Unternehmen, die in ihren Anwendungen beispielsweise Handlingeinheiten oder bei Robotern Greifwerkzeuge häufig wechseln müssen, haben nun die Möglichkeit, dies mit minimalem Aufwand innerhalb von kürzester Zeit zu erledigen: Die Lösung ist die drahtlose Einbindung von Ventilinseln oder Sensoren mittels dem Remote-Modul EX600-W von SMC in die übergeordnete Steuerung. Das Feldbusmodul des Spezialisten für elektrische und pneumatische Automatisierung ermöglicht es, dass sich Handlingachsen oder Roboterarme durch die drahtlose Übertragung ohne störende Signalleitungen frei bewegen können. Zudem sorgt der Entfall von Signalleitungen auch dafür, dass keine ungeplanten Stillstände durch Kabelbruch auftreten. Durch die Verschlüsselung sowie den Rückgriff auf das Frequenzsprungverfahren (5 ms) profitieren Anwender von einer sicheren und stabilen Kommunikation. Innerhalb von nur 250 ms integrieren die Feldbusmodule der Serie EX600-W beliebige Werkzeuge in übergeordnete Steuerungen. Die Übertragung erfolgt im lizenzfreien ISM-Band (2,4 GHz). Die Drahtloskommunikation hebt damit die Einsatzmöglichkeiten auf ein neues Level.
Hoch kommunikativ und kompakt
Die Anbindung der EX600-W-Module an die übergeordnete Steuerung erfolgt über eine stationäre Basiseinheit über den herkömmlichen Weg an die SPS. Dabei werden die am weitesten verbreiteten Netzwerkprotokolle EtherNet/IP™ und PROFINET unterstützt. Insgesamt bieten die drahtlosen Feldbussysteme bis zu 1280 Ein- und Ausgänge und je nach verwendetem Basismodul können bis zu 127 Remotemodule eingebunden werden. Die Reichweite der Drahtlosverbindung bleibt über eine Strecke von 10 m stabil, sodass sich die Serie EX600-W auch für große Automationsanlagen bestens eignet.
Durch das Gewicht von nur 300 g ist die zusätzliche Masse an beweglichen Achsen nach der Montage gering und auch das dadurch erzeugte Trägheitsmoment verändert sich nur unwesentlich. Dadurch ist zum einen eine höhere Beschleunigung der Achse möglich, was kürzere Zykluszeiten zur Folge hat. Zum anderen kann die Netto-Nutzlast an der tragenden Achse höher ausfallen. Zudem ist das Feldbusmodul durch nachträgliche Hardwareänderungen updatefähig: Dadurch sind zusätzliche Skalierungseffekte realisierbar, ohne eine komplett neue Einheit erwerben zu müssen.
Schneller Werkzeugwechsel und sichere Verbindung
Der Aufbau der Funkverbindung gelingt bei der Serie EX600-W in lediglich 250 ms. Das ermöglicht den Wechsel von Werkzeugen wie etwa bei einem Greifersystem an einem Roboter in kurzer Zeit, wodurch auch die Montagekosten sinken und eine Anlage sehr schnell wieder einsatzbereit ist. Durch den Rückgriff auf das lizenzfreie ISM-Band (2,4 GHz) entfallen ebenfalls weitere Kosten. Zugleich wird die Sicherheit der Verbindung zum einen durch die Verschlüsselung der übertragenen Daten erreicht, zum anderen verhindert die begrenzte Reichweite den Einfluss von außerhalb. Hinzu kommt, dass bestimmte Kanäle durch Blacklisting gezielt ausgeblendet werden können, was Störungen grundsätzlich verringert. Treten doch einmal Störungen auf, wird mittels Frequenzsprungverfahren innerhalb von 5 ms auf eine andere Frequenz umgeschaltet – dazu stehen 79 Kanäle zur Verfügung.
Der Entfall von Signalleitungen, die neugewonnene Beweglichkeit von Roboterarmen, die sichere und schnelle Verbindung der Remotemodule über eine Strecke von bis zu 10 m und die Unterstützung der am weitesten verbreiteten Kommunikationsprotokolle in der Industrietechnik: Das sind aus der Sicht von Michael Losert, Product Manager bei SMC, die wichtigsten Argumente für den Einsatz der neuen, drahtlosen Feldbusmodule der Serie EX600-W. „Alle, die in ihrer Automationslösung ein Stück kabelfreie Verbindung benötigen, liegen mit diesem System richtig“, fügt der Automationsspezialist an. „Und davon“, weiß er, „gibt es sehr viele.“