"Eine Umsetzung der aktuellen Pläne der Bundesregierung für eine Reform des EEG würde die Energiewende massiv ausbremsen. Anstatt die umfangreichen Befreiungen der Industrie von der EEG-Umlage auf ein vernünftiges Maß zu reduzieren, plant die Bundesregierung, ausgerechnet die Eigenstromerzeugung aus Photovoltaik ab August mit bis zu 70 Prozent der EEG-Umlage zu belegen. Dies würde die Wirtschaftlichkeit des Modells in Frage stellen, die Kosten der Energiewende würde es jedoch nicht nennenswert senken. Die Bundesregierung bremst gerade zu dem Zeitpunkt, an dem die Photovoltaik aufgrund der massiven Kostensenkungen der letzten Jahre wirtschaftlich attraktiv wird, ihre weitere Entwicklung aus", erklärt SMA Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon.
Die Erzeugungskosten für PV-Strom sind aufgrund der Innovationsstärke der deutschen Photovoltaikindustrie in den vergangenen Jahren stark gesunken. Dadurch können PV-Anlagen mittlerweile auch ohne eine EEG-Förderung wirtschaftlich betrieben werden, wenn ein Großteil des erzeugten Stroms im Eigenverbrauch genutzt wird. Hier besteht nicht nur für Privathaushalte großes Potenzial, sondern auch in der Wohnungswirtschaft sowie bei Gewerbe- und Industrieunternehmen. So können Wohnungsbaugesellschaften, Contracting-Anbieter, Bürgerenergiegenossenschaften oder Stadtwerke mit neuen Geschäftsmodellen zur Energieversorgung unter Einbindung von PV-Anlagen zusätzliche Geschäftsfelder erschließen. "All diese Möglichkeiten würden durch die geplante Umlage auf eigenverbrauchten PV-Strom gefährdet. Außerdem würde auch das vorgebliche Ziel, die EEG-Umlage zu entlasten, nicht erreicht, wenn die Anlagen stattdessen weiterhin über das EEG gefördert würden", so Urbon.
SMA Mitarbeiter schildern ihre Sicht auf die EEG-Reformpläne der Bundesregierung im Video im Unterternehmensblog Sunny.