Das digitale Hüttenwerk ist Realität
Im Bereich des Anlagenbaus für die Herstellung und Verarbeitung von Stahl und Nichteisenmetallen ist die SMS group heute Vorreiter bei der Digitalisierung. Auf der METEC zeigt das Unternehmen am Beispiel bereits realisierter Projekte, wie vernetzte Systeme, selbstlernende Prozessmodelle, intelligente Assistenzsysteme, künstliche Intelligenz und virtuelle Realität schon heute Konstruktion, Produktion und Instandhaltung in den Stahl- und Walzwerken revolutionieren und die Wettbewerbsfähigkeit der Kunden im globalen Markt stärken.
Die ganzheitliche Prozessführung über alle Stufen der Supply-Chain hinweg – zum Beispiel im Lernenden Stahlwerk – macht nicht nur den Betrieb neuer Werke wirtschaftlich, sondern bringt bei Modernisierungsprojekten auch bestehende Werke auf einen Stand, der dem neu gebauter Anlagen gleichkommt.
Auch bei der Additiven Fertigung hat die SMS group die Vorreiterrolle in der Branche übernommen. Die SMS group setzt bereits additiv gefertigte Komponenten ein und forciert darüber hinaus die Entwicklung der Metallpulver, die sehr spezielle Eigenschaften aufweisen müssen. In der Pulververdüsungsanlage in Mönchengladbach stellt die SMS group nicht nur hochreines Metallpulver für die Additive Fertigung her, sondern entwickelt auch neue Konstruktions- und Fertigungsmethoden.
Neue Horizonte
Mit dem Schwerpunkt „New Horizon“ stellt die SMS group auf der METEC Innovationen vor. Die Expertise, die die SMS group seit über 150 Jahren im Anlagenbau für die Hüttenindustrie erworben hat, nutzt das Unternehmen jetzt, um zukunftsorientierte Themen in einem wesentlich weiter gesteckten Rahmen zu bearbeiten: Wie gehen wir in Zukunft mit Rohstoffen um, wie mit Energie und unserer Umwelt? Wie stellen wir uns auf Megatrends wie Mobilität, Urbanisierung und den Kommunikationssektor ein?
Burkhard Dahmen, der Vorsitzende der Geschäftsführung der SMS group GmbH, sieht metallische Werkstoffe als Treiber der aktuellen Megatrends: „Metalle zählen zu den wichtigsten Bausteinen unserer Zukunft: Hohe Mobilität, urbanes Leben oder intensive Kommunikation wären ohne sie nicht möglich. Deshalb entwickeln wir Technologien für ihren gesamten Lebenszyklus, mit denen sie wirtschaftlich und umweltfreundlich gewonnen, verarbeitet und immer wieder in den Rohstoffkreislauf zurückgeführt werden. Mit unserer „New-Horizon“-Offensive richtet sich die SMS group auf zukünftige Märkte aus.“
Vor dem Hintergrund der immer knapper werdenden Vorräte von Metallen, die für die neuen Technologien von entscheidender Bedeutung sind – zum Beispiel Nickel, Kobalt, Aluminiumoxid, Titan, Vanadium, Lithium oder Seltene Erden – entwickelt die SMS group neue Verfahren für die wirtschaftliche Gewinnung von Metallen aus bisher wenig ergiebigen und sekundären Quellen. Daneben erarbeitet die SMS group im Joint Venture PolyMet Solutions ressourcensparende, ganzheitliche Anlagenlösungen für primäre und sekundäre Prozessrouten bei der Herstellung von Nichteisenmetallen. Das Tochterunternehmen Paul Wurth entwickelt neue Methoden der CO2-freien Stahlerzeugung, die die CO2-Bilanz der Stahlindustrie deutlich verbessern wird. Mit dem Dresdner Unternehmen Sunfire bringt das luxemburgische Unternehmen ein Verfahren für die Direktreduktion von Roheisen zur Marktreife, bei dem der fossile Kohlenstoff durch Wasserstoff ersetzt wird und anstelle von klimaschädlichem CO2 nur Wasserdampf entsteht. In diesem Zusammenhang forscht Paul Wurth auch an Systemen zur Herstellung von Grünem Wasserstoff, der ausschließlich mit Energie aus erneuerbaren Quellen hergestellt wird. In Kooperation mit der österreichischen UrbanGold GmbH hat die SMS group ein Verfahren entwickelt, mit dem hochwertige, vermeintlich verloren geglaubte Wertstoffe aus Elektro- und Elektronikschrott – zum Beispiel Gold, Silber, Platin, Nickel und Kupfer – wirtschaftlich in den Rohstoffkreislauf zurückgeführt werden. Eine erste Anlage zum Recycling von Elektronikplatinen wird in Kürze ihren Betrieb aufnehmen.
Burkhard Dahmen sieht den Messestand auf der METEC vor allem als Forum für Gespräche: „Digitalisierung, Industrie 4.0 und Additive Fertigung bestimmen seit einigen Jahren die Diskussionen bei den Herstellern und Verarbeitern von Stahl sowie bei ihren Zulieferern. Neue Technologien und Methoden verändern unsere Arbeitswelt schon jetzt massiv und werden es weiter – und immer rasanter – tun. Angesichts der vielfältigen Umwälzungen, die sich seit der letzten METEC ergeben haben, möchten wir als Leading Partner in the World of Metals mit unseren Kunden über die Herausforderungen der Megatrends sprechen – und ihnen mögliche Lösungen vorstellen. So helfen wir unseren Kunden, im globalen Markt weiter wettbewerbsfähig zu sein.“