Die von Hertwich Engineering entworfene und gelieferte Kammerhomogenisierungsanlage zeichnet sich durch ihre integrierte Datenverarbeitung und einen vollautomatisierten Arbeitsablauf aus. Die fünf neuen Homogenisierungsöfen haben jeweils eine Kapazität von 200 Tonnen und werden zu einem Komplex zusammengefasst. Auf dem Ablagetisch des Walzbarrenlagers wird jeder Walzbarren durch Abspeichern der Chargen- beziehungsweise Walzbarrennummer identifiziert und vom System übernommen. Alle übrigen Informationen werden vom MES zur Verfügung gestellt. Ein Stapelkran transportiert die Barren zur Wiegestation, wo sie vermessen und gewogen werden.
Entsprechend dem Produktionsplan im MES transportiert der Stapelkran vollautomatisch Barren aus dem Lager zur zentralen Stapelvorrichtung. Damit die Heiß- beziehungsweise Kühlluft die gesamte Barrenoberfläche erreicht, sind die Lagen durch Spacer voneinander getrennt. Mit Hilfe der automatischen Einlegevorrichtung werden die Spacer einem Magazin entnommen und einzeln auf der Barrenoberfläche positioniert.
Ein Chargierwagen übernimmt den Stapel, verfährt ihn vor die jeweils ausgewählte Anlage und transportiert den kompletten Stapel in den Ofen. Die Wärmebehandlung folgt mit hoher Präzision dem jeweils von der Steuerung vorgegebenen Rezept.
Am Ende der Haltezeit transportiert der Chargierwagen das Glühgut direkt in die gegenüberliegenden Luftkühlstationen. Diese sind, dem verarbeiteten Legierungsspektrum entsprechend, teils in offener, teils in geschlossener Bauweise ausgeführt. Die geschlossenen Kühlstationen werden insbesondere für hochlegierte Werkstoffe benötigt, bei denen eine geringe Kühlgeschwindigkeit beziehungsweise ein komplexes Kühlregime gefordert ist. Nach Beendigung des Kühlvorgangs werden die Stapel ins Lager zurücktransportiert. Mit Hilfe des Stapelkrans werden sie entstapelt und wieder eingelagert oder zur Weiterverarbeitung abtransportiert.