Digitale Technologien helfen, die Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit von Umwelttechnologien weltweit zu verbessern. Damit leisten sie einen Beitrag zur Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Die UN hat im Jahr 2015 17 sogenannte Sustainable Development Goals (SDGs) formuliert, die Felder mit akutem Handlungsbedarf für eine nachhaltige, globale Zukunft in Wohlstand definieren. Um Aktivitäten insbesondere in diesen Bereichen zu fördern, zeichnete das Bundesministerium für Bildung und Forschung 20 internationale Forscher aus dem Bereich Digitalisierung und Nachhaltigkeit als Digital Green Talents aus. Der Preis beinhaltet ein Stipendium für einen dreimonatigen Forschungsaufenthalt in Deutschland. Ziel der Preisvergabe ist es ebenfalls, junge ambitionierte Forscher international zu vernetzen und damit die Saat für künftige Projekte und Kooperationen in diesen bedeutenden Themenfeldern zu pflanzen.
Unter den Prämierten ist in diesem Jahr auch Sophia Botsch, Scientist am SKZ, die an dem Würzburger Institut seit knapp drei Jahren im Bereich Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft an wissenschaftlichen Entwicklungsprojekten forscht.
Beitrag zum nachhaltigen Wirtschaften
Kunststoff ist nicht unbedingt das Material, das man direkt mit Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft assoziiert. Doch tatsächlich können Kunststoffe einen großen Beitrag zum nachhaltigen Wirtschaften leisten: So haben sie zum einen ein geringes Gewicht und zum anderen lassen sie sich wie kaum eine andere Materialgruppe im Kreislauf führen. Trotz dieser idealen Voraussetzungen kommt die negative Assoziation mit dem Material Kunststoff nicht von ungefähr: Falscher Umgang, Wegwerfprodukte und niedrige Recyclingquoten sind Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt.
Viele anwendungsorientierte Projekte
Eine Aufgabe, an der Sophia Botsch mit ihren Kollegen aus der Gruppe Transformation der Kunststoffindustrie am SKZ mit Hochdruck arbeitet. In vielen anwendungsorientierten Projekten entwickeln die Wissenschaftler digitale Tools und Konzepte, um die Kreislaufschließung von Kunststoffen insbesondere in der Bau- und Verpackungsbranche zu realisieren. Die Freude am SKZ über die Auszeichnung der Institutsmitarbeiterin ist daher groß: „Wir freuen uns über die Auszeichnung für unserer Kollegin und dass die tolle Projektarbeit von Sophia derart honoriert wird“, so Jonathan Lambers, Gruppenleiter im Bereich Nachhaltigkeit des SKZ.
Fokus liegt auf Doktorarbeit
„Ich bin sehr dankbar, als Digital Green Talent ausgewählt worden zu sein und möchte mich bei allen bedanken, die ebenfalls im Feld der Nachhaltigkeit tätig sind. Die Klimakrise kann oft sehr entmutigend sein, aber das Gegenmittel zu Verzweiflung ist Handeln – und ich bin dankbar für alle, die weiterhin aktiv sind, die weiter an Lösungen arbeiten, die Forschung voranbringen und uns allen damit Hoffnung geben“ so Sophia Botsch, die sich während des Forschungsaufenthalts auf ihre Doktorarbeit zum Thema „Digitale Plattformen und deren Potenzial für die Kreislaufwirtschaft“ fokussieren möchte. Diese bedient vor allem das SDG-Ziel 12 „Nachhaltig Produzieren und Konsumieren“ – hierbei spielt es eine entscheidende Rolle, Kreisläufe zu schließen, branchenübergreifende Ansätze zu verfolgen und die Wertschöpfungsmuster, die die Produktion prägen, neu zu gestalten. Dort entfalten digitale Plattformen ihr Potenzial.
Im SKZ wird bereits seit 20 Jahren an Lösungen für Nachhaltigkeit und der Transformation zur Kreislaufwirtschaft geforscht.
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Mehr Informationen zur Transformation der Kunststoffindustrie gibt es auch im SKZ-Podcast "Kunststoff:nachgefragt" in der Folge 109.