nanotechnologie, Neue Materialien Bayreuth und Fürth und ganz besonders der Industrie sollen Forschung und Entwicklung, Analytikleistungen, die Ausbildung von Studenten sowie die Fortbildung von Facharbeitern, Meistern, Technikern, Akademikern und Managern etabliert werden.
Für den Betrieb des EZD wird dementsprechend innerhalb der nächsten fünf Jahre ein Team aus verschiedenen Wissenschaftlern und Technikern, unterstützt durch administratives Personal, aufgebaut.