Die Automobil- und Zulieferindustrie beeinflusst die deutsche Volkswirtschaft so nachhaltig wie kaum eine andere. Ob in der Produktion, der Nutzung, dem Verkauf, der Reparatur und Wartung oder etwa dem Straßenbau, die Automobilindustrie stellt mit ihren Ausstrahlungseffekten eine tragende Säule des hiesigen Wirtschaftsgeflechts dar. Durch diese Schrittmacherfunktion hängt aber die deutsche Wirtschaft entscheidend vom Wohl und Wehe des Automobilabsatzes im In- und Ausland ab. Der erhöhte Kostendruck, der starke Euro und die Produktivität von internationalen Wettbewerbern setzen die Wirtschaftszentren um Wolfsburg, Stuttgart, Rüsselsheim, München und Köln zunehmend unter Druck. Die ausländische Zulieferquote trägt heute schon zu 40% der deutschen automobilen Wertschöpfung bei. Damit wachsen die Anforderungen an die innerbetriebliche IT erheblich, zumal die Prozesskosten, Kapazitätskosten und Logistikkosten ohnehin schon einen maßgeblichen Anteil an den gesamten Herstellkosten des Produktionsvorganges ausmachen. Insbesondere die effiziente Einbindung des Zuliefernetzwerkes trägt aufgrund des arbeitsteiligen Produktionsprozesses in entscheidenden Maße zum Erfolg des Unternehmens bei.
Hersteller bestimmen Lieferantenanforderungen
Die Kommunikation zwischen OEM´s, Logistikern sowie den 1-, 2-, und 3-Tier Zulieferern stellt hinsichtlich Standardisierung und Sicherheit ebenfalls hohe Anforderungen an die Automobilindustrie. Dies betrifft vor allem den elektronischen Austausch von Lieferabrufdaten, Lieferscheinen, Rechnungsinformationen, CAD-Zeichnungen oder Projektstati im Vorserienbereich. Schon heute werden von der Automobil- an die Zulieferindustrie umfangreiche Mindestanforderungen – in Form von Lieferantenbedingungen – hinsichtlich des EDI-Datenaustausches formuliert. Dies gilt insbesondere für die Möglichkeit von Lieferabrufen, der Rechnungsstellung und Lieferavis für den Transport via VDA (nationaler Standard), ODETTE (europäischer Standard), ANSI X.12 (US-amerikanischer Standard) und EDIFACT (internationaler Standard). Auch die Versandabteilung weist im Automotive Bereich besondere Ansprüche auf. Vorgeschriebene Dokumente in diesem Zusammenhang sind Lieferschein, Behälterkennzeichnung mit dem VDA - Warenanhänger, Frachtbrief und gegebenenfalls Zolldokumente inklusive Rechnung.
RFID-Standards im Entwicklungsstadium
RFID wird in der Behälterlogistik zwar vermehrt eingesetzt, jedoch wird dieses Merkmal derzeit nur von ca. 50% der untersuchten Lösungen unterstützt. Für die interne Logistik galt RFID in der Vergangenheit schon als ein effektives Instrument, um Warenströme zu erfassen (Stichwort Lagerverwaltung- und Steuerung, Chargenrückverfolgung für dokumentierpflichtige Teile wie Airbag usw., Identifikation, Lokalisierung, Versandlogistik, mobile Datenerfassung etc). Künftig wird eine RFID Projektgruppe aus Mitgliedern wie BMW, DaimlerChrysler, VW, Bosch, HUF, Siemens, SAP und Seeburger übergreifende Standards für den Einsatz von RFID im Behältermanagement und eine einheitliche Datenstruktur für Transponder an Klein- und Großladungsträgern entwickeln. Die Ergebnisse sollen anschließend in eine VDA-Empfehlung und nachfolgend in weitere Standards wie Odette oder EDIFACT überführt werden. Damit wird der Weg für die flächendeckende Nutzung von RFID in der Automobilindustrie weiter geebnet.
Zwei Drittel der Lösungen unterstützen Just-in-Sequence Steuerung
Die sequenz- (und zeit-) gerechte Anlieferung von Teilen und Modulen zu der Verbauung (Just in Sequence) wird in etwa von zwei Dritteln der untersuchten Lösungen unterstützt (z.B. Ordat, SAP/Steeb, IFS, Infor/SSA, AP). Aufgrund der zunehmenden Variantenvielfalt und der Folge, dass nicht mehr sämtliche Verbauteile an der Montagelinie untergebracht werden können, gewinnt die JIS-Anlieferung als Erweiterung des JIT-Konzeptes zunehmend an Bedeutung. Auch hier steht der Kommunikationsstandard VDA (für JIS im Speziellen VDA 4916), ODETTE oder EDIFACT für einen reibungslosen Datenaustausch im Vordergrund.
Das Leistungsniveau der Systeme, die Einzug in die Untersuchung erhalten haben, ist als hoch bis sehr hoch einzustufen. Spezielle Anwendungsmöglichkeiten, ein unterschiedlicher Grad an Prozessunterstützung und Interoperabilität - systemseitig oder kollaborationsseitig (EDI ohne System- oder Medienbrüche), Unterschiede im Handling von Produktionsnetzwerken (Intercompany-Steuerung) sowie Schwerpunkte im Bereich Funktionalität (z.B. Bedarfsplanung, Lieferantenbewertung, VMI, etc.) lassen die Unterschiede der einzelnen Lösungen erkennen.
Die komplette Studie inklusive detaillierter Produktdaten der einzelnen Hersteller kann zu einem Preis von 80 Euro zzgl. MwSt. unter www.softselect.de angefordert werden oder senden Sie eine E-Mail an marketing@softselect.de.