Es war eine mühsame Anreise für Harald Leitl, bis er die Solarstrommodule vor Ort installieren konnte. Mit dem Geländewagen ging es von der Stadt Blantyre 460 km auf teilweise unbefestigten Wegen nach Chilonga. Auf dem dortigen Buschgelände kann man bereits die Mauern der künftigen Gebäude sehen. Leitl: "Die Reise glich einer Expedition ohne jeglichen Komfort". Licht wird mit Buschfeuern gemacht, Strom gab es bisher nicht.
Die Solar2World Module wurden sicher auf einem Blechdach befestigt, die Batterien zur Stromspeicherung und der Laderegler in einen Container montiert. Wechselrichter mit max. 3 Kilowattstunden liefern nun kontinuierlich Strom, die Batterien haben eine Kapazität von 6 Kilowattstunden. Zwei separate 48V-Module stellen die solare Versorgung der Grundwasserpumpe sicher; das Wasser wird in einem Tank auf einem Ziegelturm gespeichert. Bisher mussten die Frauen zwischen zwei und neun Kilometer zu Fuß und mit dem Eimer auf dem Kopf das Trinkwasser holen.
Vier Tage dauerte die Installation. Leitl: "Die Menschen in der Gegend sind froh und dankbar, dass die Liebenzeller Mission gemeinsam mit der SolarWorld AG bessere Lebensbedingungen schafft, sie künftig elektrisches Licht haben und nicht länger Wasser aus einem Dreckloch schöpfen müssen."
Frank Asbeck, Vorstandsvorsitzender der SolarWorld AG: "Das Solar2World Projekt in Malawi zeigt vorbildhaft, wie auch in entlegenen Gegenden Solarstrom die Grundlage für ein besseres Leben ist. Auch wenn Malawi kaum Rohstoffe besitzt, den 'Rohstoff' Sonne gibt es überall. Wir werden unser Engagement für weitere Solar2World Projekte - besonders in Afrika - noch verstärken."
Hintergrundinformationen zu Malawi:
Malawi, im südlichen Afrika gelegen, ist eines der ärmsten Länder der Welt. Im "Human Development Index" (HDI), der die Entwicklung eines Landes darstellt und in dem derzeit 177 Länder gelistet sind, belegt es Rang 165. Malawi gehört auch zu den Ländern der Erde, in denen die Aidsseuche am schlimmsten wütet. Schon jetzt sterben landesweit jeden Tag 140 Personen an der Immunschwäche-Krankheit. Die Leidtragenden sind besonders die Kinder, die als Halb- oder Vollwaisen ihr Leben fristen müssen. Unter den etwa 12 Mio. Einwohnern Malawis sind ca. 700 000 Kinder, die ein oder beide Elternteile verloren haben. Schätzungen zufolge kann ihre Zahl bis ins Jahr 2010 auf über 1,5 Millionen anwachsen.
Über Solar2World: Über den Einsatz von Solarstrom, insbesondere durch ländliche Solarstromlösungen, trägt die SolarWorld zur regionalen Entwicklung bei. 2007 wurde die Dachmarke Solar2World ins Leben gerufen, unter der die SolarWorld ihre Not-for-profit-Aktivitäten bündelt. Zurzeit liegt der Schwerpunkt dieser Projekte in Afrika.