Angesichts des Endes von WindowsXP fragen sich viele Unternehmen, was für sie zu tun ist: In vielen Fällen ist bei älteren IPC ein Update auf Win 7 nicht mehr möglich, eine Aufrüstung dagegen schon. Dr. Reiner Wieck von Solcon erklärt, wann sich diese lohnt und wann eine Neuanschaffung unausweichlich ist.
Herr Wieck, ab dem 08. April 2014 stellt Microsoft seinen Support für WindowsXP ein. Damit endet nicht nur die Bereitstellung von Sicherheitsupdates. Viele Hard- und Softwarehersteller ziehen nach und optimieren ihre Produkte nicht mehr für dieses Betriebssystem. Es werden keine passenden Treiber mehr zur Verfügung gestellt. Alle Unternehmen, die offene Systeme noch mit Windows XP betreiben, müssen darauf reagieren, um sich gegen Angriffe aus dem Internet weiterhin zu wappnen. Aber auch diejenigen, die geschlossene Systeme betreiben, müssen sich Gedanken machen, wenn neuere Software und Peripheriegeräte eingesetzt werden sollen. Die einfachste und kostengünstigste Lösung, ein Update auf Win7, ist in vielen Fällen aber nicht möglich. Die Leistung älterer IPC reicht oft nicht aus, Mainboard und Speicherperformance bereiten Probleme. Zu welchen Alternativen raten Sie?
Da Solcon seine Rechner modular aufbaut, ist hier fast immer eine Aufrüstung möglich. Auch einige Wettbewerber bieten modulare Systeme an, um Langlebigkeit zu garantieren. Die Geräte, die wir fertigen, bieten fast immer kundenspezifische Merkmale wie zum Beispiel individuelle Anschlussfelder, oder sie sind an spezielle Einbaubedingungen angepasst. Ich denke da zum Beispiel an Schaltschränke oder spezielle Halterungskonzepte, wie etwa für Fahrzeuge oder Maschinen. Darüber hinaus optimieren wir unsere Rechner für ganz spezielle Nutzergewohnheiten, wie die Bedienung mit Handschuhen oder ähnliches. Solche Geräte haben natürlich einen höheren Anschaffungspreis als Standardrechner. Für Unternehmen die eine größere Anzahl davon im Einsatz haben, lohnt sich häufig eine Umrüstung.
Wie kann ein Unternehmen feststellen, ob seine Altrechner sich updaten oder aufrüsten lassen?
Wer Industrie PC mit WindowsXP hat, der kann bei uns überprüfen lassen, ob ein Update oder eine Aufrüstung generell möglich ist. Dies gilt natürlich auch für Geräte anderer Hersteller. Dieser Check ist bei uns kostenlos. Ist einer der beiden Möglichkeiten gegeben, so realisieren wir das für unsere Kunden auf eine Weise, die so wenig wie möglich seine laufende Produktion behindert.
Wie darf ich mir das vorstellen?
Nun, zum einen bekommt der Kunde bei uns ein auf seine Bedürfnisse abgestimmtes Windows7 Update. Wir sprechen da vom "kundenspezifischen Image". Das bedeutet, seine gesamte Software, inklusive aller Hardware-Treiber wird ebenfalls von uns aktualisiert und neu aufgespielt. Danach ist das Gerät sofort wieder einsatzbereit. Außerdem stimmen wir den Zeitpunkt des Austausches mit dem Kunden so ab, dass die Ausfallzeiten möglichst gering gehalten werden. Bei mehreren Geräten tauschen wir sukzessive bei laufender Produktion aus.
Was raten Sie einem Kunden, wenn sich ein Gerät nicht mehr updaten oder aufrüsten lässt?
Sollte ein Update oder eine Aufrüstung nicht möglich oder unwirtschaftlich sein, so suchen wir gemeinsam mit dem Kunden nach der nächstbesten Lösung. Auch die Fertigung neuer IPC mit Gehäusenachbau kann solch eine Option sein. Dies lohnt sich, wenn die Umgebung, in die sie eingepasst werden müssen, sehr spezifisch ist, oder wenn eine andere Optik die Nutzerfreundlichkeit einschränken würde. Hier gilt es immer, Ausfallzeiten für Umbau, Anpassung oder Umgewöhnung zu bedenken. Bei spezifischen IPC fallen diese in der Regel deutlich geringer aus, als bei Standardgeräten, so dass sich höhere Herstellungskosten durchaus rentieren können. Das aber gilt es im Einzelfall zu prüfen. Wir helfen da gerne bei der Entscheidungsfindung.