Bei den Endabnahmetests wurden sehr bemerkenswerte Ergebnisse erzielt: So war es zum Beispiel möglich, bei der Abschreckbehandlung eines Rohres aus Stahl 4140 und mit einer Wanddicke von 50 Millimetern einen Martensitanteil von 90 Prozent – wie die Ultraschallprüfung bestätigte - ohne Rissbildung zu erzielen. Dieses Ergebnis ist unter anderem auf die Genauigkeit und Leistungsfähigkeit der Steuerungen in den Quenching-Anlagen der SMS group zurückzuführen. TMK-ARTROM weist darauf hin, dass kein anderer Rohrhersteller heute in der Lage ist, mit einer Abschreckanlage auf Wasserbasis diese herausragenden Ergebnisse zu erzielen. „Die SMS group hat ihre langjährige Erfahrung und ihre Zuverlässigkeit bei der Lösung technischer Herausforderungen, wie die Inbetriebnahme unserer Anlage, erfolgreich unter Beweis gestellt“, erklärt Cristian Drinciu, COO von TMK-ARTROM.
Der Lieferumfang für das Projekt bestand im Wesentlichen aus einem Austenitisierungsofen mit Hubbalkentransport, einem Quenching-Head und Quenching-Tank, einem Anlassofen – ebenfalls mit Hubbalkentransport – und einem Kühlbett. In der Linie können verschiedene Prozessschritte wie Abschreck-, Normalglüh- und Anlassbehandlungen durchgeführt werden. Die SMS group lieferte außerdem eine Zehn-Rollen-Richtmaschine, die hinter dem Anlassofen installiert wurde. Die garantierten Richtergebnisse betragen 0,9 Millimeter pro Meter an den Rohrenden und 0,8 Millimeter pro Meter für den Rohrkörper. Die bewährte Ständerbauweise und der Gruppenantrieb sind sehr wartungsfreundlich und ermöglichen einen schnellen, reibungslosen Werkzeugwechsel.
Dank der zwei getrennten Abschrecksysteme ist die Wärmebehandlungslinie extrem flexibel. Für Rohre kleiner Abmessungen und bei schnellem Durchlauf kommt in erster Linie das Außensprühsystem zur Anwendung. Für die Behandlung der dickerwandigen Rohre ist ein spezieller Tank vorgesehen. Die Abschreckverfahren für die jeweiligen Rohrabmessungen und Werkstoffsorten wurden vorab mithilfe des SMS-Quench-Modells simuliert. Die so entwickelten Behandlungsprogramme wurden später in die Prozessteuerung der realen Anlage übertragen.
Die Glühöfen werden mit umweltfreundlichen, digital gesteuerten rekuperativen Brennern beheizt, die sehr geringe NOX-Emissionen verursachen. Diese Brenner ermöglichen Brennstoffeinsparungen von bis zu fünf Prozent im Vergleich zu konventionellen Brennern.