DIGIMARI vernetzt die Regionen Mittelhessen und Kansai (Japan) für Forschungsprojekte zur Digitalisierung von Produktionsunternehmen. Ein inhaltlicher Fokus liegt dabei unter anderem auf der digitalen Transformation des produzierenden Gewerbes im Sinne der Industrie 4.0, IIoT und Society 5.0.
Das Projekt wurde 2019 ins Leben gerufen und richtet sich in Deutschland an mittelständische Unternehmen – primär aus Mittelhessen – in Branchen wie Maschinenbau, Elektrotechnik, Automobilzuliefererindustrie sowie an Hochschulen und Forschungsinstitute, die an Kooperationen mit japanischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen interessiert sind.
Digitalisierung in Japan hat Nachholbedarf und gewinnt an Fahrt
Die Digitalisierung der mittelständischen Industrie in Japan ist vielerorts noch nicht weit vorangeschritten. Entscheidungsträger verfügen zum Teil über wenige Kenntnisse zu neuen Technologien wie IoT (Internet of Things) und AI/KI (Artificial Intelligence/ Künstliche Intelligenz). Und Umfragen ergaben, dass sich viele nicht sicher sind, ob sich die Digitalisierung auch tatsächlich rentiert.
Daher hat ein Projektpartner von DIGIMARI z. B. eine Studiengruppe zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen durch IoT und AI gegründet. Unter Mitwirkung von neun KMU hat die Studiengruppe umfangreiches Know-how gesammelt, um IoT und KI in kleinen und mittleren Unternehmen in Japan reibungslos einzuführen und ermutigende Effekte zu erzielen.
Bemerkenswert ist dabei ein weiterer Trend: Kommunalverwaltungen, die als Beobachter an der Untersuchung der Studiengruppe teilnahmen und dabei das technische Know-how zur Einführung neuer Technologien erlernten, initiieren vermehrt in ihrer Region ähnliche Studiengruppen. Diesen folgen weitere Kommunalverwaltungen in anderen Regionen. So breitet sich diese Entwicklung allmählich in ganz Japan aus.
Digitalisierungsschub hierzulande: Von Synergien profitieren
Auch in Deutschland schreitet die Digitalisierung weiter voran und die Erkenntnisse fließen in die Zusammenarbeit im Rahmen des DIGIMARI-Projektes ein. So haben der "SEF Smart Electronic Factory e.V.“ und sein Mitglied, die Technische Hochschule Mittelhessen (THM), die sich beide auch im DIGIMARI-Projekt engagieren, ein „Reifegradmodell zur Digitalisierung und Industrie 4.0“ entwickelt. Mit dessen Hilfe können Unternehmen ihre Prozesse und IT-Strukturen besser einordnen und erforderliche Maßnahmen ableiten. Denn auch in Deutschland besteht weiter Handlungsbedarf in puncto Digitalisierung in der Industrie.
„Die Digitalisierung in Deutschland hat – auch bedingt durch die Corona-Pandemie – seit 2020 einen enormen Schub erfahren. Und das wird sich weiter fortsetzen. Dennoch fehlt es vielen Unternehmen noch an konkreten Konzepten zur praktischen Umsetzung. Daran arbeiten wir in unserem Verein „Smart Electronic Factory“. Die daraus resultierenden Lösungen und Methoden kommen dann auch als nützliche Erkenntnisse dem DIGIMARI-Projekt zugute“, erklärt Maria Christina Bienek, Geschäftsführerin des SEF Smart Electronic Factory e.V.