- Aufgrund massiver Förderkürzungen für die Photovoltaik Markteinbruch in Europa erwartet
- Weltmarktführer SMA kann sich von der Marktentwicklung nicht abkoppeln
- Vorstand rechnet 2013 mit Umsatz zwischen 0,9 und 1,3 Mrd. Euro (2012: 1,3 bis 1,5 Mrd. Euro) bei einem im besten Fall ausgeglichenen Ergebnis, schließt aber auch Verlust nicht aus
- Schrittweiser Abbau von weltweit 450 Mitarbeitern und 600 Zeitarbeitnehmern
- Konzentration der Technologieentwicklung auf neue Produktplattformen und Kostenreduktion
Der Vorstand der SMA Solar Technology AG (SMA/FWB: S92) geht aufgrund der massiven Förderkürzungen für die Photovoltaik in Europa von einem starken Markteinbruch und zunehmenden Preisdruck im nächsten Jahr aus und rechnet für 2013 mit einem deutlichen Umsatzrückgang auf 0,9 Mrd. Euro bis 1,3 Mrd. Euro (2012: 1,3 bis 1,5 Mrd. Euro). "Die Wachstumsimpulse der außereuropäischen Solarmärkte reichen nicht aus, um den erwarteten Nachfragerückgang in Europa zu kompensieren", sagt Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon. Als Weltmarktführer für Solarwechselrichter sei SMA von der weltweiten Nachfrageentwicklung abhängig. "Einen in so kurzer Zeit derart rückläufigen Markt in Verbindung mit einem stark zunehmenden Preisdruck können wir nicht allein durch Produktivitätsfortschritte und technologische Innovationen ausgleichen. Im besten Fall rechnen wir 2013 mit einem ausgeglichenen operativen Ergebnis. Einen Verlust können wir zum aktuellen Zeitpunkt nicht ausschließen", so Urbon.
Das Unternehmen plant, die personellen Strukturen an das rückläufige Umsatzniveau anzupassen. Es ist vorgesehen, dass sich SMA schrittweise von weltweit 450 Mitarbeitern trennt und den Einsatz von 600 Zeitarbeitnehmern beendet. Keine Personalanpassungen wird es in der Entwicklung geben. Hier will SMA im kommenden Jahr durch Investitionen von über 100 Mio. Euro strategisch wichtige Zukunftstechnologien vorantreiben. Durch die Entwicklung komplett neuer Produktplattformen sollen bis 2014 die Herstellkosten deutlich gesenkt und zugleich Maßstäbe beim Energiemanagement gesetzt werden. Laut Urbon wird in Europa und Amerika künftig der Eigenverbrauch, also der Anteil des Stroms aus der PV-Anlage, den ein Haushalt selbst nutzen kann, stark an Bedeutung gewinnen. "Wir können uns gerade in diesem attraktiven Wachstumssegment durch innovative Technologien vom Wettbewerb absetzen und eine wirtschaftliche Energieversorgung ohne Förderung ermöglichen. Hier bietet SMA mit Produkten wie dem Sunny Home Manager für eine intelligente Eigenverbrauchsoptimierung und dem Sunny Boy Smart Energy zur Zwischenspeicherung des Solarstroms Energiemanagement-Lösungen, die exakt auf die Anforderungen unserer künftigen Energieversorgung zugeschnitten sind", so Urbon.
Große Chancen sieht der Vorstandssprecher auch bei Photovoltaikanlagen der Kraftwerksklasse in den sonnenreichen Regionen sowie bei der Ergänzung stationärer Dieselaggregate mit Photovoltaik mit sogenannten Solar-Diesel-Hybrid-Lösungen. Bei hohem Energiebedarf ist die Photovoltaik auch hier bereits wirtschaftlich attraktiv. Um dieses Potenzial zu erschließen, sind laut Urbon innovative Technologien, Qualität und hohe Kompetenzen im Bereich der Systemtechnik ebenso Voraussetzung wie eine starke globale Präsenz. Hier verfüge SMA über das entsprechende Know-how und sei mit Niederlassungen in mittlerweile 21 Ländern auf sechs Kontinenten ausgezeichnet positioniert. Mit dem Fokus auf die entsprechenden Zukunftsmärkte will das Unternehmen gezielt das Geschäftsfeld der Solar-Diesel-Hybridanlagen und die internationale Vertriebs- und Serviceinfrastrukturen ausbauen. "Wenn es uns gelingt, durch technologische Innovationen die Herstellungskosten zu reduzieren und den Markt für Energiemanagement- und Solar-Diesel-Hybrid-Systeme zu erschließen, werden wir ab 2014 wieder zur Profitabilität zurückkehren können", so Pierre-Pascal Urbon zur Einschätzung der mittelfristigen Perspektiven.