Der Anteil des Wärmebedarfs am Gesamtenergieverbrauch in Deutschland liegt bei mehr als 50 Prozent. Der Anteil in privaten Haushalten liegt sogar bei fast 90 Prozent. Die Studie weist auf ungenutzte Einsparpotenziale bei Raumheizung und Warmwasser hin. "Wir brauchen eine Energiepolitik, die den notwendigen Umbau der Wärmeversorgung ins Zentrum stellt und sozial verträglich gestaltet", äußerte sich der Minister.
Laut Studie stockt die Energiewende im Wärmebereich, weil das Thema der immer höheren Heizkosten die Verbraucher ignoriert und gleichzeitig die Potenziale der erneuerbaren Energien längst nicht ausgeschöpft werden. Das bestätigt auch Solvis-Geschäftsführer Helmut Jäger, der sich seit Jahren als Vorstandsmitglied im Bundesverband Solarwirtschaft engagiert. "Die negativen Meldungen zum Solarstrom dominieren alles. Die Wärmeversorgung ist zum Randthema geworden, die Verbraucher sind verunsichert und machen gar nichts." Dabei stellt Abwarten bei veralteten Heizungen die größte Energie- und Kostenschleuder dar.
Zwei Erkenntnisse der Studie machen den Handlungsbedarf besonders dringlich: Die Wärmepreise sind seit 1990 deutlich stärker gestiegen als die Strompreise und die Kosten für die Wärmeversorgung belasten die Bürger finanziell deutlich stärker als die Strompreise. "Wir brauchen eine neue Wärmepolitik, die solche sozialen Aspekte ausreichend berücksichtigt", sagte Wirtschaftsminister Machnig. "Nur wenn wir die Energiewende sozial verträglich gestalten, wird es in der Bevölkerung weiter eine hohe Akzeptanz für das Thema geben."