Die Automobilindustrie gehört zu den führenden Branchen bei der Nutzung von Industrierobotern jedweder Art. Das umfangreiche Anwendungsfeld, das sie abdecken, stellt zugleich aber auch höchste Sicherheitsanforderungen an die Ansteuerung von Roboteranwendungen wie Schweißen, Kleben oder Handling. Das gilt auch für die speziellen Fälle zur Verwendung auf einer Hallen- oder einer Roboterinstallationsplatte. Um Anwender von einem besonders hohen Niveau in Sachen Sicherheit, Flexibilität, Performance und geringem Installationsaufwand profitieren zu lassen, hat SMC sein Feldbussystem der Serie EX245 um die Serie EX245-FPS1 erweitert. Nicht nur unterstützt die neue Serie das PROFIsafe-Protokoll und ist zu mehreren Sicherheitsstandards konform – auch sorgen die Schutzart IP65, interne Sicherheitsausgänge sowie ein Condition Monitoring des Glasfaserkabels u. a. für mehr Prozesssicherheit.
1 A Sicherheit
Die Erweiterung um das PROFIsafe-Protokoll ermöglicht die direkte Anbindung ohne separate Sicherheitsausgangseinheit. Dadurch profitieren Anwender von geringeren Hardwarekosten, kleineren Stücklisten und einer einfacheren Lagerhaltung. Das gilt auch für die vier zur Verfügung stehenden sicheren Eingänge zum Anschluss von Sicherheitskomponenten wie Lichtschranken oder Sicherheitskontakten, was die Verdrahtung vereinfacht und keine Kosten für zusätzliche Sicherheitseingänge verursacht. In Verbindung mit der Konformität mit den Sicherheitsstandards ISO 13849-1 und IEC 61508/IEC 62061 wird eine hohe Sicherheitsintegrität für den Performancelevel PL e und den Safety Integrity Level SIL 3 erreicht. Das sorgt insgesamt für eine verbesserte Maschinensicherheit und einen höheren Schutz der Bediener.
Auch in Sachen Prozesssicherheit überzeugt die Serie EX245-FPS1: Durch die Funktionen MRP (Media Redundancy Protocol) und MRPD (Media Redundancy for Planned Duplication) für PROFINET, das neben PROFIsafe auf einer Kommunikationsleitung kombiniert wird, gelingt eine sichere und schnelle Kommunikation, selbst wenn die entsprechenden Kabel an einer Stelle abgetrennt oder beschädigt werden. Indem dazu außerdem Glasfaserkabel/Lichtwellenleiter (LWL) verwendet werden, ist die Kommunikation auch vor elektromagnetischen Störungen (EMV) geschützt. Darüber hinaus besteht durch die durchgängige Überwachung der Lichtintensität mit Übermittlung an die SPS ein Condition Monitoring, das ungeplante Maschinenstillstände verhindert. Schließlich verfügt die Serie EX245-FPS1 über die Schutzart IP65, was ihren Einsatz in rauen Umgebungen ohne besondere Einhausungen ermöglicht.
Zentrale Kommunikationsplattform – einfach konfigurierbar
Alle sicherheitsrelevanten Daten werden über PROFINET übertragen und benötigen so nur eine Kommunikationsleitung, was erneut Kosten einspart und den Aufbau vereinfacht. Insgesamt lassen sich an das modulare Feldbussystem bis zu 24 Magnetventile (32 für PROFINET) und bis zu 8 E/A-Module (skalierbar) anschließen und bis zu 128 Ein- und bis zu 64 Ausgänge einrichten. Das macht die Serie
EX245-FPS1 zu einer zentralen Kommunikationsplattform – bspw. in einer Versorgungsbaugruppe zur Bereitstellung von Druckluft und Kühlwasser sowohl für eine Halleninstallationsplatte (Montage außerhalb einer Zelle) zur Versorgung mehrerer Roboter als auch für eine Roboterinstallationsplatte zur Versorgung eines Roboters innerhalb einer Zelle. Bei der Verwendung von PROFINET gelingt hierbei außerdem ein schneller Werkzeugwechsel dank der Fast-Start-Up-Funktion (FSU).
Da der Anschluss sowohl für die Kommunikation (M12- und SCRJ/RJ45-Push-Pull-Kommunikationsstecker) als auch die Spannungsversorgung zweifach vorhanden ist, lässt sich eine Daisy-Chain-Verbindung realisieren, wodurch die Verdrahtung erneut vereinfacht wird. Damit Anwendern eine bedarfsgerechte Konfiguration zur schnellen und vor allem fehlerfreien Einbindung in ihre Maschinenkonstruktion gelingt, stellt SMC einen Online-Konfigurator bereit. Hier lässt sich die Zusammenstellung – von Ventilinsel und Stücklisten über CAD-Daten bis hin zur Dokumentation – zuverlässig und sicher durchführen.